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Aktive Unterwerfung beim Hund – Körpersignale verstehen

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Geht es um die Körpersprache, sind Hunde echte Experten. Sie sind in der Lage, durch ihre Mimik und Gestik Unsicherheit, Angst, Wut, Neugierde, Freude und Unterwerfung zu signalisieren. Wie ihr aktive Unterwerfung beim Hund erkennen und richtig darauf reagieren könnt, erfahrt ihr im folgenden Artikel. Ich widme mich detailliert der Unterwerfung und den Körpersignalen, die damit in Verbindung stehen.

Das Wichtigste in der Übersicht:

  •  Rückenlage als Aufforderung, gekrault zu werden
  •  aktive Unterwerfung niemals erzwungen, sondern freiwillig
  •  aktive Unterwerfung und Spielverhalten gehen ineinander über
  •  limitierte Mimik und Gestik beim Haushund im Vergleich zum Wolf
  •  Unterwerfung niemals erzwingen

Wie erkenne ich aktive Unterwerfung beim Hund?

Vollkommen freiwillig nimmt er die Rückenlage ein und zeigt und seinen Bauch. Dieses Verhalten ist als Relikt aus der Welpenstube zu verstehen, als er so von der Mutterhündin den Bauch gekrault bekam. Dasselbe sollten wir nun auch tun und uns über diesen Vertrauensbeweis freuen. Im Gegensatz zur passiven Unterwerfung verläuft die aktive Unterwerfung ohne unser Zutun.

Unterwürfigkeit beim Hund
Unterwürfigkeit beim Hund, Copyright: Milanika bigstockphoto

Natürliche und positive Grundstellung erkennen

Eigentlich kann jeder Hundebesitzer zum Experten werden, wenn er sich nur etwas Zeit nimmt und seinen Hund aufmerksam beobachtet. Zunächst einmal gehen wir vom normalen Hundeverhalten aus und bezeichnen dies als Grundstellung.

In diesem aktiven und gelassenen Zustand zeigt sich jedes Tier entspannt mit geschlossenem Maul und einem lebhaften Blick. Die Ohren sollten sich unabhängig voneinander bewegen. Das gilt auch für die Lage der Rute. Hier ergeben sich rassetypische Besonderheiten. Bei einigen Hunderassen hängt die Rute. Bei anderen wird sie waagerecht getragen.

Ist ein Vierbeiner in positiver Erwartung, hebt er den Kopf leicht an, öffnet das Maul, ohne dass die Zähne zu sehen sind und hält seine Zunge leicht herausgestreckt. Mit lebhaftem und freundlichem Blick schaut er in die Richtung, in der er etwas Neues erwartet, spannt die Muskulatur leicht an und bewegt die Route seitlich. Es ist vom freudigen Schwanzwedeln die Rede. Im Grunde genommen ähnelt diese Körperhaltung der Grundstellung. Der einzige Unterschied ergibt sich in der leichten Neigung nach vorn.

In der Unterwerfung kommt es zu starken Abweichungen von der Grundhaltung. Im Prinzip ist von der abstrakten Unterordnung die Rede. In diesem Sinne muss es eine gewisse Autorität geben, dem sich der Hund unterwirft. Diese Autorität kann zwischen Hund und Halter bestehen oder zwischen den Artgenossen. Damit ihr euch zukünftig besser mit eurem Vierbeiner versteht, solltet ihr lernen, die einzelnen Signale zu lesen. Nur so kann der Hundehalter die aktive Unterwerfung beim Hund erkennen.

Die typischen Hundesignale bei der aktiven Unterwerfung beim Hund

Der Hund nimmt eine sitzende Stellung ein mit eingeknickten Hinterbeinen. Seine Ohren sind angelegt und der Schwanz hängt herab. Mit der Dauer steigen die Signale in ihrer Deutlichkeit. Im Prinzip merkt sich der Vierbeiner die Form der aktiven Unterwerfung, bis der Hundehalter wechselt.

Ein Fluchttier sorgt dafür, dass er aus jeder Situation weglaufen kann. Die aktive Unterwerfung kann der passiven Unterwerfungen vorausgehen. In diesem Fall erkennt der eine den anderen als ranghöheres Tier und demonstriert dies aktiv durch seine Körpersignale. Es erfolgt eine handlungsfähige Unterwerfung. In der Lage kann er noch reagieren. Im Regelfall wird der eine Hund vom anderen in der aktiven Unterwerfung ablassen. In den meisten Fällen zeigen die Hunde Unterwerfungsgesten nach einer Strafe und akzeptieren damit die Bestrafung.

Besonders häufig beobachten wir aktive Unterwerfung beim Hund im Spielverhalten. So gehört es einfach dazu, dass der Hund euch die Hände leckt und versucht euren Mund zu erreichen und sich danach auf den Boden legt, um sich den Bauch kraulen zu lassen. Diese Relikte aus der Welpenzeit verweisen auf die Sympathiebekundungen des Vierbeiners.

