In der heutigen Zeit zeigen sich die Englischen Bulldoggen in verschiedenen Zuchtlinien und unterschiedlichen Formen. Hierbei spielen die diversen Zucht-Linien eine tragende Rolle. Neben der von der FCI anerkannten Rasse existieren zahlreiche Arten, welche keine offizielle Beglaubigung besitzen. Dazu gehört der Old English Bulldog, den Kenner mit OEB abkürzen. Der Vierbeiner besticht durch seinen schweren und strammen Körper. Aufgrund der anatomischen Merkmale erinnert er an das ursprüngliche Aussehen des „Sauhund“s. Zu den Eigenschaften zählen:
- die zurückgenommene Nase,
- der aufgebogene Kiefer
- und die stämmige Statur.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Aufgabe der Bulldogge darin, ausgewachsene Rinder zu bekämpfen. Die tierischen Gegner biss der Vierbeiner in die Nüstern, um sie zu Fall zu bringen. Daher erhielt die niedrige Widerristhöhe der Hunde einen wichtigen Stellenwert, um sich unter den Hörnern wegzuducken. Die Größe der Old English Bulldogs beträgt im Durchschnitt 28 Zentimeter.
Wie kam es zu der Zucht?
Ebenso wie der anerkannte Rassehund stammt der OEB aus dem Vereinigten Königreich. Nachdem die Doggen 1835 ihre ursprüngliche Aufgabe – das Bullbaiting – verloren, kam es zu einem Desinteresse an der Art. Jedoch entdeckte Bill George die außergewöhnlichen Eigenschaften der Vierbeiner. Der Brite gilt als erster Züchter, in dessen Zwinger sich ausschließlich Old English Bulldogs befanden. Hierbei achtete er darauf, die traditionellen Merkmale der Tiere zur Geltung zu bringen.
Die Einkreuzung mit Mastiffs sorgte für den stämmigen Körperbau der Hunde. Um eine verbesserte Beweglichkeit zu erreichen, nutzte George Windhunde. Diese paarte er mit den Bullys, um deren Körperbau zu verändern. Aufgrund der neuen Gene präsentierten sich die OEBs größer und schlanker. Zusätzlich verfügten sie über leichtere Knochen. Auf die Weise profitierten sie von Schnelligkeit und Gewandtheit.
Der Old English Bulldog besteht als alternative Art der aus England stammenden Rassehunde. Jedoch besitzen die Tiere die ursprünglichen Eigenschaften, die sie als Kämpfer und Treiber ausweisen. Der breite Brustkorb sorgt für ein athletisches Äußeres der Hunde. Zudem erleichtert ihnen die vergleichsweise lange Schnauze die Atmung. Im Gegensatz zu der reinrassigen Bulldogge besitzt der OEB weniger Falten im Gesicht. Gleichzeitig erreichen die Vierbeiner ein Tempo von elf Kilometern in der Stunde. Dadurch bewegen sie sich schneller und ausdauernder als die heute anerkannten Originale.
Gute Gene als Grundlage für andere Rassen
Die ausgezeichneten Erb-Anlagen der alternativen Bullys finden seit langer Zeit bei Hunde-Freunden und Züchtern Anklang. Das veranlasst sie dazu, neue Gattungen zu schaffen. Durch die Einkreuzung von scharfen Terriern entstand beispielsweise der Pit Bull Terrier. Ebenso gelten die Vierbeiner als Ahnen für andere Bulldoggen-Arten. Hierbei steht vorwiegend der von Leavitt gezüchtete Vertreter der Art im Fokus. Äußerlich und charakterlich ähneln sich die beiden Zucht-Linien. Dabei erhalten das mutige Wesen sowie der athletische Körperbau des Haustiers einen hohen Stellenwert.
Sein treues und anhängliches Naturell macht den Old English Bulldog zu einem zuverlässigen Begleiter. Als Familienhund eignet er sich ohne Schwierigkeiten. Aufgrund seiner Vitalität hält der Vierbeiner bei ausgedehnten Spaziergängen Schritt. Hierbei erweist sich die freie Atmung als Vorteil für Hund und Besitzer.
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