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Unterwürfigkeit bei Hunden

Demütiges Verhalten beim Hund

Unterwürfigkeit bei Hunden

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Körpersprache und der Mimik der Hunde

Gibt es überhaupt demütiges Verhalten beim Hund? Das fragen sich vermutlich die Laien, wenn sie sich mit der Körpersprache und der Mimik der Hunde befassen. Ist Demut normal? Was ist der Unterschied zwischen ängstlichem und demütigem Verhalten? Für unerfahrene Hundefreunde ist es gar nicht so einfach, die kleinen Signale folgerichtig zu deuten. In diesem Beitrag möchte ich euch helfen, Demut zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Die häufigsten Anzeichen erkennt ihr in Zukunft auf den ersten Blick.

Unterwürfigkeit bei Hunden
Was bedeutet die Unterwürfigkeit bei Hunden Copyright: DejaVuDesigns bigstockphoto

Das wichtigsten Anzeichen für Demut in der Übersicht:

  • schnelle und flatterhafte Bewegungen
  • Rute zeigt nach unten, tiefe Schwanzspitze
  • zurückgelegte Ohren
  • „Babygesicht“ und zurückgezogenen Mimik
  • Rückenlage, Urinieren, Blick wendet sich ab (Begrüßung)

Wie zeigt sich demütiges Verhalten beim Hund?

Ganz so einfach lässt sich die Frage gar nicht beantworten. Das Hundeverhalten ist nämlich sehr komplex und je nach Tier individuell. Oftmals stehen ein abgesenkter und geduckter Körper, die Rückenlage mit abgewendetem Kopf und ein eingeklemmter Schwanz für Demut. Dennoch sollten wir diverse Faktoren in der Situation nicht unbeachtet lassen.

beim Spiel Imponieren des Hundes

Eins vorweg: Hunde und Menschen haben eine komplett unterschiedliche Körpersprache. Tiere sind zum Teil in der Lage, intuitiv zu erkennen, wie es uns geht. In den meisten Fällen stehen sich beide Parteien jedoch vollkommen überfordert gegenüber. Der Großteil aller Probleme im Zusammenleben und in der Hundeerziehung entsteht direkt in der Kommunikation.

Die Caniden sind echte Profis, wenn es um die Körpersprache untereinander geht. So erkennen Hunde nicht nur, wie es uns geht. Sie können auch wittern, ob wir Angst vor ihnen haben oder unsicher zeigen. Diese Gabe kann fatale Folgen für die Hundeerziehung, sodass uns einige Vierbeiner einfach nicht ernst nehmen.

Worin besteht der Unterschied zwischen Angst und demütigen Verhalten?

Hunde, die belastet durch unterschiedliche Situationen durchs Leben schleichen oder einem Dauerstress ausgesetzt sind, haben es nicht leicht. Oftmals rufen konkrete Situationen an sich demütiges und ängstliches Verhalten hervor. Dabei sehen sich Angst und Demut zum Verwechseln ähnlich, sind sie doch in ihrem Kern vollkommen unterschiedlich. Vielleicht sollten wir demütiges Verhalten lieber als Form der Höflichkeit interpretieren und Angst mit negativen Gefühle gleichsetzen.

Wie sieht demütiges Verhalten aus?

Die Tiere machen sich klein und halten ihre Rute nach unten. Gefolgt von flatterhaften und schnellen Bewegungen machen einige Hunde ein Babygesicht. Dabei zieht sich die Mimik nach hinten und der Blick wendet sich immer wieder ab. Einige sehr demütige Hunde legen sich auf den Rücken, grunzen oder machen andere Laute während sie etwas Urin absetzen.

Ich habe selbst einen sehr jungen Hund zuhause, der dieses Verhalten häufig in der Begrüßung zeigt. Ich kann tagtäglich demütiges Verhalten beobachten, das bei Welpen und jungen Hunden sehr häufig auftritt. Sie versuchen dadurch Konflikten zu entgehen und bei anderen Mitleid zu erregen. Das soll unser Herz erwärmen und unsere Verhaltensweisen positiv stimmen. Demut macht also nur im sozialen Kontext Sinn.

Wir können schon einmal mit einem Missverständnis aufräumen, indem wir Demut nicht als Angst interpretieren.

Wie soll ich auf Demut beim Hund reagieren?

Zeigt ein Tier kurzfristig Angst oder Unsicherheit in einer Situation, reicht oftmals ein kurzer Zuspruch. Destruktiv ist das Streicheln und Festhalten ängstlicher Hunde. Damit verstärkt ihr die Angst bei dem Tier. Das demütige Verhalten beim Hund könnt ihr links liegen lassen und euch ganz normal verhalten. Schließlich wird sich die Demut im Laufe der Situation abstellen. Es stellt kein Problem im Zusammenleben dar und ist eine ganz natürliche Reaktion.

Wie sieht ein ängstlicher Hund aus?

