Giardien beim Hund: Ansteckung, Symptome und Behandlung
Giardien beim Hund

Giardien beim Hund, Ansteckung, Symptome und Behandlung

Giardien beim Hund

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Giardien gehören zu den gefährlichen Parasiten, die sich im Dünndarm des Hundes ansiedeln. Eine der häufigsten Folgen von Giardien beim Hund sind Erbrechen und Durchfall. Oftmals gehört diese Erkrankung zu einer sehr hartnäckigen Herausforderung, die Hunde nur durch eine zielgerichtete Behandlung loswerden.Tierwissen weiterlesen

Giardien bei Hunden
Giardien bei Hunden Urheber: eraxion / 123RF

Was sind Giardien?

Unter dem Mikroskop erkennt man Giardien als kleine Parasiten des Dünndarms. Die Einzeller haben eine Form, die an eine Birne erinnert und bewegen sich mit kleinen Geißeln fort. Durch ihren Antrieb gelangen sie in die Darmschleimhaut und können sich hier mühelos millionenfach vermehren. Sie kommen über den Kot nach draußen und sind in einer Umhüllung geschützt. Diese Hülle nennt man Zyste. Tatsächlich können diese Parasiten auch ohne ihren Wirt über Monate überleben – einzig und allein Chlor und UV Strahlung töten Giardien ab.

Da sich die Giardien in Wasser pudelwohl fühlen, können Hunde die Parasiten eben genau über das Wasser, aber auch über die Nahrung aufnehmen. Lecken sich also zwei Vierbeiner das Maul und einer der beiden ist mit den Parasiten infiziert, gehen diese auf den neuen Wirt über. Ausschließlich über eine durchdachte und konsequente Hygiene können Hundehalter diese Parasiten endlich loswerden.

Giardien Symptome

Wir haben es hier mit einer sehr heimtückischen und hinterlistigen Erkrankung zu tun, die das gesamte Immunsystem bei Welpen und Junghunden enorm schwächt. Nur über die Ausscheidung kann man den Befall mit Giardien beim Hund feststellen, da eben diese symptomatischen Giardien in ihren Zysten ausgeschieden werden. Oftmals geht dies mit den folgenden Krankheitsanzeichen einher:

  • schleimig blutiger Durchfall
  • Erbrechen
  • Krämpfe im Bauch
  • Junghunde und Welpen hungern ab
  • gestörtes Wachstum

Neben den Giardien beim Hund können auch andere Infektionen auftreten, da das gesamte Immunsystem geschwächt ist. So erkennen Sie diese Entzündung auch an Hautausschlägen, Hautentzündungen und an einem matten und stumpfen Fell.

Ansteckung

Wie sieht der Kot bei Giardien beim Hund aus?

Oftmals riecht der Hundehaufen sehr übel, fettig bis ranzig. Außerdem können wir die Erkrankung auch an einer gelblichen und hellen Färbung festmachen. Die kleinen Hunde leiden unter enormen Bauchkrämpfen, Spannungen und Schmerzen. Es kommt zu Blähungen. Versucht den Bauch abzutasten, so könnt ihr eine Verkrampfung in diesen Bereichen feststellen. Zudem ist dies eurem Hund besonders unangenehm.

Was macht diese Erkrankung und der Parasitenbefall so heimtückisch?

Es ist der schleichende Verlauf, den Giardien beim Hund können auch wieder abschwächen. Die Hundehalter wähnen sich dann in Sicherheit. Dabei sind die Parasiten immer noch im Wirt und befallen massiv den Darm. Oftmals ist es auch daran zu erkennen, dass die Hunde unter einen unersättlichen Appetit haben.

Diagnose durch Elisa Test:

Bei dem geringsten Verdacht und der Auffälligkeit solltet ihr unbedingt zu einem Tierarzt gehen. Dieser wird eine Kotprobe des Hundes ins Labor schicken, um diese untersuchen zu lassen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang vom Elisa Test. Bestätigt sich der Verdacht und ist euer Hund von den Parasiten befallen, wird in den meisten Fällen eine Antibiotikakur eingesetzt. Parallel dazu müssen die Kotproben immer wieder ins Labor gesendet und untersucht werden. Eine Alternative, um eine Diagnose sicherstellen zu können, gewährt die Darmspiegelung. So kann Darmflüssigkeit direkt aus dem Hund entnommen werden.

