Milbe in der Natur

Grasmilben beim Hund – Erkennen und Behandeln

Milbe in der Natur

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Risisken von Grasmilben

Grasmilben sind beim Hund ein häufiges Problem. Die kleinen Spinnentiere suchen sich vor allem im Sommer und Herbst ein Fell als Aufenthaltsort. Sie sind dem Haustier lästig, meistens jedoch ungefährlich. Was Du tun kannst wenn Du Parasiten im Haar Deines Lieblings findest, wie du Sie entfernst und behandelst und viele interessante Hintergründe über Grasmilben erfährst Du hier.

Milbe in der Natur
Grasmilben beim Hund / radub85 / 123RF Bilder

Aktive Larven an milden Herbsttagen

Sonnige Herbsttage um die 16 Grad Celsius bieten den Herbst-Grasmilben ideale Bedingungen. Tierhalter kennen sie unter den Namen Erdlaus, Erntemilbe oder Stachelbeer-Milbe. Bei lauen Temperaturen an sonnigen und trockenen Nachmittagen sind die Insekten äußerst aktiv. Verwilderte Gärten, Wiesen und Waldränder gehören zu ihren bevorzugten Aufenthalts-Orten. Dort begegnen die Grasmilben dem Hund und nisten sich im Fell ihres Wirtes ein.

Früher kamen Grasmilben eher in Südeuropa und in ländlichen Gebieten im Norden vor. Sie verbreiteten sich und haben mittlerweile Parks und gepflegte Gärten in Großstädten für sich entdeckt. Die Larven durchschneiden die oberste Hautschicht des Wirtes mit ihren Mund-Werkzeugen. Ihr Speichelsekret daut das Wirtsgewebe an, das als Nahrung dient. Die gesättigten Larven fallen nach drei Tagen ab und nehmen die eins bis zwei Millimeter lange Adultform der Milben an.

Woran sind Grasmilben zu erkennen?

Die Parasiten ernähren sich von Lymphen und Gewebs-Flüssigkeiten. Dazu schneiden sie die Haut des Tieres auf. Ständiges Kratzen und Hautausschläge sind unter Umständen Zeichen eines Befalls von Grasmilben beim Hund. Zu Beginn bilden sich orangerote Krusten an der Oberfläche. Haarausfall folgt dem häufigen Kratzen.

Diese Körperteile sind bevorzugte Aufenthaltsorte der Grasmilben:

  • Ohren (Rand und Falten),
  • Bauch,
  • zwischen den Pfoten,
  • Ellbogen- und Schenkel-Beuge.

Sie sind sehr klein und rotbräunlich gefärbt. Im Fell Deines Tieres erkennst Du sie nur mit Schwierigkeiten. Helles Haar und gute Augen helfen, die Parasiten schneller zu finden. Mit einer Handlupe entdeckst Du die Larven-Ansammlungen an den genannten Körperstellen besser. Je mehr der Hund kratzt, desto mehr verstärken sich seine Beschwerden. Beim Kratzen entzünden sich die befallenen Hautstellen. Bakterielle Sekundär-Infektionen sind ebenfalls Folgen eines Milbenbefalls. Der Speichel der Grasmilben ruft beim Hund teilweise Allergien hervor. Epileptiforme Anfälle und Krämpfe setzen ihm sehr zu.

Dem Haustier Linderung verschaffen

Die Milben lösen auf der Haut des Vierbeiners einen Juckreiz aus. In gewissen Situationen stellst Du um die Einstichstelle eine Entzündung fest. Mit diversen Methoden gelingt es Dir, dagegen vorzugehen:

  • Shampoo mit antiparasitärer Wirkung,
  • homöopathische Mittel,
  • chemische Mittel (Akarizide),
  • entzündungshemmende Salbe.

Reinigende Bäder genügen oftmals, um die Parasiten zu beseitigen. Nach der Anwendung des Shampoos ist der Gebrauch eines homöopathischen oder chemischen Mittels zur Vernichtung der Grasmilben empfehlenswert. Der Verdacht auf eine Entzündung begründet einen Besuch beim Tierarzt. Er stellt das Rezept für eine entzündungshemmende Salbe aus. Vermeide eine eigenmächtige Behandlung, da als Ursache des Leidens auch anderes infrage kommt.

Laut einer Studie der Universität Paderborn sind die schulmedizinisch eingesetzten Akarizide wirkungslos. Sie verursachen unangenehme Nebenwirkungen. Das pflanzliche Neemöl verzeichnet gute Erfolge. Es stört den Hormon-Haushalt der Grasmilben beim Hund. Dadurch führt es längerfristig und bei regelmäßiger Anwendung zur Ausrottung der Parasiten.

Maßnahmen, um die Ausbreitung von Grasmilben zu verhindern

Wasche bei einem Befall alle Decken Deines Lieblings und reinige seine Liegeplätze. Dadurch verhinderst Du ihre Ausbreitung und Vermehrung. Grasmilben beim Hund sind kein Grund zur Sorge. Bei vorzeitiger Abklärung und Einhaltung aller notwendigen Maßnahmen gehört der Parasiten-Befall bald der Vergangenheit an.

Den Hund vor Grasmilben schützen

Grasmilben halten sich bevorzugt auf Wiesen auf, die von Nutztieren gut besucht sind. Als Hundehalter meidest Du diese nicht, da sie deinem Haustier als Erholung dienen. Sprays und Spot-on-Produkte helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Milbenbefalls zu reduzieren. Sie halten jedoch nicht in jedem Fall, was sie versprechen.

Geranien- oder Kokosöl sind rein pflanzliche Produkte, die Du auf die Haut des Hundes aufträgst. Die darin enthaltene Laurinsäure wirkt für mehrere Stunden abschreckend auf Insekten. Grasmilben meiden die am Hund bestrichenen Stellen oder fallen innerhalb kurzer Zeit davon herunter. Geranienöl verstopft das Atmungs-System der Milben und ersticken sie. Eine weitere Option zur Ausrottung der derselben ist das Auftragen von Melkfett auf die Haut ihres Hundes.

Pflanzliche Produkte wirkungsvoll einsetzen

Behandle das Fell Deines Vierbeiners vor einem Spaziergang mit einem pflanzlichen Mittel. Dies führt zum Erstickungstod der Grasmilben und wirkt damit effektiv. Die schulmedizinischen Methoden versprechen wenig Erfolg bei der Behandlung.

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