Wenn Dein Hund einen Fremdkörper verschluckt – so hilfst Du:
Tierarzt

Wenn Dein Hund einen Fremdkörper verschluckt – so hilfst Du:

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Maßnahmen zur Ersten Hilfe

Der Entdeckungs-Drang und die Neugierde von Hunden erscheinen unersättlich. Ständig nehmen die beliebten Vierbeiner die unterschiedlichsten Gegenstände zwischen die Zähne – und der Hund verschluckt sich. Das passiert im naturgegebenen spielerischen Drang häufiger, als Du es mitbekommst. In der Regel bleibt das Missgeschick ohne gravierende Folgen. Zwar bremst der Fremdkörper die Verdauung, aber der Hund scheidet ihn aus.

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Frage an den Tierarzt? © Monkey Business – Fotolia.com

Erste Hilfe beim Hund nach dem Verschlucken

Zahlreiche Gegenstände wecken das Interesse Deines Hundes und der Hund verschluckt sich im Zuge seiner Neugierde auch mal gern. Besteht der Verdacht, in den Atemwegen oder im Magen-Darm-Bereich befindet sich ein Fremdkörper, erfordert dies einen sofortigen Besuch beim Tierarzt.

Reicht die Zeit nicht aus, da akute Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand eintreten, retten Erste-Hilfe-Maßnahmen unter Umständen das Leben Deines Hundes. Dazu hebst Du ihn an den Füßen oder am Brustkorb hoch und schüttelst seinen Körper, um den verschluckten Gegenstand zu lockern. Falls Letzteres ohne die erwünschte Wirkung bleibt, versuchst Du, den Fremdkörper manuell durch einen Griff in den Rachen zu entfernen.

Fremdkörper verschluckt – so hilfst Du Deinem Hund

Hunde gelten als entdeckungsfreudige Tiere. Unbekannte Gegenstände ziehen schnell ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ob Knochen, Spielzeug, Stoff-Fetzen oder Holzstücke: Das Interesse kennt keine Grenzen. Hunde besitzen dabei die Angewohnheit, die Objekte mit den Zähnen zu erkunden. Oftmals bleiben die Fremdkörper nicht im Maul. Der Hund verschluckt sich. Der Vorgang stellt keine Seltenheit dar und führt nicht zwingend zu Komplikationen. Er würgt häufig Gegenstände hinunter, ohne dass Du davon etwas mitbekommst. Der Verdauungs-Prozess verzögert sich, doch letztendlich scheidet das Tier den Fremdkörper aus.

Erst bei größeren Objekten, welche die Atmung oder den Magen-Darm-Trakt blockieren, besteht Bedarf an Deinem Eingreifen. Nachfolgend erfährst Du, welche Maßnahmen zur erforderlichen Ersten Hilfe gehören – Anders gestaltet sich die Lage, wenn das verschluckte Objekt entweder die Atemwege blockiert oder im Verdauungs-Trakt hängen bleibt. Im erstgenannten Fall droht das Ersticken des Tieres, in der zweiten Situation verschließt der Fremdkörper möglicherweise den Darm. Das erfordert geeignete Erste-Hilfe-Maßnahmen von Dir.

Grundsätzlich existieren zwei unterschiedliche Ausgangs-Situationen:

  • Du beobachtest das Verschlucken des Fremdkörpers,
  • Symptome weisen auf einen verschluckten Gegenstand hin.

Hund verschluckt sich: Tierarzt aufsuchen

Sofern Du direkt beobachtest, wie Dein Hund einen ungewöhnlichen Gegenstand in das Maul nimmt, besteht Bedarf an einem Eingreifen. Versuche mit den Fingern, den Fremdkörper aus dem Maulbereich vor dem Schlucken zu entfernen. Falls der Vierbeiner das Objekt dennoch verschluckt, bedürft Ihr der Hilfe eines Tierarztes. Warte nicht darauf, bis das Tier den Gegenstand von alleine ausscheidet. Der Arzt untersucht den Hund, erstellt eine Röntgen-Aufnahme und entscheidet anschließend über ein angemessenes Vorgehen. Wirke bis zum Erreichen der Praxis beruhigend auf Deinen Hund ein. Es empfiehlt sich, das Tier anzuleinen, um unkontrollierte Handlungen im Schock-Zustand zu vermeiden.

