Ein Haustier ist für Kinder ein lang gehegter Herzenswunsch. Als Spielkameraden und Seelentröster haben Tiere einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Nachwuchses. Haustiere fördern das Verantwortungsgefühl und die sozialen Kompetenzen. Ab etwa acht Jahren sind Kinder in der Lage, sich um Kleintiere zu kümmern. Für Zwölfjährige eignen sich auch Beobachtungstiere, bei denen der Kuschelfaktor nicht ausschlaggebend ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab einem Alter von 12 Jahren übernehmen Kinder in der Pflege des Tieres mehr Verantwortung. Der Nachwuchs kümmert sich selbstständig um deren Versorgung und die Reinigung der Käfige.
- In der Pubertät interessieren sich Kinder auch für Haustiere, bei denen das Beobachten im Vordergrund steht.
- Mit der Zeit entwickelt der Nachwuchs ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse des Tieres, sodass die artgerechte Haltung im Vordergrund steht. Jungen und Mädchen lernen in diesem Alter, das Verhalten des Haustieres einzuschätzen und Gefahren zu vermeiden.
- Wichtig ist, dass sich Eltern und Kinder über die Haltung und Pflege informieren und gemeinsam für das Haustier Verantwortung übernehmen.
- Für Reptilien gibt es zum Teil strenge Haltungsrichtlinien, die das Tierwohl gewährleisten.
Unser Praxistipp: Kleine Schlangen und Bartagamen können Kinder problemlos selbst versorgen. Jedoch sollten die Eltern beim Füttern, Saubermachen und Herausnehmen dabei sein. Im Zweifelsfall bietet sich ein abschließbares Terrarium an.
Ratgeber Haustiere ab 12 Jahren
1. Bartagame
Die australischen Wüstenbewohner leben in großen Terrarien mit mindestens 150 × 80 × 80 cm. Zur Ausstattung der Behausungen gehören:
- Höhlen
- Kletterbäume
- eine Strukturrückwand
Die Tiere buddeln gern im sandigen Untergrund und genießen die Wärme eines beheizten Steins.
Bartagamen mögen es warm. Um tagsüber Temperaturen von 25 Grad Celsius zu halten und sonnige Plätze mit bis zu 50 Grad einzurichten, brauchen Besitzer mehrere Lampen, darunter:
- eine UV-B-Lampe
- eine Halogen-Metalldampf-Lampe
- T5-Leuchtstoffröhren
Der Nachteil: Diese verbrauchen viel Strom.
Bartagamen sind pflegeleicht und relativ zahm. Kinder können das Tier mit der Pinzette füttern und ungehindert im Terrarium hantieren. Den Kot entfernen die Jungen und Mädchen täglich, um Geruch und Keimbildung zu verhindern. Zu den bevorzugten Nahrungsmitteln gehören:
- Salate
- Wildpflanzen
- Lebendfutter in Form von:
- kleinen Grillen
- Heuschrecken
- Heimchen
Die Haustiere erreichen ein Alter von etwa zehn Jahren.
2. Kleine Schlange
Kornnattern sind Würgeschlangen und daher nicht giftig. Die Pflege einzelner Exemplare ist leicht. Zur Haltung empfiehlt sich ein großes Terrarium – 60 Zentimeter hoch. Damit sich die Schlange wohlfühlt, braucht diese:
- ein Badebecken
- Kletteräste
- Verstecke
- einen Scheuerstein
Die wechselwarmen Tiere benötigen Wärme von außen. Dazu hat sich eine Kombination aus Wärmelampen und Leuchtstoffröhren bewährt, die Lufttemperaturen von 20 bis 28 Grad Celsius erzeugen. Zudem brauchen Kornnattern ein UV-B-Licht, um über ihre Haut Vitamin D zu produzieren.
Statt Lebendfutter füttern Kinder mit der Pinzette auch tote Futtertiere. Jungtiere brauchen alle paar Tage Futter, ältere Exemplare nur alle zwei bis drei Wochen. Im Winter halten Kornnattern in ihrem Versteck bis zu vier Monate Winterschlaf.