Das gilt generell für die aktive Unterwerfung. Schon als Welpe hat er sich auf den Rücken gelegt und die Hündin streichelte ihm mit der Zunge das Bäuchlein. Heute schmeißen sich die Tiere auf den Rücken und wollen genau diese Reaktion provozieren. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer freiwilligen Unterwerfung ohne Zwang. Vertrauensvoll liefert sich der Hund anderen Artgenossen und dem Menschen aus. Das macht die aktive Unterwerfung beim Hund zu einem wichtigen Vertrauensbeweis und der Basis eines friedvollen Zusammenlebens. Es ist von daher wichtig, dass wir die aktive von der passiven Unterwerfung beim Hund unterscheiden.

Ihr solltet euren Vierbeiner niemals mehrmals am Tag auf den Rücken zwingen, um ihm zu zeigen wer der Herr ist. Das Endergebnis ist ein verängstigtes und verhaltensgestörtes Tier, der uriniert und winselt. Das hat rein gar nichts mit der aktiven Unterwerfung zu tun.

Unterwürfiges Verhalten beim Hund, Copyright: elenabond bigstockphoto

Die passive Unterwerfung beim Hund

In diesem Zustand liegt er auf dem Rücken. Aus dieser Situation hat er eigentlich keine Chance, sich schnellstmöglich zu entfernen. Das Risiko geht er ganz bewusst ein. Er signalisiert zugleich Zutrauen oder Vertrauen zur dominierenden Person. In diesem Zusammenhang klemmen die Hunde häufig ihre Rute ein und legen die Ohren an.

Nehmen die Hunde die Rückenlage ein, ist das eine Einladung, den Vierbeiner am Bauch zu kraulen. Die Hunde werden untereinander beginnen, sich den Bauch zu lecken. Demnach signalisiert die Unterwerfung beim Hund auch ein vertrauensvolles Miteinander.

Welpen trainieren Körpersprache und aktive Unterwerfung

Mit etwas Fingerspitzengefühl erkennen erfahrene Hundehalter schon am Gesichtsausdruck einen positiven Eindruck und das Spielverhalten. Dieses unterscheidet sich von Tier zu Tier. Im Gegensatz zu den Wölfen haben die Haushunde eine limitierte Mimik. Oder hättet ihr etwa gedacht, das Wölfe verschiedene Grimassen schneiden? Das Training der Körpersprache beginnt schon im Welpenalter mit den wilden Kampfspielen unter den Artgenossen.

Dabei wird lautstark gebellt, gerangelt und geknurrt. Nicht nur einmal schaute mein Nachbar schon hilfesuchend über den Gartenzaun und fragte, ob es normal sei, dass die Welpen so intensiv miteinander spielen. Ich beruhigte ihn und sagte, dass sie sich gegenseitig austesten und alles in bester Ordnung ist. Schließlich ist auch die Mutterhündin dabei, die immer dann eingreift, wenn die Situation kippt.

Laien blicken oftmals sehr fragend in die Welpenstube, wenn sich die kleinen Hunde aufeinander stürzen und zähnefletschend und knurrend entgegentreten. Dabei testen sie nur die Körpersprache und Signale, die sie von der Natur mit auf den Weg bekommen haben.

Spielaufforderung und aktive Unterwerfung beim Hund

Ein weiteres sehr häufiges Körpersignal in Verbindung mit der aktiven Unterwerfung beim Hund ist die Spielaufforderung. Hierbei senkt der Hund den Vorderkörper nach unten und hebt das Hinterteil an. Die Rute wedelt und die Ohren sind aufgestellt. Viele Hunde bellen ihre Besitzer auch an. Dabei nimmt das Bellen einen sehr hohen Frequenzbereich ein. Einige Hunde galoppieren wie wild auf ihre Besitzer oder andere Artgenossen zu und drehen kurz vorher ab. Das ist die Einladung, sich fangen zu lassen. Andere Tiere tragen etwas herbei oder apportieren irgendetwas, was sie im Garten finden.

Auf die aktive Unterwerfung beim Hund reagieren

Grundsätzlich haben wir es bei der aktiven Unterwerfung beim Hund mit einem wichtigen Vertrauensbeweis zu tun. Schließlich liefern sich die Hunde ihren Artgenossen und ihren Hundehaltern aus. Dennoch lassen Sie sich eine Möglichkeit, aus der Situation zu flüchten. Diese Form der Unterwerfung sollten Hundehalter nicht erzwingen. Andernfalls kann das zu schweren Verhaltensstörungen führen. Im Prinzip möchte euer Hund von euch nichts anderes, als am Bauch gekrault werden.

Versucht die ganze Situation so natürlich wie möglich zu behandeln. Schließlich vertraut euch euer Hund, legt sich auf den Rücken und möchte Nähe. Wem gerade der Kontakt zum Mund und das Ablecken unangenehm erscheinen, der sollte sich konsequent abwenden und ein deutliches „Nein“ sagen. Bleibt auf jeden Fall konsequent und lasst die Situation dann nicht mehr zu. Nur so könnt ihr eurem Vierbeiner das Ablecken und Anspringen abgewöhnen. Euer Hund kann nämlich nicht unterscheiden, dass er in einer Situation euch ins Gesicht springen darf und in der anderen Situation wiederum nicht.

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