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Altersdemenz bei Katzen

Was Tierhalter bei Katzen Demenz machen können

Altersdemenz bei Katzen

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Der Begriff „Demenz bei Katzen“ tritt in der Tiermedizin selten auf. Zeigt ein Haustier im Alter eine zunehmende Einschränkung der geistigen Fähigkeiten, diagnostiziert der Tierarzt eine kognitive Dysfunktion. Leiden Katzen darunter, weisen sie Verhaltensänderungen auf und brauchen von ihren Haltern ein besonderes Maß an Fürsorge und Aufmerksamkeit.

In unserem Ratgeber informieren wir über Katzen-Demenz, einschließlich ihres Auftretens in Bezug auf das Alter der Katzen. Darüber hinaus bieten wir Einblicke in die ersten Anzeichen kognitiver Dysfunktion bei Katzen und stellen verschiedene Maßnahmen vor, die Katzenhalter ergreifen können, um die Lebensqualität ihrer betroffenen Tiere zu verbessern.

Demenz bei Katzen: Ursachen und Zeitpunkt des Auftretens

Eine kognitive Dysfunktion bei Katzen bedeutet, dass das Tier schrittweise geistige Fähigkeiten einbüßt. Dazu gehören hauptsächlich das Lern- und Erinnerungsvermögen. Folglich fällt es „dementen“ Haustieren schwer, ihren Gewohnheiten nachzugehen sowie sich an erlernte Befehle zu erinnern. Darunter leiden die Sauberkeit, das Zeitempfinden sowie das Orientierungsvermögen.

Die geistigen Einschränkungen treten vornehmlich bei alten Katzen ab 15 Jahren auf. In der Tiermedizin heißen diese „Seniorkatzen“ geriatrische Patienten. Ob das eigene Haustier an einer kognitiven Dysfunktion leidet, erkennen dessen Besitzer an den schleichenden Verhaltensänderungen.

Mögliche Anzeichen einer Demenz bei Katzen

Die Diagnosestellung fällt bei Demenz bei Katzen schwer. Ein verändertes Verhalten tritt bei den Haustieren im Zuge verschiedener Erkrankungen auf:

  • Diabetes mellitus
  • Verlust von Seh- oder Hörvermögen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • chronische Niereninsuffizienz

Erst durch den tierärztlichen Ausschluss anderer Ursachen kommen Verhaltensänderungen als Zeichen für die kognitive Dysfunktion infrage. Zu den Symptomen, die auf die Demenz hinweisen können, zählen:

  • Unsauberkeit: Die Katze findet ihre Katzentoilette nicht, sodass sie in andere Bereiche der Wohnung uriniert oder kotet.
  • Bewegungsdrang: Demente Katzen leiden häufig an Ruhelosigkeit. Während dieser Phasen laufen oder rennen sie ziellos umher. Diese Aktivitäten wechseln sich teils mit langen und tiefen Schlafphasen ab.
  • Lautäußerungen: Katzen, die ihre Umgebung nicht wiedererkennen, äußern durch lautes Schreien ihre Hilflosigkeit. Teils dauert das anhaltende Miauen mehrere Stunden oder die ganze Nacht.
  • Orientierungslosigkeit: Die dementen Haustiere finden gewohnte Plätze wie Futterstelle, Katzentoilette oder Katzenklappe nicht mehr.
  • Veränderungen im Fressverhalten: Katzen mit kognitiver Dysfunktion fressen mehr als gewöhnlich oder leiden an vermindertem Appetit bis Fressunlust.

Zusätzlich führt Demenz bei Katzen zu einem veränderten Schlaf-Wach-Verhalten. Zu den allgemeinen Verhaltensänderungen zählen erhöhte Anspannung oder Angst sowie die verminderte Fellpflege.

Behandlungsoptionen für demenzerkrankte Katzen

Abgestorbene Gehirnzellen sind unwiederbringlich verloren. Dementsprechend existiert keine Möglichkeit, die Demenz bei Katzen rückgängig zu machen. Jedoch hilft Intelligenztraining dabei, den Fortschritt der kognitiven Dysfunktion zu verlangsamen.

