Was ist die Ursache von Scheidenausfluss bei der Hündin?
Als Züchterin kenne ich meine Hündinnen und ihre Körperreaktionen, die mir wiederum Informationen über ihren Gesundheitszustand senden. Zu den wichtigsten Signalen gehört der Scheidenausfluss, der Krankheiten, den fortlaufenden Zyklus oder eine vorliegende Schwangerschaft anzeigen kann. Wer in der Lage ist, die Konsistenz und die Farbe des Ausschlusses richtig zuzuordnen, erkennt sogar schwerwiegende Infektionen im Frühstadium. Was wirklich hinter dem Scheidenausfluss bei der Hündin steckt, erkläre ich euch im folgenden Artikel.
Das Wichtigste in der Übersicht:
- Blutiger Scheidenausfluss: Läufigkeit oder Infektion als Ursache
- Hündinnen werden zwischen dem 6. und 12. Monat zum ersten Mal läufig
- Tragende Hündinnen: Scheidenausfluss als Zeichen nahender Geburt oder Abort
- Nach der Geburt: Entzündung der Gebärmutter, Harnwegserkrankungen und Wochenfluss
- Vaginalausfluss vom Tierarzt durch Abstrich untersuchen lassen
Was ist der Scheidenausfluss bei der Hündin?
Die Mediziner sprechen beim Ausfluss aus der Scheide von Fluor vaginalis. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können von normal und harmlos bis hin zu krankhaft reichen. Im Grunde genommen sprechen wir von Ausfluss, wenn ein Sekret oder eine Flüssigkeit aus der Scheide austritt.
Der Vaginalausfluss kann unterschiedliche Konsistenzen und Farben annehmen. Das Ganze reicht von Grün über blutig und eitrig bis hin zu klar, zäh und schleimig. Über eine strikte Einteilung der Beschaffenheit ist es möglich, den Ausfluss mit bestimmten Erkrankungen in Verbindung zu führen.
Die Menge, in der Vaginalausfluss austritt, variiert von wenig bis hin zu dauerhaftem Ausfluss. Einige der Tiere verlieren sehr viel Schleim und andere nur ein paar Tropfen. Das gilt auch für die Läufigkeit, die wir gerade bei kurzhaarige Hunden sehr gut erkennen. Meine Hündinnen zuhause verlieren sehr viel Blut während ihres Zyklus, sodass ich die Zeichen nicht übersehen kann. Bei Hunden mit einem langen Fell stellt sich das Ganze nicht so einfach dar. Gerade sehr reinliche Hündinnen lecken sich intensiv am After, um das Blut aufzunehmen. Anderen Hündinnen, wie zum Beispiel meinen Tieren, ist das vollkommen egal. Mir bleibt in dieser Zeit nichts anderes übrig, als ihnen ein Höschen anzuziehen, um nicht die ganze Wohnung jeden Tag zu putzen. Einigen Hundehaltern fällt der Vaginalausfluss erst auf, wenn die Hündin damit anfängt, sich ungewöhnlich häufig am Hinterteil zu lecken.
Ursachensuche: Wie entsteht Scheidenausfluss bei meiner Hündin?
Im Grunde genommen sondern Muttermund, Gebärmutter, Vulva oder Scheide den Ausfluss ab. Ausgangsort dafür sind die Harnwege. Zu den häufigsten Formen zählt der blutiger Ausfluss, der krankhaft auf Verletzungen zurückführt oder blutende Wunden in den Geschlechtsorganen. Ein Grund für diese Entzündung kann auch ein Fremdkörper oder ein Tumor sein. Seltener leiden die Hündinnen unter einer Blutgerinnungsstörung. In diesem Fall kann der Körper überall spontane Blutungen in Gang setzen, die nicht zuletzt als blutiger Scheidenausfluss zu Tage treten.
Ist der Scheidenausfluss eitrig, liegt in den meisten Fällen eine Infektion vor. Die Abwehrzellen kämpfen gegen Pilze und Bakterien und setzen bestimmte Stoffe frei. Eine Mischung aus Bakterien, Abwehrzellen und totem Gewebe wird als einziger Ausfluss deutlich. Nimmt der Ausschluss eine schleimige Konsistenz an, ist das auf die Schleimhaut in den Geschlechtsorganen und in der Gebärmutter zurückzuführen.
Die häufigsten Ursachen von Scheidenausfluss sind die Läufigkeit und die juvenile präpubertale Vaginitis. Letzteres ist eine Entzündung der Scheidenschleimhaut, die eitrig verläuft und an der Hündinnen ab acht Wochen erkranken können. Zumeist verschwinden die Symptome mit der ersten Läufigkeit. Der Scheidenausfluss bleibt das einzige Krankheitsanzeichen ohne weitere Begleiterscheinungen. In diesem Fall empfehlen sich Spülungen zur Desinfizierung und eine Antibiotikakur, die vom Tierarzt verabreicht wird.
