Rolligkeit bei Katzen - Dauer und Verhalten, Paarungszeit bei Katzen:
Rolligkeit bei der Katze

Rolligkeit bei Katzen

Rolligkeit bei der Katze

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Dauer und Verhalten bei Rolligkeit der Katze

Rolligkeit definiert den Begriff der Paarungsbereitschaft der Katze. In dieser Phase versucht sie, Sexualpartner anzulocken und sich decken zu lassen. Rolligkeit oder Raunze bei Katzen tritt häufig das erste Mal in Erscheinung, wenn die Katzendame zwischen einem halben Jahr und neun Monaten alt ist. Dieser Zeitraum variiert allerdings nach Katzenart. Bei Siamkatzen dauert der Vorgang bis zu der Geschlechtsreife im Vergleich sechs Monate.

Langhaarkatzen benötigen im Gegensatz dazu 21 Monate.  Wann Deine Katze rollig ist, erkennst Du an folgenden Merkmalen.

Rolligkeit bei Katzen – das Verhalten und die Dauer

Das Ansteigen des Sexualhormons Östrogen leitet die Rolligkeit der Katze ein. Diese Phase lässt sich in zwei Teile gliedern, die Vorbrunst und die Brunstphase. In dieser Zeit versucht deine Katze, männliche Nachbarskatzen zu verführen.

Die Suche nach einem Kater gestaltet sich nicht schwer, weil diese rollige Katzendamen über mehrere Kilometer riechen. Ist Deine Katze also öfter einige Tage weg, ist sie auf Herrenjagd. Dieses Verhalten und noch viele weitere sind ein Anzeichen für Rolligkeit bei Katzen.

Was bedeutet Rolligkeit?

Anders als beim Hund erlebt eine Katze keinen regelmäßigen Eisprung. Der Tierarzt spricht von einer „provozierten Ovulation“, denn der eigentliche Eisprung wird erst durch den Kater ausgelöst. Entsprechend kennen Katzen auch keine regelmäßigen Blutungen.

Die Paarungsbereitschaft tritt bei Katzen mehrfach im Jahr ein, allerdings selten zwischen Oktober und Januar. Grund sind die kürzeren Tageslichtphasen in dieser Zeit. Allerdings können Wohnungskatzen bei viel Kunstlicht auch im Winter rollig werden.

Darran erkennt ihr Rolligkeit der Katze

Prinzipiell unterscheidet man auch bei Katzen die vier Phasen Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus. Die Vorphase ist für Halter kaum zu erkennen, auch wenn sich manche Katze bereits in dieser Phase gehäuft über den Boden rollt.

Im Östrus beginnt das auffällige Reiben an Gegenständen, das Rollen am Boden und vor allem das laute Maunzen. Fünf bis zehn Tage lang ist die Rolligkeit kaum zu überhören und Deckversuche durch Kater werden toleriert. Ist kein Züchten gewünscht, sollten Freigänger in dieser Zeit im Haus gehalten werden. Über die hormonelle Verhütung oder eine Katerhose sollte nachgedacht werden.

Klingt die akute Rolligkeit ab, ist die Katze wieder leiser und Kater dürfen maximal das Aufsteigen versuchen, jedoch nicht penetrieren. Ist kein Eisprung und keine Trächtigkeit erfolgt, beginnt nach der Ruhephase die nächste Rolligkeit nach circa 40 Tagen.

„Katzen können ohne Kastration eine sogenannten Dauerrolligkeit entwickeln. Hierbei sind sie wenige Tage nach der Empfängnisbereitschaft erneut im Östrus. Das bedeutet enormen Stress für das Tier und kann die Lebenserwartung senken.“

Dauer und Häufigkeit der Phase

Die Dauer und die Häufigkeit dieser Phase hängt von mehreren Faktoren ab. In erster Linie bestimmt das Alter, ab wann die Katze das erste Mal in die Rolligkeit kommt. Ein weiterer Faktor ist die Ernährung. Ein wildes Tier benötigt im Winter für sich selbst jede auffindbare Nahrungsquelle.

Aus diesem Grund ist es vor und im Winter nicht rollig. Anders sieht es bei Hauskatzen aus, die das ganze Jahr über leicht an Futter kommen. Eine wohlernährte Katzendame, verfällt schnell alle drei bis vier Wochen in die Phase der Rolligkeit, wenn sie kein Kater deckt. In manchen Fällen gerät deshalb der Sexualzyklus der Hauskatze durcheinander, was zu einer Dauerrolligkeit führt. Das Tier leidet unter diesem Zustand an Stress. Dies belastet ihre Gesundheit.

Wie lange Deine Katze rollig ist, hängt von der jeweiligen Katzenart und der Partnersuche ab. Findet sie schnell einen Partner und schafft er es, sie zu decken, ist diese Phase vorbei. Sie kommt wieder nach Hause. In der Regel findet sich nach ein paar Tagen in jeder Gegend einen passenden Kater für die Katze. Normalerweise dauert die Lustperiode zwischen fünf und zehn Tage.

