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Hämatologie Blutaustrich beim Hund

Das Blutbild beim Hund: Bedeutung, Ablauf und Auswertung

Hämatologie Blutaustrich beim Hund

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Das Blutbild beim Hund gehört zu den diagnostischen Laboruntersuchungen, die klinische Ergebnisse bestätigen können und zu einer Diagnose führen. Ohne Labor können viele Tierärzte nicht vernünftig arbeiten. Ob Erbrechen, Fieber, Gewichtsverlust oder Durchfall, zumeist führen die einzelnen Blutwerte erst zu einer stimmigen Diagnostik. Nur so können Sie beispielsweise einem internistischen Problem nachkommen oder die Narkosefähigkeit eines Hundes überprüfen.Blutwerte beim Hund

Was bestimmt das kleine Blutbild beim Hund?

Bei dem kleinen Blutbild liegt das Hauptaugenmerk auf den Leukozyten, den weißen Blutkörperchen, den Erythrozyten und den Thrombozyten. Das sind die Blutplättchen. Beim Differenzialblutbild kommt noch der prozentuale Anteil der Leukozyten-Arten zu ihrer Gesamtzahl hinzu.

Das liefert dem Tierarzt konkrete Anhaltspunkte, um zum Beispiel eine Infektion, Entzündung, Immunschwäche, eine Allergie, Blutgerinnungsstörung, Leukämie oder Anämie zu diagnostizieren. Ist zum Beispiel die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht, kann eine Infektion die Ursache sein. Aber auch Blutkrebs macht sich durch die Erhöhung der weißen Blutkörperchen bemerkbar. Diese fallen entsprechend höher aus.

Labor

Wann ist ein großes Blutbild beim Hund erforderlich?

Nach dem kleinen Blutbild können die Tierärzte das große Blutbild veranlassen. Im Labor erfolgt eine maschinelle oder mikroskopische Untersuchung der weißen Blutkörperchen, um die einzelnen Bestandteile herauszustellen.

Allergiezellen und reifende Eiterzellen lassen sich erst in einem Differenzialblutbild darstellen. Liegen gleich mehrere oder vereinzelte Werte außerhalb des Referenzbereichs, kann dies ein Zeichen sein, dass die Organe nicht mehr richtig arbeiten oder eine Infektion im Organismus vorliegt.

Woraus besteht das Blut beim Hund?

Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob ihr das Blutbild beim Hund oder bei der Katze bewertet. Das Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen. Den flüssigen Part nennen wir Blutplasma. Zu den festen Bestandteilen gehören die Blutkörperchen, die Blutplättchen und die Blutzellen.

Eben genau diese Werte tauchen im großen Blutbild auf. Dabei unterscheiden wir weiße von roten Blutkörperchen, den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, die festen und flüssigen Bestandteile und weitere Blutwerte, die zum Beispiel die Größe, den durchschnittlichen Gehalt und die Volumenunterschiede zwischen den Blutkörperchen definieren.

Wie wird ein Blutbild beim Hund erstellt?

Es handelt sich dabei um eine Labormessung. Im Grunde wird Blut abgenommen, um es danach im Labor genauestens zu untersuchen. Dabei messen die Ärzte die Konzentration der Blutkörperchen und der Elektrolyte. Ein paar Milliliter Blut sollten ausreichen. Dafür sticht der Tierarzt mit einer Kanüle in die Vene und entnimmt das Blut in ein Spezialröhrchen.

Unmittelbar nach der Blutentnahme müssen die Röhrchen beschriftet, verpackt und ins Labor geschickt werden. Andernfalls könnte es zu unangenehmen Verwechslungen kommen. Das Blutbild bekommt der Tierarzt in Tabellenform kurze Zeit später zugeschickt. Nach einigen Tagen sind die Tierärzte in der Lage, die Ergebnisse des Blutbildes mit den Tierhaltern zu besprechen.