Ausfluss und Läufigkeit bei Hunden
Eine Hündin wird zwischen dem 6. und dem 12. Lebensmonat zum ersten Mal läufig. Erfahrungen haben ergeben, dass kleinere Rassen früher und größere Rassen später läufig werden. Das ist aber kein Gesetz. Ich kenne eine Züchterin, deren Hündin erst mit 15 Monaten ihre erste Läufigkeit hatte. Wir sollten dabei bedenken, dass wir es mit Individuen zu tun haben, die nicht nach einem Grundkonzept funktionieren. Neben dem blutigen Ausfluss kommt es zu einer starken Anspannung der Schamlippen. Zudem solltet ihr einen stärkeren Geruch der Hündin wahrnehmen, was ein probates Lockmittel für alle Rüden ist.
Weitere Ursachen von Scheidenausfluss führen auf eine Verbreiterung der Gebärmutter zurück. Aber auch eine Erkrankung der Harnwege, Traumata durch Unfälle und Verletzungen oder eine angeborene Fehlbildung können den Ausfluss hervorrufen.
Die Entzündung der Gebärmutter gehört zu den ernsthaften Ursachen und Krankheiten, die hinter Scheidenausfluss bei der Hündin stecken. Ihr solltet schnellstmöglich eine Behandlung in Gang setzen. Im Inneren der Gebärmutter kann sich eine große Menge Eiter ansammeln. Im Verlaufe der Krankheit führt diese Eiteransammlung zur Blutvergiftung, die lebensgefährlich ist. Neben dem eitrigen Vaginalausfluss haben die erkrankten Tiere keinen Appetit, wirken teilnahmslos, haben Fieber und setzen Sekrete ab.
Auch die Scheidenschleimhaut kann sich entzünden. Hierbei kommt es oftmals nur zum eitrigen Scheidenausfluss bei der Hündin. In der Behandlung geht es darum, die eigentlichen Ursachen zu therapieren, um eine langfristige Verbesserung des Allgemeinzustands zu erreichen.
So könnt ihr eine Infektion mit Pyometra frühzeitig erkennen
Pyometra bezeichnet eine bakterielle Entzündung in der Gebärmutter. Gerade während der Läufigkeit ist der Muttermund offen, wodurch viele Bakterien eindringen können. Beim Deckakt sollten die Deckrüdenbesitzer und Züchter ein Höchstmaß an Hygiene an den Tag legen. Andernfalls können sich die Hunde miteinander infizieren. Im Falle der offenen Pyometra fließt der Eiter über den Muttermund ab. In diesem Fall ist von einem milden Krankheitsverlauf auszugehen.
Ursachensuche: Scheidenausfluss bei tragender Hündin
Wenn eine meiner Hündinnen belegt ist, beobachte ich mit Argusaugen den Ausfluss, der in den meisten Fällen kein gutes Anzeichen ist. Kurz vor der Geburt ist Ausschluss beim Hund ganz normal. Einen Tag oder ein paar Stunden vor dem Werfen setzen die Hündinnen einen schleimige bis klare Konsistenz ab. Befindet sich die Hündin in den Wehen, verändert sich die Farbe des Ausschlusses ins Blutige. Im Laufe der Geburt kommen zum Teil recht große Mengen Fruchtwasser hinzu.
Eine unschöne Ursache ist der Abort oder die Fehlgeburt, die nach dem 30. Trächtigkeitstag auftreten kann. In diesem Fall hat die Hündin die Welpen resorbiert und die toten Föten rufen einen grünlichen bis eitrigen Scheidenausfluss hervor. Ca. 14 Tage nach dem Decken setzen einige Hündinnen einen gelartigen Tropfen im unteren Bereich der Vulva ab. Dieser Ausfluss ist nicht gefährlich, sondern sogar ein gutes Zeichen, denn er ist ein Zeichen für eine vorliegende Trächtigkeit. Für mich war das in den letzten Jahren ein sicheres Zeichen, dass meine Hündin aufgenommen hat.
Scheidenausfluss bei der Hündin nach der Geburt
Die trächtigen Hündinnen setzen nach der Geburt normales Wundsekret als Scheidenausfluss ab. Hier sprechen die Ärzte von Lochien oder von dem Wochenfluss. In der Rückbildung sondert die Gebärmutter immer wieder Sekrete ab, die eine ungewöhnliche Farbe von Grün bis Schwarz annehmen. Danach verfärbt sich der Schleim ins Braune und Rötliche – ein Zeichen dafür, dass Bakterien und abgestorbene Zellen enthalten sind.
Nach ca. 8 Wochen sollten sich die Absonderungen einstellen. In diesem Zusammenhang kann es zu Bewegungsstörungen kommen. Anhaltende Blutungen im Bereich der Gebärmutter sollten unbedingt vom Tierarzt behandelt werden, denn das kann zu lebensgefährlichen Zuständen führen. Das gilt auch für die Metritis – eine Gebärmutterentzündung. Eines der häufigsten Anzeichen ist neben dem Scheidenausfluss ein unangenehmer Geruch der Sekrete.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn ihr ungewöhnliche Veränderungen in Bezug auf den Scheidenausfluss bei der Hündin feststellt. In den meisten Fällen haben wir es mit harmlosen Ursachen zu tun. Dennoch kann eine Frühdiagnostik bei ernsthaften Erkrankungen schlimmere Folgen für die Hündin vermeiden.