Die Laborwerte aus den Blutuntersuchungen beim Hund lassen sich in Zellen und Stoffen im Blut messen. Der Bluttest und das anschließende große Blutbild oder kleine Blutbild gehört zu einem der wichtigsten Bestandteile der Untersuchungen beim Tierarzt.
Was ist eine Blutuntersuchung
Für die Diagnose diverser Erkrankungen sind Blutuntersuchungen notwendig. Darüber hinaus können die Tierärzte über die Blutuntersuchung feststellen, ob eine laufende Behandlung die erhoffte Wirkung zeigt. Von daher kann es notwendig sein, fortlaufende Blutuntersuchungen im Laufe der Therapie durchzuführen.
Welche Bestandteile sind im Blut enthalten?
Anteilig zum Körpergewicht der Hunde kommt die Blutmenge auf bis zu 9 %. Haben wir es mit einem 20 kg schweren Hund zu tun, sollte er auf ein durchschnittliches Blutvolumen von 1,7 l kommen. Das Blut verteilt die Nährstoffe und Sauerstoff im Körper. Es transportiert Hormone, Botenstoffe, Eiweiße und Enzyme sowie Elektrolyte und sorgt für einen zuverlässigen Abtransport von Kohlendioxid und Stoffwechselprodukten.
Zugleich ist das Blut für die Wärmeregulation und die Wundheilung verantwortlich. 44 % vom Blut nehmen die Zellen ein. Dazu gehören mehrheitlich die roten Blutkörperchen, die als Erythrozyten bezeichnet werden. Darin enthalten ist der rote Farbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff bindet und für einen aktiven Transport zur Lunge sorgt.
Das Knochenmark sorgt für den notwendigen Nachschub. An dieser Stelle sollten die Vorstufen der roten Blutkörperchen, die Retikulozyten, vorhanden sein. Neben den roten und weißen Blutkörperchen tauchen Thrombozyten, die Blutplättchen, im Zellbestandteil des Blutes auf. Ihre Aufgabe besteht in der Blutgerinnung und in der Blutstillung.
Der flüssige Anteil des Blutes ist das Blutplasma. Es nimmt ca. 56 % des Gesamtvolumens sein. Das Blutplasma besteht zu 90 % aus Wasser. Den Rest teilen sich Eiweißkörper und Salze. Für den notwendigen Druck im Blutplasma sorgt das Eiweiß Albumin.
Ausgehend von einer Blutuntersuchung beim Hund lassen sich komplexe Folgeuntersuchungen durchführen. Dabei kommt es darauf an, welche Bestandteile des Blutes ihr betrachtet. Demnach unterscheiden wir die chemische und die serologische Blutuntersuchung beim Hund.
Beim Blutbild geht es um die mikroskopische, fotometrische Anzahl der Blutkörperchen, um die Größe und das Aussehen sowie die Verteilung der weißen und roten Blutkörperchen. Darüber hinaus werden die Blutplättchen und die unreifen roten Blutkörperchen erfasst ebenso wie der Farbstoff Hämoglobin.
Zu guter Letzt ist das Verhältnis der Gesamtzahl der roten Blutkörperchen zum Restvolumen entscheidend. In diesem Zusammenhang ist vom Hämatokrit die Rede.
Chemische Blutuntersuchungen beim Hund
Diese Form der Blutuntersuchung setzt sich grundsätzlich aus unterschiedlichen Schritten zusammen. Gemeinsam haben sie die chemische Basis der Methodik. Wir können das Vollblut der Tiere untersuchen und das Blutserum. Darin enthalten sind Vitamine, Mineralien, Hormone, Enzyme ebenso wie Elektrolyte, Eiweiße und Fette. Dadurch ist es möglich, zum Beispiel Stoffwechselprodukte, Elektrolyte und Hormone zu erfassen und das Blutplasma und das Blutserum zu untersuchen.
