Viele Katzenhalter erschrecken, wenn sie bemerken, dass ihre Katze plötzlich ungewöhnlich warme Ohren hat. Tatsächlich ist das in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Katzenohren reagieren sehr empfindlich auf Temperaturveränderungen und spielen eine wichtige Rolle bei der Wärmeregulierung des Körpers.
Doch manchmal können warme Ohren auch ein Anzeichen für Fieber oder Entzündung sein. Entscheidend ist, ob sich die Wärme verändert, ob weitere Symptome auftreten und wie sich das Tier insgesamt verhält.
Warum Katzenohren oft warm sind
Katzen haben ein feines Gefäßsystem in den Ohrmuscheln, das hilft, überschüssige Körperwärme abzugeben. Bei Wärme, Bewegung oder nach dem Schlafen sind die Ohren daher oft spürbar wärmer als sonst – ein völlig normaler Vorgang.
Auch die Umgebungstemperatur spielt eine Rolle:
- Liegt die Katze in der Sonne oder auf einer Heizung, erwärmen sich die Ohren deutlich.
- Nach körperlicher Aktivität (Spielen, Rennen, Klettern) steigt die Durchblutung kurzzeitig.
- Selbst emotionale Reize wie Aufregung oder Freude können die Ohrtemperatur erhöhen.
Solange die Katze munter, frisst, trinkt und sich normal verhält, sind warme Ohren kein Grund zur Beunruhigung.
Wann warme Ohren auf Fieber hindeuten können
Wenn die Ohren anhaltend heiß wirken und zusätzlich Trägheit, Appetitlosigkeit oder ungewöhnliches Verhalten auftreten, kann das ein Hinweis auf Fieber oder eine Entzündung sein.
Typische Begleitsymptome:
- Abgeschlagenheit oder starkes Schlafbedürfnis
- Hecheln, Zittern oder beschleunigte Atmung
- Heiß wirkende Ohren, Nase und Pfoten
- Appetitlosigkeit oder Erbrechen
- Apathie oder Rückzug
Die Körpertemperatur einer gesunden Katze liegt zwischen 38,0 und 39,2 Grad Celsius. Alles darüber gilt als erhöht. Nur mit einem digitalen Thermometer im After lässt sich zuverlässig feststellen, ob tatsächlich Fieber vorliegt – die Temperatur der Ohren allein reicht dafür nicht aus.
Weitere mögliche Ursachen für warme Katzenohren
Neben der normalen Wärmeregulierung oder Fieber kommen noch andere Ursachen infrage:
Ohrentzündungen
Einseitig warme, gerötete oder geschwollene Ohren mit Kratzen und Kopfschütteln deuten auf eine Entzündung oder Ohrmilben hin.
Allergien
Reizungen durch Futtermittel, Pollen oder Parasiten können die Durchblutung der Ohrhaut verstärken.
Durchblutungsstörungen
Bei Stress oder Kreislaufproblemen können Ohren abwechselnd heiß oder kalt wirken.
Hormonelle Veränderungen
In der Rolligkeit oder bei hormoneller Umstellung kann der Stoffwechsel kurzfristig erhöht sein – das macht sich manchmal auch an der Ohrtemperatur bemerkbar.
Wenn die Wärme nur einseitig auftritt oder sich die Haut verfärbt, sollte das Tier unbedingt tierärztlich untersucht werden.
Wie Katzenhalter richtig reagieren können
Verhalten beobachten
Zeigt die Katze sonst keine Auffälligkeiten, genügt es, sie zu beobachten.
Körpertemperatur prüfen
Bei Verdacht auf Fieber lieber einmal messen – alles über 39,5 °C gehört in tierärztliche Behandlung.
Umgebung prüfen
Liegt die Katze an einer Wärmequelle oder in der Sonne, ist das meist die einfache Erklärung.
Ohrpflege
Sichtbare Verschmutzungen vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch abwischen, keine Wattestäbchen verwenden.
Wann ein Tierarztbesuch wichtig ist
Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- die Katze anhaltend heiße Ohren hat,
- sich auffällig häufig kratzt oder schüttelt,
- Eiter, Rötung oder Geruch aus dem Ohr bemerkt wird,
- oder weitere Krankheitssymptome wie Fieber, Apathie oder Appetitverlust auftreten.
Frühzeitige Abklärung hilft, Entzündungen oder Parasitenbefall rechtzeitig zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden.
Fazit
Warme Ohren bei Katzen sind meist harmlos und Ausdruck natürlicher Wärmeregulierung. Erst wenn die Wärme anhält oder mit anderen Symptomen einhergeht, besteht Anlass zur Sorge.
Ein kurzer Temperaturcheck, aufmerksame Beobachtung und gegebenenfalls der Besuch beim Tierarzt schaffen schnell Klarheit.
So bleibt die Katze nicht nur entspannt, sondern auch gesund – ganz egal, ob die Ohren warm, kühl oder einfach nur kuschelweich sind.