Doch ist es mit einer Antibiotikakur oftmals nicht getan. Wir haben es hier mit sehr hartnäckigen und widerspenstigen Parasiten zu tun, denen ihr nur mit strenger Hygiene den Garaus macht. Darüber hinaus können diese Parasiten auch auf Katzen übergehen. Das Tückische ist die leichte Übertragung auf einen anderen Wirt.

Sprich: Leckt dein Hund an einer Wunde und schleckt über die Katze, kann diese bereits die Giardien aufnehmen. Dabei ist es auch nicht gerade zuträglich, dass die Parasiten auch außerhalb des Wirts zum Beispiel in einem Kothaufen so lange überleben.

Wie Hundehalter richtig reagieren?

Kommt es in der Verdauung, in der Aufnahme von Nahrung, im Kot und im Gemütszustand des Hundes zu Veränderungen, sollten Hundehalter skeptisch reagieren und den Zustand beobachten. Wartet keinesfalls zu lange mit einem Tierarztbesuch, denn über etwaige Kotproben und eine gründliche Untersuchung kann oftmals schnell eine Diagnose und eine folgerichtige Behandlung eingeleitet werden. Es ist nicht sinnvoll, sich über Wochen und Monate in Foren auszutauschen und den Zustand dabei zu belassen oder allein zuhause herumzudoktern. So verschlimmern viele Hundehalter den Zustand bei einem potenziellen Parasitenbefall.

WICHTIG: Die Entwurmung und eine jährliche Kontrolluntersuchung beim Tierarzt gehören zur gesunden Routine, die eine Basis für das Wohlbefinden eurer Vierbeiner legt.

Mein Hund frisst Kothaufen? Ist er in Gefahr?

Gerade wenn ihr einen Vierbeiner zuhause habt, der mit Wonne und Lust Kothaufen und Hundehaufen unterwegs auffrisst, solltet ihr diese Gefahr immer im Blick haben. Es ist lohnenswert, sich die Mühe zu machen, diese Unart abzutrainieren. Oftmals ist es auch ein Nährstoffmangel, der eben auf das Haufenfressen hinweist.

Tatsächlich erkranken jedes Jahr 200 Millionen Menschen an Giardiasis. Auch die Ärzte sind der Meinung, dass nur eine regelmäßige Behandlung gegen Parasiten und die Impfung den Hund schützen kann. Schließlich sind die Parasiten schon viel älter als der Mensch und enorm anpassungsfähig. Gerade junge Tiere mit einem geschwächten Immunsystem leiden unter dem Parasitenbefall, der in extremen Situationen sogar lebensgefährlich sein kann.

 Fazit: Wie schütze ich meinen Hund gegen Giardien?

Nehmt Giardien beim Hund auf keinen Fall auf die leichte Schulter. Es handelt sich hierbei um äußerst hartnäckige Parasiten, die den gesamten Darm des Tieres befallen und hier über Jahre ihr Unwesen treiben. Das Tückische: Giardien leben auch außerhalb des Wirtes mehrere Monate. Sie fühlen sich in ihrer Zyste äußerst wohl. Auch im Wasser können sie sehr lange überleben und werden über Kothaufen oder eben Wasserläufe von Hunden aufgenommen.

Zudem überträgt sich der Parasit sehr einfach vom Wirt auf ein anderes Tier. Einzig und allein mit regelmäßigen Tierarztbesuchen, der Bekämpfung von Parasiten und Impfungen sowie durch eine optimale Hygiene zuhause könnt ihr diesen Parasiten auf Dauer aus dem Weg gehen. Grundsätzlich ist es immer besser, niemals mit Giardien in Berührung zu kommen als diese Erkrankung mit Antibiotika, Laboruntersuchungen und einer langwierigen Prozedur zu bekämpfen.

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