Welche Bedeutung hat das Blutserum?

Das Blutserum ist der flüssige Anteil des Blutes, durch den die gelösten Stoffe zur entsprechenden Stelle im Körper gelangen. Es transportiert Hormone, Eiweiße, Stoffwechselprodukte, Fette und Nährstoffe. Demnach liefert das Blutserum konkrete Informationen zu Erkrankungen und erleichtert eine Diagnose. Fachärzte erkennen allein schon an der Farbe und Beschaffenheit vom Blutserum erste Anhaltspunkte für die Erkrankung.

Wird eine Gelbfärbung beim Blutserum deutlich, kann dies auf einen erhöhten Abbau roter Blutkörperchen hinweisen. Darüber hinaus stellen die Tierärzte eine Gelbfärbung auch bei der Bauchfellentzündung bei Katzen fest. Über die Untersuchung von Blutserum lassen sich die Funktionen der inneren Organe kontrollieren. Außerdem liefert das Blutserum eine Aussage über das zentrale Stoffwechselorgan, die Speicherung von Energie und Nährstoffen sowie den Abbau von Stoffwechselprodukten.

Es sind die Enzyme, die im Körper eines Hundes biochemische Stoffwechselvorgänge steuern und leiten. So würden ganz typische Enzyme im Blutserum ansteigen, wenn euer Hund unter einer Lebererkrankung leidet und sich das Lebergewebe allmählich zersetzt. Das Ganze ähnelt einem Puzzle, indem der Tierarzt die Veränderung der Werte Stück für Stück zusammensetzt, um dann dem eigentlichen Problem auf die Schliche kommt. Eigentlich gibt es für alle Organe, wie für Herz und Speicheldrüse, zuständige Enzymgruppen.

Warum ist das Blutbild für Hunde so wichtig?

Die Form und Zusammensetzung vom Blut hilft dem Tierarzt dabei, den Gesundheitszustand des Hundes zu beurteilen. So ist es grundsätzlich möglich, dass eine Blutuntersuchung und ein Blutbild vor Operationen, Vorsorgeuntersuchungen oder zur Abklärung unbekannter Befunde herangezogen wird. Überdies setzen die Tierärzte im Verlauf von Krankheiten und in der Kontrolle der Behandlungen immer wieder ein Blutbild an. Für die fortlaufenden Untersuchungen sind die einzelnen Blutwerte von unschätzbarem Wert, denn sie helfen den Tierärzten bei einer konkreten und weiterführenden Diagnostik.

Sind Abweichungen im Blutbild immer besorgniserregend?

Nun kann es schon einmal vorkommen, dass die Blutwerte im Organismus abweichen. Marginale Abweichungen müssen nicht immer besorgniserregend sein. Oftmals sind die Tiere in der Lage, diese aus eigener Kraft zu korrigieren. Leidet ein Hund nach einer längeren Krankheit unter niedrigen Eisenwerten, wird der Tierarzt noch keine Medikamente verschreiben oder weitere Behandlungsschritte veranlassen. Zumeist ist der Körper der Tiere in der Lage, die fehlenden Stoffe allein zu bilden. In diesem Fall sollte das gesamte Blutbild in eine Diagnose einfließen.

Wie lese ich das Blutbild beim Hund?

Der Tierarzt bekommt die Befunde vom Blutbild tabellarisch in Zahlenwerten. Neben den konkreten Ergebnissen liefert das Blutbild einen Referenzbericht, dem ihr das Minimum und das Maximum der erlaubten Worte entnehmt. In diesem Referenzbereich stimmen die Blutwerte mit den Normwerten überein. Schwankungen können zu hoch oder zu tief ausfallen und auf Fehlfunktionen und Erkrankungen verweisen.

Quellen:

  • Tierärzteverband über die Blutuntersuchung: weiter ↑
  • Blutbild richtig lesen: Tierheilpraxis Elisabeth Caspers: weiter ↑

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