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Augenkrankheit beim Hund

Grüner Star beim Hund (Glaukom)

Augenkrankheit beim Hund

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Grüner Star beim Hund ist eine Augenkrankheit, die als Glaukom bezeichnet wird. In diesem Fall steigt der Augeninnendruck unverhältnismäßig an und führt zu einer Trübung des Auges, zu einer Entzündung und zum Verlust des Sehsinns. Durch die irreversiblen Schäden können die Augen nachhaltig einen Schaden nehmen.

Grüner Star macht sich durch ein sehr großes und gerötetes Auge bemerkbar, das nach außen hin weiß ausläuft. In den meisten Fällen kommt es zur Trübung der Hornhaut und Verbreitung der Pupillen.

Augenkrankheit beim Hund

Grüner Star – Hinweise für Halter:

  • Symptome: Trübung des Auges, Schmerzen und Reiben am Auge
  • Augeninnendruck steigt an – als „großes“ Auge beim Hund zu erkennen
  • Tierarzt versucht den Augendruck zu senken
  • kann zur Erblindung des betroffenen Auges führen
  • schnelle Behandlung und Laser-OP mit günstigen Prognosen

Was ist grüner Star beim Hund?

Der Grüne Star beim Hund sollte schnellstmöglich behandelt werden. Zunächst gilt es, die Ursache herauszufinden, um dann die folgerichtige Behandlung einzuleiten. Eine erste Notfallmaßnahme senkt den Augeninnendruck, um eine Zerstörung der Netzhaut zu verhindern.

Achtung: Grünen Star gibt es nicht nur beim Hund, sondern auch bei der Katze. Hier ist die Krankheit zwar seltener, lässt sich im gleichen Zug aber auch schlechter erkennen.

Hundehalter sollten das Glaukom behandeln lassen. Schließlich kann die Krankheit zum Verlust des Sehvermögens führen. Oftmals stoßen die allgemeinpraktizierenden Ärzte an ihre Grenzen. Am besten wendet ihr euch an einen Spezialisten für Augenkrankheiten.

Was ist ein Glaukom?

Das ist der Fachbegriff für Grünen Star beim Hund. Dein Tier leidet unter einem Glaukom, wenn der Augeninnendruck auf über 20 mmHg ansteigt. Ein Auge oder beide Augen können betroffen sein.

Grüner Star Formen

Wenn ihr der Ursache auf den Grund gehen möchtet, sollten wir uns mit den Formen des Glaukoms befassen. So unterscheiden wir ein Primärglaukom von einem Sekundärglaukom. Das Primärglaukom tritt als solitäre Erkrankung auf und zielt auf eine Verengung oder fehlerhafte Ausbildung des Kammerwinkels im Auge. Diese Fehlbildung kann rassespezifisch angeboren sein oder über Generationen weitergegeben werden. So leiden bestimmte Hunderassen, wie zum Beispiel, der Leonberger, der kleine Münsterländer, der Husky oder der amerikanische Cockerspaniel, vermehrt unter diesem Krankheitsbild.

Liegt ein Sekundärglaukom vor, steht dies in Verbindung mit einer anderen Augenkrankheit. Diese Erkrankung kann unmittelbar bestehen oder schon mehrere Jahre zurückliegen. Im Zusammenhang kommt es in den meisten Fällen zu einer Veränderung der Lage der Linse.

Der Fachbegriff dafür ist die „Linsenluxation“. Dabei löst sich die Linse teilweise oder vollständig aus ihrem Halt im Auge und führt zu Beeinträchtigungen des Kammerwinkels.

Die Linsenluxation – kurz LL –  ist ein großes Problem unter den kleinen Terrier-Rassen und wird über die Generationen vererbt. Die betroffenen Tiere erkranken bis zum siebenten Lebensjahr an dieser Augenkrankheit.

In diesem Fall ist von der primären Linsenluxation die Rede, die mit PLL abgekürzt wird. Mittlerweile werden die Tiere auf diese Erkrankung getestet, sodass Züchter mit Trägern auf keinen Fall weiter verpaaren. Besonders häufig betroffen sind

  • der Miniatur Bullterrier,
  • der Jagdterrier,
  • der Fox Terrier oder
  • der Jack Russell Terrier.

