Symptome, Behandlung, Verlauf und Prognose
Hunden kann schnell etwas auf den Magen schlagen. Die meisten Tiere reagieren mit Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall. Ein Magen-Darm-Infekt beim Hund kann auch ein agiles Tier aus der Bahn werfen. Eine zielführende Behandlung sollte dafür sorgen, dass es deinem Hund bald besser geht.
Das Wichtigste:
- Erbrechen und Durchfall als die häufigsten Symptome für den Infekt
- 24h Nulldiät – damit sich die Verdauung erholen kann
- Diätfutter und Schonkost auf drei Mahlzeiten am Tag aufteilen
- Vorsicht vor hohem Flüssigkeitsverlust und Dehydrierung
- Schnelle Hilfe beim Tierarzt durch venösen Tropf
Was passiert bei einem Magen-Darm-Infekt beim Hund?
Im Inneren schützt die Magenschleimhaut den Magen vor der aggressiven Magensäure. In der Fachsprache ist die Magenschleimhautendzündung auch als Gastritis bekannt und ist mit dieser Erkrankung vergleichbar. Aus einem harmlosen Mageninfekt können weitere Risiken erwachsen, wie Magengeschwüre oder Magenkrebs. Der Kot der betroffenen Hunde hat zumeist eine weiche und breiige Konsistenz.
Schnelle Hilfe für den kranken Hundemagen
Indem du die Fütterung anpasst und die folgerichtigen Sofortmaßnahmen einleitest, hilfst du deinem Hund bei einem Magen-Darm-Infekt und sorgst dafür, dass sich der Magen schnell beruhigt. Zu der ersten Maßnahme gehört ein Futterentzug für die kommenden 24h.
Dabei sorgst für eine stetige Frischwasserzufuhr und behältst den kranken Hund im Blick. Durch die Nulldiät soll sich der Magen-Darm-Trakt beruhigen. Zugleich reinigt sich der Darm auf natürliche Art und Weise. Sind die Futtermittel selbst für den Magen-Darm-Infekt beim Hund verantwortlich, werden sich die Symptome nach dem ersten Tag einstellen. Auf diese Weise regelt der Verdauungstrakt diese Entgleisung ohne Medikamente.
Zugleich setzt du durch den Futterentzug die Risiken durch die Lebensmittelallergie nach unten. Der Durchfall reizt den Darm, wodurch sich lose Darmwände bilden und dadurch die Nahrungsproteine durch die lockere Immunbarriere treten.
VORSICHT: Mit Welpen oder Jungtieren dürft ihr keine vergleichbare Fastenkur vornehmen. Diese Tiere haben einen anderen Stoffwechsel, worauf sich der Nahrungsentzug negativ auswirkt.
Was sind die Ursachen beim Magen-Darm-Infekt bei Hunden?
Je nachdem wie empfindlich der Magen deines Hundes ist, reicht ein plötzlicher Futterwechsel aus. Aber auch verdorbenes und fettreiches Futter kann die Verdauung durcheinanderbringen.
Darüber hinaus kommen die folgenden Ursachen infrage:
- Infekte durch Bakterien und Viren
- Futtermilben
- Wurmbefall
- Sehr große Portionen
- Kaltes Hundefutter
- Aufregung und Stress
- Futtermittelallergie
Schwerwiegende Ursachen des Magen-Darm-Infekts beim Hund
Neben den recht harmlosen Ursachen kann der Magen-Darm-Infekt bei Hunden schwerwiegende Hintergründe haben, wie ein Nierenleiden, Leberkrankheiten, Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, ein chronisches Darmleiden und Autoimmunerkrankungen. Vereinzelt weisen die Symptome auf den betroffenen Bereich des Magen-Darm-Traktes. Ist der Dünndarm betroffen, setzen die betroffenen Tiere große Mengen Kot ab, reagieren zunächst gut auf eine fettarme Diät, weisen oftmals einen erhöhten Fettgehalt im Kot auf und setzen häufig Stuhlgang ab (2 bis 3 Mal am Tag).