Die schlanken Kornnattern zählen zwar zu den kleinen Schlangen, erreichen im ausgewachsenen Zustand jedoch eine Länge von bis zu 1,80 Meter.
Gut zu wissen für Eltern und Kinder: Forscher fanden in einer Studie zur Schallwahrnehmung heraus, dass Schlangen in der Lage sind, auch ohne Ohren zu hören.
3. Rennmäuse
Die kleinen Nagetiere leben in Gruppen, verursachen geringe Kosten und sind zutraulich. Rennmäuse benötigen ein Minimum an Pflege. Zusätzlich zum täglichen Trockenfutter freuen Rennmäuse sich über kleine Knabbereien und ausreichend Spielzeug wie ein Laufrad oder einen Buddelturm. Für die Unterbringung eignet sich ein 1 Meter langes Terrarium. Die Nager sind tag- und nachtaktiv, daher steht ihr Käfig am besten außerhalb des Kinderzimmers. Da Rennmäuse keine Allergien auslösen, eignen sich die Haustiere auch für Tierhaarallergiker. Die Mäuse werden im Schnitt drei Jahre alt.
4.Chinchillas
Die nachtaktiven Tiere sind Fluchttiere. Chinchillas verabscheuen es, hochgenommen und angefasst zu werden. Als Beobachtungstiere haben die Haustiere vorrangig Unterhaltungswert. Chinchillas leben in einem großen Käfig mit vielen Klettermöglichkeiten. Die Nager benötigen:
- eine Tränke
- ein Häuschen
- mehrere Spiel- und Versteckmöglichkeiten
- eine Heuraufe.
Füttern Kinder ihre Chinchillas reichen Allein- und Ergänzungsfutter und kleine Leckerlis in Form von Knabberstangen oder Äpfeln. Zweige verwenden die Nager, um die Zähne abzuschleifen. Die Tiere sind nachtaktiv, weshalb diese nicht in den Schlafraum gehören. Bei guter Pflege begleiten Chinchillas das Kind bis zu zehn Jahre.
5. Axolotl
Der Schwanzlurch mit dem interessanten Aussehen gehört zu den spannenden Aquariumsbewohnern. Der Axolotl hat einen flachen Kopf und ein so breites Maul, dass es aussieht, als lächelte er. Die punktgenauen Augen verleihen dem Tier eine freundliche Anmutung.
Der Molch frisst:
- kleine Larven
- Insekten
- Fliegen
- Regenwürmer
- Mücken
Jungtiere bekommen täglich Futter, ältere zweimal pro Woche.
Der Axolotl lebt in 12 bis 20 Gard kühlem, sauerstoffreichem Süßwasser. Dazu brauchen Besitzer ein 100-Liter-Aquarium und eine Pumpe, die das Wasser filtert und gleichzeitig Sauerstoff ins Becken leitet. Im Schlafraum stört das dauerhafte Geräusch. Ein Axolotl begleitet Zwölfjährige bis ins Erwachsenenalter. Er lebt bis zu 15 Jahre.
Häufige Fragen
Wo kauft man ein Haustier?
Zum Kauf eines Haustieres ist die Zoohandlung eine oft gewählte Adresse, aber auch der Kauf direkt beim Züchter empfiehlt sich. Zudem warten Hunde, Katzen, Reptilien und Kleintiere in Tierheimen auf ein liebevolles Zuhause.
Welche Haustiere eignen sich am besten für Kinder?
Meerschweinchen, Kaninchen und Rennmäuse sind pflegeleicht. Katzen bieten sich auch als Spielgefährten an, die gerne schmusen.
Welche Haustiere sind günstig in der Haltung?
Nagetiere wie Kaninchen und Hamster begnügen sich mit Frischfutter und Heu. Die geringsten Kosten verursacht ein Hamster.
Unser Fazit
Bevor sich Familien ein Haustier anschaffen, ist es wichtig, dass diese sich umfassend über die Pflege und Haltung des neuen Hausbewohners informieren. Eltern besprechen mit ihren Kindern, welche Aufgaben die einzelnen Mitglieder der Familie übernehmen und welche Konsequenzen es für das Tier hat, wenn die Jungen und Mädchen ihre Pflichten nicht erfüllen.
Weiterführend: