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Afrikanisches Löwin

Systematik der Katzen Familie (Felidae)

Afrikanisches Löwin

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Wer gehört zur Familie der Katzen?

Die Systematik der Katzen unterscheidet 37 Arten. Sie variieren im Körperbau, in der Fellfarbe und in der Größe. Der Gepard gehört zu den Katzenarten, die sich am deutlichsten von den Hauskatzen unterscheiden. Es ist nicht einfach, diese Systematik im Hinblick auf den Körperbau zu verstehen. So orientieren sich die Fachleute an morphologischen Kriterien. Im folgenden Artikel gehe ich der Systematik der Katzen auf den Grund und liefere eine Übersicht über die Katzenarten und ihre Verwandtschaftsverhältnisse.

 Systematik der Katzen
Sammlung von verschiedenen Wild- und Hauskatzen. Felidaefamilie, zoologische Vektorillustration, Copyright: GoodStudio, bigstockphoto.com

Die Systematik der Katzen verstehen

Im traditionellen Sinne leben drei Unterfamilien auf der Erde:

  1. die Geparde,
  2. die Großkatzen und
  3. die Kleinkatzen.

Die Säbelzahnkatzen gehören zu einer Unterfamilie, die heute ausgestorben. Dank molekulargenetischer Methoden lassen sich die DNA-Sequenzen der Katzenfamilien vergleichen, woraus sich die klassische Dreiteilung ergeben hat. Diese Unterfamilien spiegeln nicht die tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnisse wieder.

Die Tatsache, dass alle Untergruppen auf eine Stammform zurückgehen, bezeichnet man als Monophylie, die wir bis heute nicht anzweifeln. Unklarheiten beziehen sich vielmehr auf die innere Systematik innerhalb der Katzen.

Gepard
Gepard, Cheetah in Kruger National park, South Africa ; Specie Acinonyx jubatus family of Felidae
Copyright: PACO COMO, bigstockphoto.com

Demnach lässt sich die heutige Katze in drei Unterfamilien einordnen:

Eine eigene Unterfamilie bildet der Gepard.

Zu den Großkatzen gehören:

  • der Leopard,
  • der Schneeleopard,
  • der Löwe,
  • der Tiger und
  • der Jaguar.

Die übrigen Katzen lassen sich den Kleinkatzen zuordnen. Die Einteilung der Katzen geht ursprünglich auf O’Brian und Collier zurück. Diese Wissenschaftler haben für das deutlichste Unterscheidungskriterium die Morphologie der Krallen zurate gezogen.

Unterschiede zwischen Großkatzen und Kleinkatzen

Die Geparden können ihre Krallen nicht einziehen. Bei Großkatzen ist das Zungenbein elastisch, wohingegen das Zungenbein bei den Kleinkatzen verknöchert ist. Demnach können einige der Großkatzenarten lauter brüllen als die kleineren Vertreter. Nach den heutigen Untersuchungen ist das Brüllen eher auf den Kehlkopf zurückzuführen und nicht auf das Zungenbein.

Katzen hingegen sind in der Lage, beim Aus- und Einatmen zu schnurren. Die Großkatzen können nur schnurren, wenn sie ausatmen.

Die moderne Systematik der Katze

Interessanter erscheint die moderne Systematik der Katzen auf Basis molekulargenetischer Untersuchungen. Entgegen der traditionellen Anschauung ließen sich die oben genannten Verwandtschaftsbeziehungen nicht belegen. Demnach soll der Gepard mit den Pumas verwandt sein und zur Familie der Kleinkatzen gehören. So lassen sich die Katzenarten in acht Hauptlinien einteilen. Zu einer ersten Abspaltung kam es schon 10,8 Millionen Jahre ausgehend von der Großkatzenfamilie. Die letzte Abspaltung in Hauskatzen und Bengalkatzen liegt circa 6,2 Millionen Jahre zurück.

Afrikanisches Löwin
African lioness portrait in backlit grass in Kruger Afrikanisches Löwin im Porträt im Nationalpark Krüger, Südafrika; Specie Panthera Löwen Familie von Felidae, Copyright: PACO COMO

Nach der modernen Einteilung der Katzen lassen sich die folgenden Linien unterscheiden:

  • Großkatzen
  • Asiatische Katzen und Marmorkatzen
  • Karakel Gruppe
  • Ozelot Linie
  • Puma Gruppe
  • Luchs Gruppe
  • Bengalkatzen Gruppe
  • Hauskatzen

Folgen wir der landläufigen Auffassung, stammt die Katze von den Schleichkatzen ab, die wir den katzenartigen Raubtieren zuordnen.

Die Säbelzahnkatzen und die Nimraviden gehören heute zu einer externen Gruppierung, auch wenn sie im Aussehen an die Katze erinnern. Die ältesten Funde gehen auf 30 Millionen Jahre zurück. So erschien der erste Vertreter der Felidae im Oligozän in Europa. Die Tiere jagten in den tropischen Wäldern und waren größer als die heutigen Hauskatzen.

Vor 20 Millionen Jahren führte der Pseudaelurus die Evolutionslinien der Katzen an. Wobei sich aus der zweiten Evolutionslinie erst die Katze entwickelt, wie wir sie heute erkennen. So können wir mit Sicherheit sagen, dass die Hauskatze und die unterschiedlichen Rassen und Katzenarten auf gemeinsame Vorfahren vor ungefähr 15 Millionen Jahren zurückgehen.

Die Weltnaturschutzunion hielt sich in den letzten Jahren an einfachere Systematiken, die sich an der praktischen Zoologie orientieren und die Katzenfamilie in 29 Kleinkatzen, 5 Großkatzen und 2 Sonderfälle untergliedert. Die Kleinkatzen werden als Felis bezeichnet und die Großkatzen als Panthera. Es ist vielmehr von einem sinnvollen Provisorium die Rede als von einer durchdringenden Untergliederung.

Die Systematik der Kleinkatzen: 28 Arten in der Übersicht

Erst die Untersuchung der Erbsubstanz in den 1990-er Jahren brachte Licht ins Dunkel und die bis dahin wissenschaftlich unbefriedigende Situation ließ sich aufklären. Die Verzeichnisse gehen heute auf die wissenschaftliche Arbeit von Christopher Wozencraft zurück. So gehören allein zur Unterfamilie der Kleinkatzen die folgenden 28 Arten:

  • Karakel oder Wüstenluchs
  • Borneo Goldkatze
  • Asiatische Goldkatze
  • Graukatze
  • Rohrkatze
  • Sandkatze
  • Schwarzfußkatze
  • Wildkatze
  • Wiesel Katze
  • Ozelot
  • Tiger Katze
  • Langschwanzkatze
  • Serval
  • Kanadaluchs
  • Eurasischer Luchs
  • Pardelluchs
  • Rotluchs
  • Pampaskatze
  • Kleinfleckkatze
  • Chilenische Waldkatze
  • Berkatze
  • Manual
  • Bengalen Katze
  • Flachkopfkatze
  • Rostkatze
  • Fischkatze
  • Puma
  • Afrikanische Goldkatze

Die Entwicklung der heutigen Hauskatze

Abschließend ist zu sagen, dass der Stammbaum der Katzenfamilie in drei Hauptzweige gegliedert ist. So lässt sich die heutige Hauskatze drei Verwandtschaftsgruppen zuordnen.

Zur ersten Abspaltung des Hauptzweigs kam es vor 12 Millionen Jahren mit dem Leopardus. Danach entstand der zweite Hauptzweig vor circa 10 Millionen Jahren, woraus die heutigen Katzenarten hervorgehen. Vor 2,8 Millionen Jahren erfolgte schlussendlich die zweite Abspaltung der Großkatzen-Gruppe.

Quellen

  • Raubkatzen, Haltung im Zoo Dresden
  • Judith Voce, Systematik der Katzen projekt-felidae.jimdofree.com/biologie-der-katzen/systematik/

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