Können die Hunde ihren Kotabgang nicht kontrollieren, setzen sehr häufig am Tag kleinere Mengen Kot ab und hat deren Blut eine himbeergeleeartige Substanz auf der Oberfläche, könnte der Dickdarm betroffen sein. Eine konkrete Diagnose kann nur der Tierarzt treffen. Er wird nach einer Kotprobe die Ursachen finden.
Schonkost und Diät für betroffene Hunde
Wer das Fertigfutter aus dem Diätprogramm der Tierärzte nicht füttern möchte, kann selbst aktiv werden und seinen Vierbeiner auf Schonkost setzen. Dafür eignen sich
- mageres Hühnerfleisch,
- gekochte Kartoffeln,
- feine Karotten in gekochter Form,
- Fenchel, der den Magen beruhigt,
- Sellerie, dessen Antioxidantien den Magen und den Verdauungstrakt schützen, und
- nährstoffreicher Hüttenkäse, der hochverdaulich, fettarm, aber zugleich proteinreich ist.
Gib deinem Hund anfangs nicht die volle Ration. Am besten teilst du gesamte Futtermenge auf drei bis vier Portionen auf. Das schont den Magen. Gerade bei großen Hunden sind massive Futtermengen gefährlich. Die können zu lebensgefährlichen Magendrehungen führen. Das ist auf die enorme Länge des Dickdarms und Dünndarms zurückzuführen.
Bei den kranken Tieren geht es darum, langsam die Verdauung aufzubauen. Dafür sollte eine handgroße Portion Schonkost ausreichen. Orientiert die Futtermenge an der Größe des Hundes. Es macht einen Unterschied, ob ihr eine deutsche Dogge oder einen Chihuahua füttert. Im Laufe der Behandlung normalisieren sich die Darmbewegungen.
Welche Auswirkungen kann der Magen-Darm-Infekt auf den Hund haben?
Hunde nehmen zumeist unzerkaut ihr Futter auf. Das Futter gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Hier wird es von den Verdauungssäften zersetzt. Im Dünndarm zersetzen die Enzyme die Nahrungen und sorgen für den Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Im Dünndarm und im Dickdarm nehmen die Enzyme Mineralstoffe und Vitamine auf. Bevor der Körper Kot und Urin absetzt, wird den Reststoffen noch Flüssigkeit entzogen.
Bei einem Fehler in der Ernährung oder einer Störung, kann sich eine Magen-Darm-Verstimmung entwickeln. Dieser Infekt kann allmählich, akut oder chronisch verlaufen. Stellst du wiederkehrende Verdauungsbeschwerden fest, solltest mit deinem Vierbeiner zum Tierarzt gehen, um der Ursache auf die Spur zu kommen.
Was tun bei akutem Durchfall und Dehydrierung?
Liegt ein akuter anhaltender Durchfall vor, können die erkrankten Tiere sehr viel Flüssigkeit verlieren, was den gesamten Stoffwechsel aus der Bahn wirft. Ein dehydriertes Tier erkennst du an
- eingefallenen Augen,
- einer geringen Hautelastizität und
- Erschöpfungszuständen.
Du kannst einen einfachen Test machen: Zieh eine Hautfalte am Rücken deines Hundes nach oben. Bleibt diese Hautfalte stehen, ist dies ein alarmierendes Zeichen und du musst schnellstmöglich mit dem Tier zum Arzt. Eben dieser Zustand der Dehydrierung und ein anhaltender Durchfall über drei Tage sind ein triftiger Grund, um einen Tierarzt aufzusuchen. In der Klinik bekommen die kranken Hunde einen venösen Tropf gelegt, um dem Organismus schnell Flüssigkeit zuzuführen.
Quellen
- Terra Canis, Hausmannskost für Hunde: Erste Hilfe für den Hundemagen www.terracanis.com/de/erste-hilfe-fuer-den-hundemagen-magen-darm-probleme-beim-vierbeiner/
- Agila: Magen-Darm-Infekte beim Hund: Durchfall und Gastritis www.agila.de/agila-magazin/1193-magen-darm-infekte-beim-hund-durchfall-und-gastritis
- Meravital: Magen-Darm-Probleme beim Hund www.meravital.de/blog/post/magen-darm-probleme-beim-hund/