  1. Lautes Maunzen und Rastlosigkeit der Katzendame

Läuft Deine Katze viel in der Wohnung oder im Haus herum und maunzt währenddessen laut, ist das ein Anzeichen für Rolligkeit. Das Maunzen klingt wehleidig und wie ein Heulen. Mit dem lauten Rufen der Katze ist sie häufig rastlos und findet keine Ruhe. In diesem Zustand ist es ihr nicht möglich, sich entspannt hinzulegen. Sie findet keine ruhige Minute.

  1. Eine rollige Katze ist anhänglich

Rolligkeit bei einer Katze ruft eine verstärkte Anhänglichkeit hervor. Sie streicht hartnäckig um deine Beine und vermehrt an Möbeln und Einrichtungsgegenständen sowie Türrahmen, um ihren Duft zu verteilen und somit Kater anzulocken. Zeigt Deine Katze ein solches Verhalten, ist es ein guter Tipp, die Samtpfote am Rücken, direkt am Hinterteil zu streicheln. Streckt sie ihren Hintern hoch und zieht den Schwanz zur Seite, ist dies ein Zeichen für Rolligkeit. Dieses Verhalten erleichtert dem Kater sein Vorhaben.

  1. Am Boden kriechen und wälzen

Rolligkeit bei Katzen macht sich dadurch bemerkbar, wenn sie in einer merkwürdigen Haltung über den Boden kriechen. Die Katze drückt ihre Vorderbeine gegen den Boden und streckt das Hinterteil empor. Diese Kriechbewegung ist enorm auffällig, sodass DU sie leicht erkennst.

Zusätzlich weisen die meisten Katzen eine weitere Verhaltensauffälligkeit auf. Das Tier wälzt sich auf dem Boden umher und jammert lautstark. Mache Dir keine Sorgen, weil dieses Umherwälzen ist ein Zeichen einer rolligen Katze. Allerdings ist dieses Merkmal etwas verstörend, wenn der Besitzer nicht weiß, was es damit auf sich hat. Aus diesem Grund rufen viele Erstbesitzer beim Tierarzt an, der in den meisten Fällen Entwarnung gibt. Wälzen ist kein Anzeichen dafür, dass Schmerzen die Katze plagen.

  1. Vermehrtes Putzen

Achte darauf, wie oft und an welcher Stelle sie sich öfters putzt. In der Zeit, in der die Katze rollig ist, schwillt die Vulva des weiblichen Tieres geringfügig an. Diesen Zustand empfindet sie als unangenehm, weswegen sie sich vermehrt im Intimbereich putzt und abschleckt. Sie versucht, das unangenehme Gefühl zwischen den Beinen wegzuputzen, was natürlich nicht funktioniert.

Die auftretende Schwellung ist im Normalfall so klein, dass sie der Mensch mit freiem Auge nicht erkennt. Deswegen ist eine sichtbare physische Veränderung nicht zu erwarten oder zu beobachten.

  1. Die Katze bleibt ein paar Tage weg

Es ist besonders wichtig, zu wissen, dass die Rolligkeit bei Katzen eine Wanderlust hervorruft. Ebenso Tiere, die überaus gerne Zuhause sind und die gerne beim Herrchen Streicheleinheiten erhalten, reißen für einige Tage aus. Sie suchen ein Abenteuer. Besonders, wenn sich in ihrer Nähe kein Kater befindet, der auf ihre Rufe antwortet, versucht sie woanders ihr Glück. Die Katzen gehen ihrem natürlichen Trieb nach und suchen sich einen Partner.

Möchtest Du nicht, dass Dein geliebtes Tier Junge bekommt, ist eine Sterilisation die beste Lösung. Ist sie das nicht, stellt die einzige Verhütungsmethode dass Im-Haus-Halten der Katze dar. Achte besonders darauf, dass die Katzenklappe fest verschlossen ist. Sonst ist es leicht möglich, dass dein Tier zwar nicht herauskommt, aber ein ungebetener Kater sich hereinzwängt.

Tipps bei der Rolligkeit Deiner Katze

Die durchschnittliche Dauer der Rolligkeit einer Katze liegt bei vier bis sieben Tagen. Achte in dieser Zeit vermehrt auf das Verhalten Deines Tieres, sodass Du die Anzeichen richtig deutest. Möchtest Du nicht, dass die Katzendame Junge wirft, ist es wichtig, sie nicht herauszulassen und von Katern fernzuhalten. Nahezu überall streifen zahlreiche und heimatlose streunende Katzen umher. Aus diesem Grund ist eine Sterilisation zu empfehlen. Jeder örtliche Tierarzt führt eine derartige Operation durch. In der Regel liegt der Preis für eine Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft zwischen 50 und 150 Euro.

Spezielles Verhalten während der Rolligkeit einer Katze ist zu erwarten. Allerdings ist es nicht normal, wenn das Tier nicht mehr regelmäßig frisst und das Gefressene wieder ausspuckt. Eine Katze hat für gewöhnlich keine vaginalen Ausscheidungen. Fällt Dir eine gelblichgrüne sowie blutige Ausscheidung auf, ist es besser, einen Tierarzt aufzusuchen.

Quellen und Nachweise:

  • Theresa Conze und Axel Wehrend: Zyklus und Zyklusbestimmung bei der Katze. In: Kleintiermedizin Nr. 4, 2015, S. 178–183.
  • Spezifische Dauer des Zyklus, Zählen der Zyklustage: Institut für Veterinär-Anatomie: PDF

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