In diesem Zusammenhang wollen wir auch das Angstverhalten klären. Zunächst einmal versuchen Hunde in beängstigenden Situationen wegzulaufen. Ist das nicht möglich, verharren sie fest an einer Position und erstarren. Dieses Verhalten können wir besonders häufig beim Tierarzt im Wartezimmer oder im Behandlungszimmer beobachten. Die Tiere zittern dann oftmals am ganzen Körper. Sie hecheln sehr schnell und verlieren Speichel, was auf einen hohen Blutdruck zurückzuführen ist. Das Gesicht sieht angespannt aus und die Augen sind sehr weit aufgerissen.

Angst ist sogar gefährlich für die Hunde, kann sie doch auf Dauer zu Erbrechen, Durchfall, Fellverlust und schuppiger, schlechter Haut führen. Sie belastet einen Hund im Zusammenleben und macht auf Dauer krank. Aus diesem Grund sollten wir die Ursache für die Angst unbedingt finden, um dagegen vorzugehen.

Wie Menschen Hundesignale besser deuten können

Leider können wir mit diesen tierischen Fähigkeiten nicht im geringsten mithalten. So stehen Menschen, wie versteinert vor einem Hund und schauen ihm ins Gesicht, ohne zu wissen, was zu tun ist. Dabei wäre es doch ratsam, in dieser Situation Demut zu beweisen und zur Seite zu blicken.

Sind wir einem Vierbeiner freundlich geneigt, tätscheln und streicheln wir ihn am Kopf, an der Brust und an den Knien. Hättet ihr geahnt, dass dies eine Bedrohung signalisiert? So ist davon auszugehen, dass wir eigentlich unentwegt verwirrende Botschaften senden, mit denen unsere Vierbeiner zurecht kommen müssen.

Für die Halter ist es wichtig, zwischen demütigem Verhalten beim Hund und Angst zu unterscheiden. Andernfalls passieren folgenreiche Fehler. Einige sehr demütige Hunde drehen sich auf den Rücken und die quietschen sehr deutlich. Viele Hunde übertreiben ihre Signale, um diese deutlicher zu machen. Das Ausdrucksverhalten dient in erster Linie der Kommunikation innerartlich und zwischen anderen Hunden oder zwischen den Menschen. Spielen zum Beispiel zwei Hunde mit einem sehr unterschiedlichen Status miteinander, ist immer wieder deutlich Demut zu erkennen.

Wer sich ein bisschen Zeit nimmt und sich mit der Körpersprache auseinandersetzt, dem fällt die Hundeerziehung zukünftig viel leichter.

Anzeichen von demütigem Verhalten erkennen: Gähnen, Rückenlage und Augenkontakt

Schwanz wedeln muss nicht zwangsläufig für einen glücklichen Hund stehen. Je nachdem, wie der Hund seine Rute hält und bewegt, sendet er verschiedene Signale. Das Ganze lässt sich auch an der Rückenlage festmachen. So kann ein Hund in Rückenlage entspannen oder im Spiel Demut zeigen.

Die entspannte Rückenlage lässt sich am einfachsten erkennen. Das sollten selbst Laien auf den ersten Blick sehen. Eher seltener zeigen die Vierbeiner in Rückenlage Demut. Diese Tiere liegen auf dem Rücken und wenden den Blick und den Kopf ab. Der Hund wedelt dabei nicht mit dem Schwanz oder bewegt sich hin und her.

Im Zusammenhang mit anderen Hunden ist die demütige Rückenlage nicht gewollt. Der andere Hund hat sie provoziert. Unterschiedliche Faktoren sind dafür verantwortlich, ob ein Rudelmitglied überhaupt demütiges Verhalten zeigt. So bieten einige Rassen die Rückenlage viel häufiger an. Andere neigen eher zu einer geduckten Körperhaltung, um ihre Demut zu zeigen.
Hunde, die herzhaft Gähnen, wollen uns mit diesem Signal nicht provozieren. Sie sind in den meisten Fällen nicht einmal müde. Gähnen ist ein häufig genutztes Beschwichtigungssignal.

Praxistest: So steht es um eure Hund-Mensch-Beziehung!

Die eigene Hund-Mensch-Beziehung können wir in ein paar Situationen ganz einfach testen. Starrt euren Hund in die Augen. Wendet er sich demütig ab, hat er euch als Chef akzeptiert. Das ganze Gefüge kippt, wenn der Hund sich davon nicht beeindrucken lässt.

Oder ruft euren Hund einfach mal. Hebt er bei dem Kommando nicht einmal den Kopf, besteht ein grundlegendes Problem in eurer Kommunikation. Geht in diesen Situationen auf jeden Fall vorsichtig vor. Schließlich wollen wir die Hunde nicht unnötig provozieren.

Die meisten Probleme im Zusammenleben sind auf die falschen Signale vom Menschen zurückzuführen. Kein Hund wird freiwillig sein Herrchen oder Frauchen in die Irre führen oder provozieren. Oftmals sind die Verhältnisse im Haus nicht geklärt, der Hund fühlt sich missverstanden oder versteht die eigenen Regeln nicht.

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