Was ist die Ursache von grünem Star beim Hund?

Ein gesundes Auge bildet fortwährend Kammerwasser im Ziliarkörper. Dieses Wasser sucht seinen Weg über die hintere Augenkammer zur vorderen Augenkammer. So bleibt das Druckverhältnis zwischen den Kammern ausgeglichen.

Ein spezieller Kammerwinkel sorgt dafür, dass dieses Wasser abfließen und in dem Blutkreislauf aufgenommen werden kann. Liegt eine Störung des Abflusses vor, kommt es zum Grünen Star bei Hunden. Im gleichen Zusammenhang erfolgt eine Erhöhung des Augeninnendrucks, der die Netzhaut schädigt ebenso wie des Sehnervs. Im schlimmsten Fall führt das Ganze zum Erblinden des Hundes.

Diese Blindheit gilt als reversibel und lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Deshalb ist es so wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen, um unsere Hunde vor diesen desaströsen Schäden zu schützen.

Symptome erkennen und handeln

Die meisten betroffenen Tiere leiden unter Schmerzen am Auge. Grüner Star beim Hund kann sich akut oder langsam entwickeln. Vielleicht reibt sich dein Hund häufig mit der Pfote am Auge. Das sollte dich stutzig machen, wenn du darin keinen Fremdkörper findest. Zudem gehört die Rötung zu einem der wichtigen Leitsymptome.

Grundsätzlich solltest du das Verhalten deines Hundes aufmerksam beobachten und bei ungewöhnlichen Veränderungen einen Tierarzt aufsuchen.

Behandlung und Therapie beim Tierarzt

Ein Glaukom musst du tierärztlich behandeln lassen. Je früher du zum Arzt gehst, desto besser. Der Tierarzt wird zunächst den Augeninnendruck messen und eine Hintergrundspiegelung vornehmen. Je nach Diagnose geht es in eine Spezialklinik, um die beste Behandlung für deinen Hund einzusetzen.

Eine Erste-Hilfe-Maßnahme ist die Herabsetzung des Augeninnendrucks. Damit möchte der Arzt eine Schädigung der Netzhaut verhindern. Gleichsam orientiert sich die Therapie an der Ursache der Augenerkrankung. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten, die den Augeninnendruck steuern. In den meisten Fällen handelt es sich um einen fortschreitenden Prozess, sodass sich eine Operation nur selten verhindern lässt.

Wann muss mein Hund operiert werden?

Bei fortschreitendem grünem Star beim Hund empfehlen die Tierärzte eine Operation. Besitzt das Auge noch seine Sehkraft, erfolgt eine Behandlung des Zielorgans mit einem Laser. Hier unterscheiden wir zwei Behandlungsmethoden:

  • TSCP: Dahinter verbirgt sich die transsklerale Cyclophotokoagulation. Der Laserstrahl beschießt den Strahlenkörper, der für die Produktion des Kammerwassers verantwortlich ist. Im Endeffekt bleibt weniger Gewebe zurück, um dieses Wasser zu produzieren, was den Druck dauerhaft nach unten setzt.
  • ECP:  Die drei Buchstaben stehen für die endoskopische Cyclophotokoagulation und eine selektive Zerstörung des betroffenen Gewebes. Hierzulande haben wir es mit einer neuen Therapiemethode zu tun, die in den USA schon seit 2006 praktiziert wird. Der Laser richtet sich von innen auf die Fortsetze des Ziliarkörpers und kann das Gewebe gezielter erreichen, was späteren Entzündungen entgegenwirkt.

Quellen und Literatur:

  • Quelle: P.F. Suter, B. Kohn, G. Schwarz, Praktikum der Hundeklinik, ISBN: 978-3-8304-1125-3, 11. Aufl., überarb. 2011, S. 483-485 ↑hier
  • Glaukomtherapie beim Hund – besondere Berücksichtigung
    experimenteller Studien aus den Jahren 1990 – 2008.
    Eine Literaturstudie ↑hier

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