Serologische Blutuntersuchungen beim Hund
Durch die körpereigene Abwehr bildet der Organismus Antikörper, mit dem er Bakterien und Viren bekämpft. In diesem Zusammenhang ist von den so genannten Antigenen die Rede. Über ein spezielles Testverfahren können die Antikörper sichtbar gemacht werden. Dadurch verspricht sich der Tierarzt Rückschlüsse auf den aktuellen Immunstatus und eine vorliegende Infektion. Obendrein ist für einige Länder eine Bestimmung der Antikörpermenge direkt nach der Tollwutimpfungspflicht Pflicht. Andernfalls dürft ihr in das entsprechende Land mit eurem Hund nicht einreisen.
Hämatologische Tests
Diese Testverfahren werden als Blutstatus oder Blutbild bezeichnet. Dadurch lassen sich das Volumen und die Zahl der Blutplättchen, des Blutfarbstoffes und der Blutkörperchen feststellen. Es geht um eine Untersuchung des Vollblutes. Hierbei bekommen die Tiere zugesetzte Gerinnungshemmer.
Hämostaseologische Tests
Hier geht es um die Untersuchung der Blutgerinnung, ohne zugesetzte Gerinnungshemmer mit einzubeziehen.
Blutuntersuchungen der Blutgerinnung
Eine der Hauptaufgaben vom Blut ist der Sauerstofftransport sowie der Nährstofftransport im Regelkreislauf. Darüber schützt sich der Körper vor Blutverlusten und Blutungen. Das komplexe Gleichgewicht zwischen der Blutgerinnung und der Blutstillung wirkt einer Verstopfung der Gefäße entgegen. Defekte im System der Gerinnung können durch Blutuntersuchungen nachgewiesen werden. In diesem Zusammenhang lassen sich auch Vergiftungen mit Rattengift nachweisen sowie Organerkrankungen zum Beispiel der Leber.
Sind regelmäßige Blutuntersuchungen beim Hund sinnvoll?
Ähnlich wie beim Menschen sollten ältere Tiere regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden. Das Blutbild geht über den allgemeinen Check-Up hinaus. Die erste Untersuchung der Tierärzte heißt Anamnese, in der ihr Auskunft über das Trink- und Fressverhalten, den Kotabsatz und ungewöhnliche Veränderungen gebt. Bei der klinischen Untersuchung legt der Tierarzt Hand an und kontrolliert die Schleimhäute, die Augen, die Ohren und die Zähne. Er tastet dir Lymphknoten ab, das Gesäuge und horcht Herz und Lunge ab.
Liegen Verdachtsmomente und unspezifische Symptome vor, die ihr nicht deuten könnt, veranlasst der Tierarzt ein Blutbild. Aus den Blutwerten lassen sich Rückschlüsse auf einen Nährstoffmangel, Infektionen und Störungen der Organe zu.
Am häufigsten wird das kleine Blutbild verschrieben. Neben den geläufigen Werten können weitere Parameter für einzelne Organe hinzukommen. So verweist der Kreatinin-Wert auf die Funktion der Niere und GammaGT, GPT sowie GOT auf die Leberfunktionen. Die Lipase-Werte und die Alpha Amylase verweisen auf die Bauchspeicheldrüse.
Was kostet die Blutuntersuchung für den Hund?
Wer ein großes Blutbild für den Hund machen möchte, muss mit Laborkosten in Höhe von 50 EUR rechnen. Darüber hinaus können weitere Kosten durch den Tierarzt hinzukommen. Ihr braucht euch nicht davor scheuen den Tierarzt zu fragen, wie hoch die Tierarztkosten ausfallen.
Ist eine Blutuntersuchung vor einer anstehenden Operation notwendig, verrechnen die meisten Ärzte die anfallenden Kosten in der Gesamtrechnung. Die Gesamtkosten setzen sich aus der Bluttransfusion, dem Aderlass und den einzelnen Werten der Blutgasanalyse, der Blutdruckmessung, der Blutprobenentnahme und der Blutuntersuchung zusammen.
weiterlesen: Bedeutung der Blutwerte beim Hund
Quellen:
- Tierärzteverband zur Blutuntersuchung beim Hund: abgerufen ↑
- Kleintierpraxis Landsberg: Blutuntersuchung in der Kleintierpraxis: abgerufen ↑
- Tierarztpraxis Dr. Diana Ruf: Vorsorgeuntersuchungen beim Hund aberufen↑