Zu den Spielzeugen, die die kognitiven Leistungen des Tiers anregen, gehören:

  • Fummelbretter
  • Futterlabyrinthe
  • Futterkugeln
  • Schnupperteppiche
  • Spielbälle mit integrierter Rassel oder Pfötelspielzeug

Katzen mit fortgeschrittener Demenz erfordern von ihren Besitzern viel Aufmerksamkeit und Geduld. Gemeinsame Spiele mit dem Haustier regen dessen Geistesleistung an und stärken gleichzeitig die Bindung zum Halter. Hauptsächlich Futterspiele eignen sich für die Mensch-Katze-Interaktion.

Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität für demente Katzen

Eine neu gestaltete Umgebung verwirrt Katzen mit kognitiver Dysfunktion zusätzlich. Dennoch profitieren die Haustiere von einem an ihre Bedürfnisse angepassten Umfeld. Um ihnen den Zugang zur Katzentoilette oder erhöhten Liegeplätzen zu erleichtern, kommen Rampen aus Holz infrage.

Mithilfe von Rampen erreichen demente Katzen ebenfalls favorisierte Futterplätze, sofern diese sich auf Tischen, Schränken oder anderen Erhöhungen befinden. Akzeptiert das Haustier einen Futterplatzwechsel, empfiehlt es sich, Trockenfutter und Wasser auf dem Boden bereitzustellen.

Zum Füttern eignen sich Futterschalen mit Standbeinen oder Ständer. Im Vergleich zum klassischen Katzennapf stehen sie ein paar Zentimeter vom Erdboden ab. Das verhindert, dass die Katze ihren Kopf stark nach unten beugen muss.

Zwischen Futter- und Wasserschale achten Katzenbesitzer auf mindestens einen halben Meter Abstand. Dieser Trick vermeidet, dass das demente Haustier beim Fressen versehentlich das Wasser umstößt oder Katzenfutter in die Wasserschüssel gelangt.

Tipps bei schwerer Demenz bei Katzen

Leidet ein Tier unter einer schweren kognitiven Dysfunktion, verschlimmern Veränderungen der Umgebung die Symptomatik. Ein Wechsel von Futter- oder Liegeplätzen führt bei betroffenen Katzen zu starkem Stress. In dem Fall passen die Halter das Umfeld ihres Haustiers langsam und schrittweise an.

Stellen Katzenbesitzer fest, dass sich ihr Tier häufig in der Wohnung oder draußen verläuft oder verletzt, kommt eine Einschränkung des Lebensraums infrage.

Für Katzen mit schwerer Demenz eignet sich ein eigenes Zimmer mit wenig Mobiliar. In diesem platzieren die Halter als Liegeflächen viele weiche Kissen und Decken auf dem Boden. Ebenso braucht der Raum eine große, leicht zugängliche Katzentoilette sowie einen ebenerdigen Futterplatz.

Freigänger mit kognitiver Dysfunktion benötigen außerhalb des Hauses die Aufsicht ihres Besitzers.

Leserfragen zu Katzendemenz

Wie äußert sie Demenz bei Katzen?

Demenz bei Katzen äußert sich in einer Vielzahl von Verhaltensänderungen und Symptomen. Dazu gehören Desorientierung, vermehrte Verwirrung, Schlafstörungen, ungewöhnliche Ängstlichkeit und möglicherweise Inkontinenz.

Ab welchem Alter können Katzen an Demenz leiden?

Katzendemenz kann in der Regel bei älteren Katzen auftreten, typischerweise ab dem Alter von etwa 10 Jahren oder älter. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle älteren Katzen zwangsläufig an Demenz erkranken, und das Risiko kann je nach genetischer Veranlagung und anderen Faktoren variieren.

Wie lange kann eine Katze mit Demenz leben?

Die Lebenserwartung einer Katze mit Demenz kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. In der Regel können Katzen mit dieser Erkrankung noch einige Jahre leben, wenn sie angemessen gepflegt und unterstützt werden. Es ist wichtig, frühzeitig mit tierärztlicher Betreuung und geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität zu beginnen.

Gibt es Medikamente oder Ergänzungsmittel, die bei Katzendemenz helfen können?

Es gibt einige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die bei der Behandlung von Katzendemenz eingesetzt werden können. Tierärzte können Arzneimittel wie Cholinesterase-Hemmer oder Antioxidantien verschreiben, die die Symptome der kognitiven Dysfunktion lindern sollen. Ergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E können ebenfalls zur Unterstützung des Gehirns bei betroffenen Katzen beitragen. Es ist jedoch wichtig, diese Behandlungen immer in Absprache mit einem Tierarzt einzusetzen, um die richtige Dosierung und Anwendung sicherzustellen.

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