Wie äußert sich das Sommerekzem beim Pferd?
Benehmen sich Pferde in der Sommerzeit nervös, reizbar oder weichen vor einer Berührung zurück, resultiert dies aus einer Hautreizung.
Das Sommerekzem beim Pferd entsteht durch Stiche von Gnitzen oder Kriebelmücken. Zu den charakteristischen Symptomen zählen ein starker Juckreiz, Unruhe sowie stechende Schmerzen.
Fünf Fakten über das Sommerekzem beim Pferd:
- Vorwiegend Kriebelmücken – an Gewässern oder auf Lichtungen anzutreffen – lösen das Sommerekzem aus.
- Dabei handelt es sich um einen Mückenstich, dem eine Überreaktion des Organismus folgt.
- Typische Symptome für die Hautirritation bestehen in starkem Juckreiz und Unruhe beim Pferd.
- Tiere, die zu Sommerekzemen neigen, reagieren stark allergisch auf die Stiche der Culicoides-Mücken.
- Um das Sommerekzem zu behandeln, bieten sich Medikamente sowie Naturheilmittel an.
Warum entstehen bei Pferden Sommerekzeme?
Vorwiegend stechende und beißende Insekten lösen bei Pferden kleine Wundstellen aus. Durch Hitze und Feuchtigkeit verzögert sich der Heilungsprozess, sodass ein Ekzem entsteht.
Durch den Insektenstich leidet Ihr Reittier an einem starken Juckreiz. Dieser breitet sich unter Umständen über den gesamten Körper aus. Das Sommerekzem beim Pferd resultiert aus einer Überempfindlichkeit des Reittiers gegenüber dem Mückenspeichel.
Das Phänomen kann bei Pferden aller Altersgruppen auftreten. Bleibt es unbehandelt, vergrößert sich die Wundstelle. Zudem treten Entzündungen sowie der Haarausfall auf. Um das zu verhindern, sollten Sie bei den ersten Anzeichen eines Sommerekzems mit der Behandlung beginnen. Dabei spielt eine intensive Haut- und Fellpflege Ihres Reittiers eine tragende Rolle. Des Weiteren gilt es, Kriebelmücken von den Pferden fernzuhalten.
Das Sommerekzem – Diagnose und Symptome
Sommerekzeme lösen bei Pferden unangenehme Schmerzreize aus und ziehen beispielsweise eine Hautentzündung nach sich. Zudem besteht bei Ekzemern eine Gebrauchsminderung von 50 bis 100 Prozent. Daher fürchten viele Halter die Diagnose: Sommerekzem beim Pferd.
Um dieses von einer normalen Hautirritation oder einem gewöhnlichen Insektenstich zu unterscheiden, nimmt der Tierarzt einen Bluttest vor. Sobald er die gesundheitliche Komplikation identifiziert, sollte die Hautbehandlung beginnen.
In der Regel tritt das Sommerekzem jedoch nicht einmalig auf. Leidet Ihr Pferd an einer Überempfindlichkeit gegen den Mückenspeichel, kann es alljährlich zu den Ekzemen kommen. Zwischen Spätfrühling und Frühherbst besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Hautirritation bei Ekzemen auftritt.
Um diese frühzeitig zu therapieren, sollten die Pferdehalter die Symptome für das Sommerekzem kennen. Die ersten Anzeichen der gesundheitlichen Komplikation bestehen in Juckreiz und seinen unmittelbaren Folgen.
Letztere zeigen sich beispielsweise als Scheuerstellen, Rötungen oder eine deutliche Hautverdickung. Bemerken Sie diese Anzeichen, untersuchen Sie die Wundstelle auf einen Einstich. Saugen die Culicoides-Mücken Blut von ihrem Wirt, hinterlassen sie winzige, rote Punkte. Sobald ein Pferd unter dem Stich leidet, kann eine Verhaltensveränderung auftreten. Betroffene Tiere benehmen sich unruhig und nervös. Sie reiben die juckende Hautstelle an der Box, an Bäumen oder dem Weidezaun.
Auf die Dauer verlieren sie durch das Scheuern das Fell an der jeweiligen Stelle. Öffnen sie durch den Druck die Wundstelle, entstehen unter Umständen Verkrustungen. Gleichzeitig neigt die Haut zur Schuppenbildung.
Weiterhin führt das Sommerekzem häufig zu:
- offenen und blutenden Hautstellen,
- einer nässenden Wunde,
- Entzündungen,
- Sekundärinfektionen.
Um das Sommerekzem beim Pferd bereits nach dem Einstich zu erkennen, sollten Sie Ihr Tier nach jedem Ausritt gründlich untersuchen. Das gilt ebenfalls nach der Weidezeit oder einer Offenstallhaltung.
Dabei kontrollieren Sie vorwiegend Hautpartien mit senkrechtem Haarwuchs. Zu diesen zählen beispielsweise die Schweifrübe, die Bauchnaht sowie der Mähnenkamm. An diesen Stellen gelingt es den Mücken problemlos, in die Haut ihres Wirts zu stechen.
An den betreffenden Stellen bildet sich nach dem Insektenstich ein zunächst schmerzfreier Hautausschlag. Dieser äußert sich in kleinen Pusteln sowie einer leichten Röte auf der Epidermis.
Abhängig von der Mückenart treten die Symptome schwach oder deutlich wahrnehmbar auf. Zudem existieren Mücken, die sich andere Einstichstellen auf dem Pferdekörper suchen. Bei Ekzemen zeigen sich die Symptome erstmalig zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensjahr.
Wundstellen und Haarverlust beim Sommerekzem
Bleibt das Sommerekzem zunächst unbemerkt und somit unbehandelt, bilden sich kleine Knötchen unter der Epidermis. Diese weisen die Größe von Stecknadelköpfen auf. Diese Papeln führen bei Ihrem Pferd zu einem andauernden Jucken, das es mit Scheuern zu bekämpfen versucht.
Dabei reibt es so stark an der betroffenen Hautstelle, bis sich das Fell ablöst. Diese kahlen Stellen erhöhen das Risiko einer Sekundärinfektion. Nässt die Wunde zusätzlich, dringen Bakterien, Pilze oder andere Erreger in sie ein.
Ab diesem Punkt nimmt das Sommerekzem einen schweren Verlauf. Durch die Sekundärinfektionen verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand Ihres Reittiers. Dadurch kommt es zu einer beeinträchtigten Wundheilung. Sobald das Ekzem chronisch verläuft, verdickt sich die Haut an der betroffenen Stelle. Durch den Entzündungsprozess und die Schwellung verliert sie ihre Elastizität und trocknet aus. Dadurch setzt ebenfalls die Faltenbildung ein.
Das Sommerekzem beim Pferd – nur ein Mückenstich?
Vorwiegend lösen Insektenstiche das Sommerekzem aus. Dabei gilt die Culicoides-Mücke als hauptsächliche Gefahrenquelle. Laien bezeichnen sie als Gnitze. Ebenfalls entsteht die Hautirritation durch den Stich der Simulium genannten Kriebelmücke. Durch den Stich gelangt der Mückenspeichel in die Haut der Pferde. Das Eiweiß, das sich in der Substanz befindet, löst die allergische Reaktion aus. Unter Umständen führt ein Bremsenstich zu ähnlichen Symptomen. Kommt es zum Erstkontakt mit dem Speichel bilden allergische Pferde Antikörper.
Diese sorgen im Organismus für die Ausschüttung des Histamins, einem Botenstoff. Er sorgt für das Auftreten des Ausschlags. Des Weiteren existieren Faktoren, welche die Gefahr dieser Sensibilisierung erhöhen. Dazu gehören beispielsweise mangelnde Bewegung, Mangelernährung sowie eine geschwächte Immunabwehr.
Letztere resultiert aus mentalem oder körperlichem Stress. Weiterhin erhöht sich das Risiko des Sommerekzems durch:
- Stoffwechselstörungen,
- Weidegang auf eiweißreichen Wiesen,
- eine gestörte Darmfunktion,
- eine kohlenhydratreiche Ernährung,
- zu viel Stärke im Futtermittel.
Wie erfolgt die Behandlung beim Sommerekzem?
Leidet Ihr Pferd bereits an einem Sommerekzem, erhält eine symptomatische Therapie Relevanz. Hierbei kommt es darauf an, den Juckreiz zu lindern. Zudem gilt es, die Wundstelle sauber zu halten, um einer Sekundärinfektion vorzubeugen. Gegen das starke Jucken helfen beispielsweise Kühlgels oder Kühlsprays.
Ebenfalls verschreiben Tierärzte Salben, die entzündungshemmend wirken. Behandeln Sie Ihr Tier mit Naturheilmitteln, eignen sich beispielsweise Ringelblumen- oder Zinksalben. Alternativ betupfen Sie die Hautstelle vorsichtig mit warmen Zwiebelsaft.
Dieser enthält antiseptische und antibakterielle Inhaltsstoffe, die den Juckreiz lindern. Zusätzlich existieren direkte Arzneimittel gegen Sommerekzeme. Diese sorgen für eine schonende Hautpflege sowie die Regeneration von Haut und Fell. Bei den Medikamenten sollten Sie auf die Inhaltsstoffe achten. Hochwertige Produkte enthalten kein Cortison.
Stattdessen gelingt es mit pflegenden Ölen, Hautschuppen zu entfernen und Verkrustungen abzulösen. Bereits nach kurzer Zeit klingt das Jucken ab. Dadurch hört Ihr Pferd mit dem Scheuern auf, sodass keine weiteren Wundstellen drohen.
Dem Sommerekzem vorbeugen – geht das?
Interessieren Sie sich für vorbeugende Maßnahmen gegen Sommerekzeme, können spezielle Impfstoffe helfen. Gute Ergebnisse erzielen Kombi-Impfungen, die das Immunsystem stärken sowie das Entstehen der Eosinophilen regulieren [Fettelschoss-Gabriel, Antonia, et al.: Treating insect-bite hypersensitivity in horses with active vaccination against IL-5 (2018)].
Zudem beugen Sie dem Sommerekzem beim Pferd vor, wenn Sie Ihr Tier von Kriebel- und Culicoides-Mücken fernhalten. Vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden sollten Sie Ausritte zu Gewässern sowie in Wäldern vermeiden. Ebenso sammeln sich die Mücken in der Nähe von Misthaufen oder Kompost.