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Tränende Augen bei Katzen: Ursachen und Behandlung

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Tränende Augen bei Katzen sind ein Symptom, dem Du am besten jedes Mal große Beachtung schenken solltest. Die Ursachen für den erhöhten Tränenfluss reichen von leichten Reizungen des Auges durch Zugluft bis hin zu gefährlichen Erkrankungen wie Katzenschnupfen oder Grünem Star. Helfen einfache Hausmittel nach kurzer Zeit nicht weiter, suche einen Tierarzt auf. Tränende Augen bei Katzen sind kein eindeutiges Zeichen für eine bestimmte Krankheit. In vielen Fällen sind sie harmlos und gehen von selbst wieder weg. Mit Käsepappel- oder Euphrasia-Tee linderst Du die Beschwerden Deines kleinen Mitbewohners. Sobald die Schleimhäute dunkelrot sind, Schleim und Blut hinzukommen oder Du weitere Krankheits-Symptome bemerkst, informierst Du umgehend Deinen Tierarzt. Mache am besten einen kurzfristigen Termin aus.

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Behandlung der Augen der Katze © bmf-foto.de – Fotolia.com

Unterschied des gesunden und kranken Auge der Katze

Tränende Augen bei Katzen sind häufig harmlos, verweisen aber in manchen Fällen auf bedrohliche Krankheiten. Hier hilft der Rat eines Tierarztes weiter. Das gesunde Auge einer Katze besitzt einen klaren Blick. Das Fell um das Sehorgan herum ist sauber und nicht verklebt. Das Tier blinzelt in normalem Abstand von einigen Sekunden.

Ein erkranktes Auge hingegen:

  • tränt,
  • blinzelt in kurzem Abstand,
  • ist geschwollen und/oder verklebt,
  • bildet im Fell eine Tränenrinne.

Tränende Augen bei Katzen und ihre zahlreichen Ursachen

Dr. Nina Müller, Tierärztin für Kleintiere, rät Katzenhaltern folgendes Vorgehen, wenn sie ein tränendes Auge bei ihrem Stubentiger bemerken: Ziehe das untere Augenlid herunter und beurteile die Farbe der sichtbaren Schleimhäute. Sind diese hellrosa, ist das in der Fachsprache Oculus genannte Auge gesund. Es liegt vermutlich eine vorübergehende Reizung vor. Dies geschieht leicht durch Zugluft oder Wind, vor allen Dingen in Herbst und Winter.

Manchmal gelangen darüber hinaus kleine Fremdkörper wie Schmutz, Sandkörner oder Staub ins Auge. Diese bringen das Sinnesorgan zum Tränen. Bei manchen Katzen drehen sich einzelne Wimpern und stören das Oculus auf mechanischem Weg. Ist dies der Fall, brauchst Du nicht gleich einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren. Bist Du Dir unsicher, gibt es die Möglichkeit, dem Veterinär die Beschwerden Deiner Katze zunächst telefonisch zu schildern. Er ist in der Lage, Dir zu sagen, ob ein Besuch in seiner Praxis notwendig ist.

Harmlose Reizung und Tränen der Augen

Bei harmlosem Tränen der Augen und hellrosafarbenen Schleimhäuten hilft ein bewährtes Hausmittel kurzfristig weiter. Bereite einen Tee aus Käsepappel oder Euphrasia zu. Achte darauf, dass er keine Feststoffe mehr enthält. Im Anschluss daran betupfst Du das Auge Deiner Katze vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder Watte-Pad, den Du mit dem abgekühlten Tee tränkst. Auf diese Weise reinigst Du das tränende Auge der Katze schonend und behandelst es bereits gegen leichte Entzündungen.

Verwende für dieses Reinigen in keinem Fall Kamillentee. Dieser trocknet das Auge aus und ist in der Lage, es zusätzlich zu reizen. Stellt sich nicht binnen weniger Stunden eine deutliche Verbesserung ein, ist der Gang zum Tierarzt nötig.

Zeigt die Schleimhaut unter dem Auge eine starke Rötung? Ist der Ausfluss schleimig oder blutig? In diesen Fällen und bei einem geschwollenen Sehorgan gehst Du ebenfalls umgehend mit Deinem Haustier zum Tierarzt. Dasselbe gilt, wenn weitere Krankheits-Symptome hinzukommen oder Du deutliche Wunden erkennst. Die Ursachen für tränende Augen liegen in manchen Fällen in ernsten Erkrankungen begründet.

Der Tierarzt hat die Möglichkeit, mittels spezieller Geräte und Kontrastmittel die Ursache der entzündlichen Reaktion zu erkennen. Dazu gehören das Spaltlampen-Biomikroskop, das indirekte Ophthalmoskop und Geräte zum Messen des Augen-Innendrucks, sogenannte Tonometer. Mittels spezieller Testverfahren wie dem Schirmer-Tränen-Test, der Kontrastmittel-Probe und bakteriologischen und mykologischen Abstrichen gewährleistet der Tiermediziner eine ausführliche Augen-Diagnostik.

Ein eingeblutetes tränendes Auge

Ein blutiges, tränendes Auge spricht für eine Verletzung durch den Kampf mit einer anderen Katze oder durch Äste beim Durchstreifen des Unterholzes. Schleimiger Ausfluss ist eine Ursache von Infektionen mit Pilzen, Bakterien wie Chlamydien oder Viren wie Herpes. Kommen weitere Symptome hinzu, handelt es sich möglicherweise um eine Entzündung der Bindehaut oder Katzen-Schnupfen. Allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten von Augensalben und -tropfen sind ebenfalls denkbar.

Die Bindehaut des Katzen-Auges entzündet sich schnell bei Wärme, Kälte oder trockener Luft. Chemische Belastungen durch Gase, Laugen, Säuren oder Medikamente reizen diese ebenfalls stark. Bei manchen Katzen sorgen Bläschen, die sich auf der Schleimhaut bilden, für ein wiederkehrendes Entzünden der Bindehaut.

Störungen beim Abfluss der Tränenflüssigkeit, beispielsweise durch einen verstopften Tränenkanal, sind eine mögliche Ursache für ein tränendes Auge. Ist dieses zusätzlich milchig-trüb verfärbt, handelt es sich in vielen Fällen um eine gefährliche Entzündung der Hornhaut (Keratitis). Wunden, Herpes-Infektionen oder Störungen im Stoffwechsel der Cornea, die bei älteren Tieren gehäuft auftreten, lösen die Keratiden aus.

Ernste Auswirkungen besitzen ebenfalls Entzündungen des inneren Auges. Dies ist durch erhöhten Tränenfluss, einer verkleinerten Pupille und durch Schmerz bedingtes Zukneifen des Sinnesorgans erkennbar. Beim Grünen Star kommt es ebenfalls zu tränenden Sehorganen. Aufgrund des durch diese Erkrankung stark erhöhten Augeninnendrucks erfolgt ohne Behandlung das Erblinden des betroffenen Oculus. Der Grüne Star geht mit Symptomen wie weite Pupillen, einer getrübten Hornhaut sowie tränenden Augen einher.

zum Thema:

http://www.kleintierpraxis-ninamueller.de/files/TRAENENDES_AUGE.pdf

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