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Coronavirus bei Katzen

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Bei Katzen sind die Coronaviren schon eine ganze Weile bekannt und gefürchtet, nur hat das bis zum heutigen Tag ausschließlich Katzenhalter interessiert. Die Viren können demnach nicht nur die gefährliche Lungeninfektion verursachen, sondern auch lebensbedrohliche Darmentzündungen bei Katzen. Leidet ein Tier unter den Coronaviren, setzt es zum Teil im Stundentakt blutigen und weniger blutigen Durchfall ab. Die Erkrankung kann sich über ein bis zwei Wochen hinziehen und verläuft fast immer tödlich.

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Gefährliche Coronaviren bei Katzen

Die Coronaviren überleben problemlos über eine gewisse Zeit in der Umwelt. Die mutationsfreien Erreger verwandeln sich im Katzendarm gern in die Erreger der bekannten FIP Erkrankung. Das ist eine sehr ansteckende Bauchfellentzündung bei Katzen. Diese Erkrankung endet in den meisten Fällen tödlich. Die Katzen können sich auch mit den Hundeviren anstecken, nur erfolgt hier zumeist keine Mutation zum tödlichen FIP.

Mutation des Coronavirus zu FIP

Feline Infektiöse Peritonitis – kurz FIP – gehört zu einer weltweit verbreiteten und tödlich verlaufenden Krankheit, die nur Katzen befällt. Bis zum heutigen Tage ist sie eine der häufigsten, infektiösen Todesursachen einer Katze. Ausgangspunkt ist ein harmloser Virus, der Feline Coronavirus. Betroffene Katzen leiden unter einer Mutation des Corona Virus, was nur bei 5 % aller Katzen passiert, die sich mit Corona infizieren.

Oftmals entscheiden die genetische Anfälligkeit, der Immunstatus und das Alter sowie die Aggressivität des Infektionsstammes über die Wahrscheinlichkeit einer auftretenden Mutation. Auch wenn die Wissenschaftler noch immer an der Entwicklung einer Impfung oder eines Medikaments arbeiten, gibt es derzeit kein Gegenmittel gegen den mutierten Coronavirus bei Katzen.

Was macht FIP so gefährlich? Die häufigste infektiöse Todesursache bei Katzen verursacht das FCoV – das feline Coronavirus. Die RNA ist der Träger der Erbinformation mit 30.000 Nukleotiden.

In der Virushülle ist ein sogenanntes Spike-Protein enthalten und ein Envelope-Protein. Im Innenkörper befindet sich ein einziges Kapsidprotein, das in der Umgebung bis zu 7 Wochen infektiös bleibt. In jedem Replikationszyklus baut die RNA-Polymerase fehlerhafte Nukleotide ein. Dadurch ist das Virus sehr anfällig gegenüber Mutationen.

Die Angst der Katzenhalter in Zeiten des Corona Virus

Tierheime nehmen in diesen Tagen unzählige Anrufe besorgter Bürger entgegen, die fürchten, sich bei ihrer Katze mit dem Corona Virus anzustecken. Dabei ist es nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nicht möglich, dass Haustiere das neue Virus auf den Menschen oder umgekehrt übertragen.

„Auch wenn gerade Bilder von Tieren mit Atemmasken kursieren, sind sowohl diese als auch Desinfektionsmittel nicht nötig. Im Gegenteil – sie stressen die Tiere enorm und können zudem ihre Haut und Schleimhäute schädigen.“ – Tierheim-Leiterin Birgit Oberg

Auch der Karlsruher Tierarzt bekommt in diesen Tagen häufige Anrufe von Katzenhaltern, die sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Stubentiger machen.

„Keine Panik, die Tiere stecken uns nicht an, die Gefahr ist gering“, sagt Erben. „Wir sensibilisieren aber die Menschen dazu, sich Gedanken zu machen, was mit ihren Tieren passiert, sollten sie infiziert werden.“ – Marcus Erben, Tierarzt aus Karlsruhe

Coronavirus und Katzen in der Quarantäne

Das Friedrich-Löffler-Institut FLI ist in Deutschland der Ansprechpartner, wenn es um Tiergesundheit und Zoonose geht. Bei Letzterem handelt es sich um übertragbare Infektionen vom Tier auf den Menschen und umgekehrt. Nach Ansicht der FLI müssen Sie den Kontakt zu Ihrer Katze trotz Corona nicht einschränken.

Achten Sie auf eine sorgfältige Handhygiene. Nur in Einzelfällen, wenn Symptome auftreten, wenden Sie sich an das zuständige Gesundheitsamt, um Ihre Katze auf Sars-CoV-2 testen zu lassen. Das Testverfahren unterscheidet sich nicht von denen der Menschen. Infizierte Katzenhalter sollten sich von ihren Tieren nicht im Gesicht abschlecken lassen. (Das ist auch im gesunden Zustand mehr als bedenklich, da Tiere immer Erreger und Bakterien übertragen können. Oder wissen Sie, an was Ihre Katze gerade geschleckt hat?)

Die Erreger können auf die Schleimhäute der Katze und auf andere Personen übergehen. Auch die Tierärzte haben sich auf die veränderten Bedingungen ähnlich wie in den Krankenhäusern eingestellt. Sie konzentrieren sich auf die notwendigen Behandlungen, lassen nur eine Begleitperson pro Tier zu, richten eine Schutzzone in den Praxen ein und versuchen die nicht dringlichen Untersuchungen zu verschieben.

Haben Sie nicht die Gelegenheit, sich in der Quarantäne oder durch eine Erkrankung um Ihre Katze zu kümmern, sollten Sie das Tier in eine Pension geben oder Nachbarn, Freunde und Verwandte fragen, ob Sie Ihren Stubentiger zu sich nehmen.

Empfehlenswerter wäre es, Ruhe zu bewahren und sich an die Vorgaben der Bundesregierung zu halten. Sie sollten in den schweren Tagen auf Ihre Familie und Ihrer Haustiere aufpassen.

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