Obgleich Katzen zu den reinen Fleischfressern gehören, knabbern viele von ihnen instinktiv an den Wohnungspflanzen. Der Verzehr von Gras oder Teilen des Blattes hilft ihnen, die bei der Fellpflege in den Magen gelangten Fellknäuel auszuspeien. Allerdings schadet das Verhalten dem Haustier, wenn es an giftige Pflanzen gerät. Um das zu vermeiden, wählen Katzenbesitzer für ihre Wohnung eine für Katzen ungiftige Begrünung.
In unserem Ratgeber erfährst Du, welche Zimmerpflanzen für Katzen unbedenklich sind. Wir nennen Gesundheitsgefahren, die entstehen können, falls Deine Katze versehentlich an einer giftigen Pflanze knabbert, und stellen Dir Pflanzen vor, die in einem Haushalt mit Katzen definitiv vermieden werden sollten.
Wie Gras fressen die Verdauung bei Katze unterstützt
Wohnungskatzen brauchen eine Alternative zu Gras, um das natürliche Bedürfnis der Tiere zu stillen. Sie fressen Pflanzenteile hauptsächlich, um an die enthaltenen Ballaststoffe zu gelangen. Diese helfen ihnen:
- die Bezoare genannten Haarbälle zu erbrechen
- den Magen zu reinigen
- die Verdauung zu fördern
Gleichzeitig resultiert das Knabbern an Wohnungspflanzen aus Neugier und dem angeborenen Spieltrieb der Katze.
Ungiftige Pflanzen für Katzen
Zu den Pflanzen, die sich als Futterergänzung für die Haustiere eignen, zählen Katzenminze und Katzengras. Bei Letzterem handelt es sich um einen Sammelbegriff für grasähnliche Gewächse, die den Verdauungsprozess der Katze ankurbeln. In die Kategorie fallen:
- Zyperngras
- Grünlilie
- Zimmerbambus
- Süßgräser wie Hafer, Weizen oder Gerste
Katzengras selber ziehen: Tipps und Anleitung
Um Katzengras als Zimmerpflanze zu ziehen, brauchen Haustierbesitzer neben der Aussaat einen ausreichend großen Topf mit unbehandelter Erde. Der gewählte Topfdurchmesser hängt von der gewünschten Pflanzengröße ab. Als Mindestdurchmesser empfehlen sich zwölf Zentimeter.
Die Samen für das Katzengras drücken Katzenbesitzer rund zwei Zentimeter in die Erdschicht. Anschließend befeuchten sie die Erde und stellen den Topf an einen sonnigen Platz, den die Katze leicht erreicht. Die Umgebungstemperatur beträgt abhängig von der Pflanzenart zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
Bei der Pflege von Katzengras achten die Besitzer auf regelmäßiges Gießen mit kalkfreiem Wasser, vermeiden jedoch Staunässe. Sofern die Katze das Gewächs als Nahrungsergänzung annimmt, braucht es keinen Rückschnitt.
Weitere Zimmerpflanzen für den Katzenhaushalt
Neben Katzenminze und Katzengras finden sich zahlreiche Wohnungspflanzen, die keine negativen Auswirkungen auf Haustiere mit sich bringen. Zu den Pflanzen, die Katzen scheinbar magisch anziehen, zählt Baldrian. Das Geißblattgewächs zeichnet sich durch seinen eigentümlichen Duft aus. Dieser wirkt auf eine Katze ähnlich wie Katzenminze – berauschend.
In Baldrian befindet sich ein Alkaloid namens Actinidin. Sobald Katzen diesen wittern, zeigen sie ein beinahe euphorisches Verhalten. Wie sich eine Katze unter dem olfaktorischen Einfluss benimmt, unterscheidet sich jedoch individuell.
Beginnen die Haustiere, an den Blättern des Baldrians zu knabbern, besteht kein Grund zur Sorge. Die Pflanze enthält keine für Katzen schädliche Giftstoffe. Allerdings versuchen Katzenhalter zu vermeiden, dass ihr Tier Baldrian in großen Mengen zu sich nimmt. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass die Katze erbricht.
Zu den für Katzen ungefährlichen Zimmerpflanzen zählen die echten Palmenarten. In diese Kategorie fallen:
- Kokospalme
- Goldfruchtpalme
- Kentiapalme
- Bergpalme
Ebenso kommt eine Schusterpalme als Zierde in einem Katzenhaushalt infrage. Im Gegensatz zu anderen Zimmerpflanzen gedeiht sie in Räumen mit wenig Licht. Folglich bietet sie sich als Begrünung in dunklen Zimmerecken an.
Suchen Katzenbesitzer nach einer außergewöhnlichen Wohnungspflanze, bietet sich die Japanische Faserbanane an. Das haustierfreundliche Gewächs braucht einen sonnigen und warmen Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Weder für Katzen noch für Hunde birgt der Verzehr der großen Blätter eine Gefahr.
Eine weitere katzenfreundliche Pflanze mit großem Blattwerk nennt sich im Volksmund „Pfannkuchenpflanze“. Den Namen verdankt die Pilea ihren runden Blättern, die bei einer Berührung schnell abfallen. Jedoch wachsen sie innerhalb kurzer Zeit nach.
Mit der Pilea holen sich Katzenbesitzer einen pflegeleichten Zimmerschmuck ins Haus. Gleiches gilt für den Geldbaum. Bei ihm handelt es sich um eines der Dickblattgewächse, die kein gesundheitliches Risiko für neugierige Katzen darstellen.
Liste giftiger Pflanzen für Katzen im Haushalt
Katzen sind von Natur aus neugierig und erkunden ihre Umgebung oft mit dem Maul. Dies kann problematisch werden, wenn giftige Pflanzen in Reichweite sind. In diesem Artikel stellen wir eine Liste von Pflanzen vor, die für Katzen giftig sind und daher in einem Katzenhaushalt vermieden werden sollten.
- Dieffenbachia (Dieffenbachie)
- Efeu (Hedera)
- Einblatt (Spathiphyllum)
- Friedenslilie (Spathiphyllum)
- Drachenbaum (Dracaena)
- Philodendron
- Aloe Vera
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
- Alpenveilchen (Cyclamen)
- Oleander (Nerium oleander)
- Zimmer-Azalee (Rhododendron simsii)
- Schwertfarn (Nephrolepis)
- Yucca-Palme
- Tulpen und Narzissen (besonders die Zwiebeln)
- Kalanchoe
Es ist wichtig zu beachten, dass weitere Pflanzen ungeeignet für Katzen sind. Daher sollten sich Katzenbesitzer vor dem Kauf einer neuen Pflanze stets vergewissern, ob sie für Katzen unbedenklich ist.
Woran Katzenbesitzer giftige Pflanzen erkennen
Das Erkennen von für Katzen giftigen Pflanzen ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit und Gesundheit unserer Haustiere zu gewährleisten. Viele der gängigen Zimmerpflanzen, die wir für ihre Schönheit und Luftreinigungseigenschaften schätzen, können für Katzen gefährlich sein. Hier sind einige Hinweise, anhand derer man potenziell gefährliche Pflanzen erkennen kann:
Bitterer oder scharfer Geschmack
Viele giftige Pflanzen haben einen bitteren oder scharfen Geschmack, der als natürlicher Schutzmechanismus dient. Obwohl dies Katzen abschrecken kann, sind nicht alle davon betroffen.
Milchiger Saft
Pflanzen wie der Weihnachtsstern geben bei Beschädigung einen milchigen Saft ab. Dieser ist oft ein Indikator für Toxizität.
Glänzende Blätter
Einige giftige Pflanzen, wie beispielsweise der Philodendron, haben auffallend glänzende Blätter.
Auffällige Färbung
Pflanzen mit ungewöhnlich gefärbten Blättern oder Blüten, wie zum Beispiel die Dieffenbachia, können giftige Inhaltsstoffe enthalten.
Starke Gerüche
Einige giftige Pflanzen verströmen einen starken Geruch, der ein Hinweis auf ihre Toxizität sein kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Merkmale nicht bei allen giftigen Pflanzen zutreffen und nicht alle Pflanzen mit diesen Merkmalen giftig für Katzen sind. Daher ist es entscheidend, vor dem Hinzufügen einer neuen Pflanze zu Ihrem Haushalt spezifische Informationen über ihre Verträglichkeit mit Katzen einzuholen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und auf die Anschaffung der Pflanze zu verzichten, oder sie außerhalb der Reichweite Ihrer Katze zu platzieren.
Gesundheitsrisiken für Katzen durch giftige Pflanzen
Ein Zusammenleben mit Katzen bedeutet nicht, auf Zimmerpflanzen verzichten zu müssen. Jedoch empfiehlt es sich, bei der Auswahl zwischen für Haustiere harmlosen und gefährlichen Pflanzen zu unterscheiden.
Erstere stellen für Katzen kein Sicherheitsrisiko dar. Im Gegenteil – sie helfen ihnen, ihrem Instinkt zu folgen und dadurch ihren Magen zu entlasten. Letztere – gefährliche Pflanzen für Haustiere – lösen beim oder nach dem Verzehr gesundheitliche Probleme aus:
- starkes Speicheln
- Erbrechen
- Magenkrämpfe
- Durchfall
Eine Pflanzenvergiftung endet abhängig von Alter und Gewicht der Katze im schlimmsten Fall tödlich. Zu den Gewächsen mit einem hohen Gesundheitsrisiko für die Haustiere gehören Tulpe, Narzisse und Weihnachtsstern.
Leserfragen zu katzenfreundlichen Pflanzen
Wie kann ich verhindern, dass meine Katze an Zimmerpflanzen knabbert?
Um zu verhindern, dass Ihre Katze an Zimmerpflanzen knabbert, können Sie katzensichere Bereiche schaffen, indem Sie Pflanzen außerhalb der Reichweite der Katze platzieren oder durch physische Barrieren schützen. Zusätzlich kann das Anbieten von Katzengras oder anderen katzenfreundlichen Alternativen helfen, das Interesse der Katze von den anderen Pflanzen abzulenken.
Was soll ich tun, wenn meine Katze eine giftige Pflanze gefressen hat?
Wenn Ihre Katze eine giftige Pflanze gefressen hat, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt zu kontaktieren und, falls möglich, eine Probe der Pflanze mitzunehmen, um die genaue Art der Toxizität zu bestimmen. Vermeiden Sie es, Ihrer Katze ohne tierärztlichen Rat Erbrechen auszulösen oder andere Heimbehandlungen durchzuführen, da dies den Zustand verschlimmern könnte.
Welche Pflanzen sind katzenfreundlich?
Katzenfreundliche Pflanzen, die sicher in einem Haushalt mit Katzen gehalten werden können, sind beispielsweise Katzengras, Bambus, Spinnenpflanze, und Haworthia. Diese Pflanzen sind nicht giftig für Katzen und bieten oft zusätzliche Vorteile wie Luftreinigung oder das Anregen der Verdauung bei Katzen.