Wie rettet man ein Vogelbaby? Anleitung Handaufzucht: Tierischehelden
Vogel aus dem Nest gefallen

Wie rettet man ein Vogelbaby?

Vogel aus dem Nest gefallen

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Wenn ein Vogel aus dem Nest gefallen ist: Wir zeigen wie die Aufzucht gelingt.

Wer einen verletzten Vogel auf dem Boden findet, weiß im ersten Moment nicht, was zu tun ist. Der NABU hat ausgehend vom Vogelschutzzentrum praktische Tipps für den Notfall zu-sammengestellt. Das Wichtigste werde ich in diesem Beitrag zusammentragen.

Zunächst ist ein verletzter Vogel auf dem Boden oder ein Vogelbaby schutzlos seiner Umwelt ausgesetzt. Ohne deine Hilfe würde es innerhalb kürzester Zeit verenden. Von daher solltest du es schnellstmöglich aufheben und nicht auf dem Boden belassen.

Jungvögel
Jungvögel im Nest Copyright: PongMoji bigstockphoto

Viel zu groß wäre die Gefahr, dass eine vorbeilaufende Katze oder ein anderes Tier den kleinen Vogel angreift. Eigentlich reicht ein sauberer Karton mit Löchern erst einmal aus, der dem Baby notwendigen Schutz bietet.

Für eine Wohnanlage eignet sich ein Handtuch oder etwas Küchenkrepp. Das Vogelbaby gehört auf keinen Fall in einen Vogelkäfig. Hier befinden sich viel zu viele Gefahren. Es könnte sich hier verletzen.

Schnelle Hilfe beim Vogelschutzbund der NABU

Danach rufst du die Hotline der NABU an – unter 074731022. Hier sprichst du mit Fachleuten, die dich gern zu deiner individuellen Rettungssituation beraten. Oftmals erholt sich ein Vogelküken über Nacht oder innerhalb von ein paar Stunden und kann von ganz allein wieder wegfliegen und den Fundort verlassen.

Nun wissen die kleinen Vögel nicht, dass du nichts Böses im Schilde führst. Sie wehren sich gegen die Rettungsversuche mit Krallen und Schnabel. Um sich bei der Rettungsaktion nicht zu verletzen, solltest du dir Handschuhe anziehen. Leg ein Tuch oder ein Handtuch über den Vogel, um in unfallfrei aufzuheben. In den meisten Fällen versuchen die Babys nicht wegzufliegen. Sie sind viel zu schwach.

Findest du einen nackten Jungvogel, solltest du ihn schnellstmöglich in das Nest zurücksetzen. Schau dich in seiner unmittelbaren Umgebung um und suche am besten direkt über ihm nach einem Nest. Ist es dir gelungen, den Jungvogel zurückzusetzen und kommen die Eltern Tiere zurück, werden sie ihn weiter füttern.

Wenn die Elternvögel nicht zurückkommen, kann eine Alternative sein, die Jungvögel von anderen Elternvögeln adoptieren zu lassen.

Jungvogel oder Babyvogel gefunden?

Befinden sich kaum noch Flaumfedern am Vogel, handelt es sich um einen Jungvogel und nicht um einen Babyvogel. Oftmals geht es für die jungen Vögel schnell aus dem Nest heraus, um auf Erkundungstour zu gehen.

Dieser Ausflug kann aber auch einmal schiefgehen und auf dem Boden landen. Sie sind sich darüber nicht bewusst, welch große Gefahren außerhalb des Nestes auf sie lauern.

Im Prinzip gilt folgender Grundsatz: Die Jungvögel haben direkt bei ihren Elterntieren die besten Chancen zu überleben. Nun ist der Geruchssinn der Vögel äußerst sensibel. Das bedeutet: Sie riechen, wenn sie in menschlichen Händen waren.

Ist es sinnvoll, einen Vogel per Handaufzucht aufzuziehen?

Die Handaufzucht ist oft sehr mühevoll und weniger von Erfolg gekrönt. Ist ein Vogel in Menschenhand groß geworden, kann er nur in seltensten Fällen natürliches Verhalten lernen. Das zieht Verhaltensstörungen nach sich, die sich in Form von Aggressi-on gegenüber dem Menschen äußern. Außer Stockenten und Mauersegler lehnt der Naturschutzbund und das Vogelschutzzentrum eine Handaufzucht ab.

In einigen Fällen tragen die Vögel einen Ring um den Fuß. Darauf befindet sich eine Markierung. Hier ist es möglich, die Herkunft zu ermitteln.

Handfütterung des Vogeljungen

Schnelle Hilfe in einem Notfall

Die Erstversorgung der Vögel wirkt sich maßgeblich auf seine Überlebenschancen aus. Fühlt der Vogel zum Beispiel kühl an, kann Wärme eine gute Hilfe sein. Versuche dem Vogel, etwas zum Fressen zu geben. Vorher sollte der Vogel unbedingt die normale Körpertemperatur angenommen haben.

Die geschwächten Tiere können sich nämlich leicht verschlucken und an der Nahrung ersticken. Darüber hinaus führt die Lungenentzündung zumeist zu einem schnellen Tod der Tiere. Am besten trittst du in Kontakt mit einer Vogelschutz-Station. Hier kann man dir weiterhelfen. Auf keinen Fall solltest du ein Insektentrockenfutter kaufen.

Als Futtertiere sind eigentlich Flliegen und Grashüpfer aus dem Garten geeignet. Fliegenmaden oder Regenwürmer sollte nicht lebendig verfüttert werden.

Im Prinzip musst du keinerlei Insekten beschaffen. Im Notfall reicht es aus, ein Ei mit etwas Mineralwasser und Honig zu verrühren. Lass das ganze in der Pfanne stocken und auf Zimmertemperatur abkühlen.

Gib dem Vogel dann ein paar kleine Stücken davon, bis er wieder kräftig genug ist, um weiter zu fliegen. Das ist aber nur ein Notfallfutter, das nicht häufiger als zweimal gefüttert werden darf. Andernfalls kann das üble Ver-dauungsstörungen nach sich ziehen.

Was tun mit einem toten Vogel?

Vorsicht gilt bei dem Fund eines toten Vogels. Er kann aufgrund eines Unfalls oder infolge einer Infektion gestorben sein. Gerade bei der Geflügelpest ist es notwendig, das Kreisveterinäramt zu verständigen. Sie werden den Vogel abholen und untersuchen. Wenn das auch etwas lapidar auf dich wirken mag, können die Auswirkungen einer sich ausbreitenden Vogelpest massiv sein. Mit deinem Hinweis kannst du zu einer schnellen Lösung beitragen.

Hast du beobachtet, dass jemand anders einen Vogel getötet oder verletzt hat, alarmiere die Polizei unter 110. Das ist eine Straftat, die geahndet werden muss. Das gilt auch für das Aus-legen von Giftködern.

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