Erste Hilfe: Hund hochheben und schütteln

Bei kleineren Gegenständen versucht Dein Hund, durch Husten den Fremdkörper auszuspucken. Hilfreich ist es, ihn dabei zwischen die Schulterblätter zu klopfen. Droht das Tier aufgrund der Größe des Objektes zu ersticken, reicht die Zeit nicht aus, um zum Tierarzt zu fahren. In dieser Situation besteht die Erste Hilfe darin, dass Du Deinen Hund an den hinteren Füßen hochhebst. Ist Dein Tier zu groß dazu, packst Du ihn an der Brust, sodass der Kopf nach unten zeigt. Versuche anschließend, den verschluckten Gegenstand herauszuschütteln.

Fremdkörper entfernen bei Atemstillstand oder Bewusstlosigkeit

Ein drastischer Fall, der zur Bewusstlosigkeit oder gar zum Atemstillstand führt, verlangt von Dir, den Fremdkörper manuell zu entfernen. Dazu bringst Du den Hund zunächst in die stabile Seitenlage. Hierbei hängt die Zunge heraus und das Maul stellt den tiefsten Punkt dar, falls das Tier erbricht. Drehe den Kopf des Hundes zum Licht. Sofern verfügbar, verbessert eine Taschenlampe den Blick in den Rachen erheblich. Greife tief in den Rachenraum nach dem verschluckten Objekt. Der Hund stellt im bewusstlosen Zustand keine Gefahr dar. Andernfalls vermeidet ein Holzstück zwischen Unter- und Oberkiefern einen plötzlichen Beiß-Unfall. Bei einem Atemstillstand besteht zudem die Notwendigkeit einer Mund-zu-Nase-Beatmung.

Heimlich-Griff als letzte Maßnahme

Bleibt die manuelle Entfernung ohne Erfolg und der Hund droht zu sterben, kommt der sogenannte Heimlich-Handgriff zum Einsatz. Hierbei legst Du das Tier im ersten Schritt auf die rechte Seite. Anschließend schlägst du mit dem Handballen mehrmals auf die Schulterblätter. Das lockert den verschluckten Gegenstand. Anschließend legst Du Deine Hand unter das Brustbein und führst einen druckvollen Schub aus. Den letztgenannten Vorgang wiederholst Du ungefähr fünf Mal. Bei großen Tieren legst Du beide Hände aufeinander. Der erläuterte Griff sorgt in der Lunge für einen Überdruck, der auf den Fremdkörper einwirkt. Überprüfe, ob sich der Gegenstand nun sichtbar im Rachenbereich befindet und entferne ihn. Andernfalls hebst Du das Tier hoch und versuchst nochmals die bereits angesprochene Schüttel-Bewegung.

Symptome eines verschluckten Fremdkörpers

Dein Hund verschluckt Fremdkörper nicht zwingend in Deinem Sichtfeld. Mitunter kommt es zu dem Missgeschick, während Du es nicht siehst. In einer derartigen Situation tritt eine Reihe an Symptomen auf, von denen aus Du auf einen verschluckten Gegenstand schließt. Dazu gehören Würgen, Erbrechen oder übermäßiges Sabbern. Falls das Tier nicht schluckt, deutet das auf einen hinderlichen Gegenstand hin. Ein stark ausgeprägter Husten oder der krampfhafte Versuch, nach Luft zu schnappen, gelten ebenfalls als ernsthafte Anzeichen. Dasselbe trifft auf ein auffällig panisches Verhalten zu, wobei der Hund mit den Pfoten an das Maul greift.

Ferner zählt eine merkwürdige Haltung mit einem tiefen Kopf, der sich in einer Linie mit dem Hals befindet, zu den Symptomen. Im Falle eines Fremdkörpers im Magen-Darm-Trakt neigt der Hund zu Appetitlosigkeit, einem veränderten Stuhlgang und Schmerzen im Bereich des Bauches.  Im Fall eines feststeckenden Gegenstandes im Verdauungstrakt des Hundes handelt es sich um einen für ihn lebensbedrohlichen Zustand – der Hund muss sofort notmedizinisch behandelt werden.

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