Ursachen erhöhter Temperatur bei unseren Vierbeinern
Fieber beim Hund ist ein Symptom für verschiedene Krankheiten. Der Tierarzt klärt ab, was dahinter steckt und ob er Gegenmaßnahmen ergreift. Nicht jede Erhöhung der Körper-Temperatur deutet auf eine Erkrankung hin: Starke Aktivität führt ebenfalls kurzfristig dazu.
Auch bei Hunden kommt Fieber selten allein
Die Körper-Temperatur ist ein sogenannter Vital-Wert, wie Blutdruck oder Herzfrequenz. Sie liegt beim gesunden Hund bei 38–39 °C. Der Wärmegrad ist individuell, bei kleinen oder jüngeren Tieren ist er höher als bei großen oder älteren. Damit Du besser einschätzen lernst, ob Dein bester Freund unter Fieber leidet, merkst Du Dir seine normale Temperatur. Selten steigt die eines Hundes auf über 42 °C an. Der Sachverhalt bedeutet Gefahr für das Leben Deines Haustieres.
Eine Reihe von Symptomen begleitet Fieber beim Hund. Das Tier ist:
- schlapp und antriebslos,
- es frisst nicht,
- es hat Schüttelfrost,
- die Haare sträuben sich,
- die Ohren sind heiß,
- die Nase ist trocken,
- der Hund hechelt ohne Grund,
- der Puls ist erhöht,
- der Kot ist trocken und fest („Fieberkot“).
Diese Anzeichen beweisen die Erhöhung der Körper-Temperatur nicht eindeutig. Den Verdacht, dass Dein Hund Fieber hat, bestätigst Du sicher mithilfe eines Fieber-Thermometers.
Die Tier-Rettung München empfiehlt, die Spitze desselben mit Vaseline oder etwas Öl einzufetten, damit es besser gleitet. Zum Messen hältst Du den Schwanz des Tieres nach oben und führst es etwa zwei Zentimeter in den After ein. Übe die Behandlung mit Deinem gesunden Hund. So lernst Du die normale Temperatur Deines Vierbeiners kennen. Er wehrt sich im Ernstfall nicht gegen die unangenehme Prozedur. Ein digitales Thermometer misst schneller als eines mit Quecksilber und ist daher zu empfehlen. Nach der Messung reinigst Du das Gerät sorgfältig mit einem Desinfektionsmittel. Deine Hände wäschst Du im Anschluss daran gründlich.
Fieber ist ein Symptom, keine Krankheit
Für eine erhöhte Temperatur kommen viele Ursachen infrage. Wie beim Menschen ist Fieber beim Hund ein Symptom für eine Infektionskrankheit. Dabei handelt es sich um von Bakterien, Viren oder Pilzen hervorgerufene Erkrankungen. Das Immunsystem des Tieres reagiert und nutzt die hohe Körpertemperatur, um Krankheits-Erreger zu bekämpfen. Leichtes Fieber verschwindet in der Regel von selbst und bedarf keiner Therapie durch den Tierarzt. Gib Deinem Vierbeiner ausreichend zu trinken, da die erhöhte Temperatur ihm viel Flüssigkeit entzieht.
Schwächt das Fieber Deinen Hund stark oder dauert es längere Zeit an, konsultiere Deinen Tiermediziner. Er klärt die genaue Ursache für die erhöhte Temperatur und behandelt die dahinter steckende Krankheit. Über 42 °C hohes Fieber bedroht das Leben Deines Freundes. Stelle Deinen Hund umgehend dem Tierarzt vor. Stark erhöhte Temperatur deutet auf eine schwere Erkrankung hin und bedarf einer dringenden Therapie. Da einige der infrage kommenden Krankheiten Ansteckungsgefahr bedeuten, achte auf die Hygiene und halte Dich genau an die Anweisungen des Tierarztes.
Neben Infektions-Krankheiten begründen inflammatorische Erkrankungen eine zu hohe Körper-Temperatur. Hunde mit hängenden Ohren sind anfällig für Entzündungen derselben, die manchmal mit Fieber einhergehen. Hält Dein Hund den Kopf schräg und schüttelt ihn vermehrt, deutet dies auf eine solche Entzündung hin. Das „Tiermedizin-Portal“ zählt sie zu den zehn häufigsten Hunde-Krankheiten.
Weitere Ursachen für Fieber sind:
- entzündliche Darmerkrankungen,
- Abszesse,
- Gesäuge-Entzündungen,
- Gebärmutter-Vereiterungen,
- immunbedingte Krankheiten wie Rheuma,
- Parasiten,
- Nebenwirkungen von Medikamenten,
- Knochenmarks-Erkrankungen,
Die genaue Ursache ermittelt der Tierarzt.
Behandlung und Vorbeugung von Fieber beim Hund
Das Fieber bei Deinem Hund behandelt der Tierarzt entsprechend der Ursache. Bei bakteriellen Infektionen verschreibt er Antibiotika, bei der Ohren-Entzündung bekommst Du Tropfen und spezielle Reiniger. Mit der Heilung geht das Fieber zurück. Fiebersenkende Mittel verabreichst Du Deinem tierischen Freund einzig, wenn die Ursache der hohen Körpertemperatur ihn zu stark schwächt.
Für einige Infektions-Krankheiten existieren wirksame Impfungen, von denen Dir die wichtigsten Dein Tierarzt empfiehlt. Sie beugen Fieber sowie teils lebensbedrohliche Krankheiten wie Tollwut vor. Zecken- und Floh-Halsbänder schützen Deinen Hund vor Infektions-Krankheiten übertragende Parasiten. Im Anschluss an jeden Spaziergang suchst Du das Tier vorbeugend nach Zecken ab. Vorhandene entfernst Du umgehend mit einer geeigneten Pinzette.
Leichtes Fieber beim Hund beunruhigt Dich nicht. Es bedarf keiner Therapie. Hohes Fieber erfordert den Besuch beim Tierarzt, damit er die entsprechenden Maßnahmen ergreift. Um schlimmere Krankheiten zu vermeiden, impft Dein Veterinär den Hund regelmäßig. Du schützt ihn mit geeigneten Mitteln gegen Zecken und Flöhe.
Quellen und weiterführende Ressourcen
- Notfallmedizin für Hund und Katze, Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung
Nadja Sigrist, 2017 ISBN: 9783132052819 abgerufen ↑