Warum Katzen fauchen? - Tierischehelden.de
Kätzchen macht Buckel

Warum Katzen fauchen

Kätzchen macht Buckel

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Warum faucht eine Katze?

Warum Ihre Katze plötzlich faucht kann man am besten an folgenden Szenario erklären: Ihre Katze liegt auf ihrem Lieblingsplatz. Ein liebevolles Gefühl kommt in Ihnen hoch und Sie streicheln sie. Zunächst schnurrt Ihr Stubentiger zufrieden. Plötzlich beginnt er, mit dem Schwanz zu peitschen und schaut genervt. Ab jetzt ist Vorsicht geboten. Beenden Sie Ihre Zärtlichkeiten nicht, krallt er sich an Ihnen fest oder beißt. Stimmungsvoll unterstreicht Ihre Katze dies mit Fauchen.

Kätzchen macht Buckel
Fauchendes Kätzchen © Carola Schubbel – Fotolia.com

Warum faucht Ihre Katze?

Wie kommt es dazu, dass Ihre sonst friedliche Hauskatze sich derart verhält?

Das Fauchen dient Ihrem liebsten Haustier als verbaler Weg der Verständigung. Die Tierpsychologin Martina Braun erklärt in ihrem Buch „Kätzisch für Nichtkatzen“ wie es entsteht. Verwendet Ihre Katze genanntes Kommunikations-Mittel, zieht sie die Oberlippe zurück und wölbt die Zungenränder auf. Das hat zur Folge, dass sie ihre Atemluft rasch auszustoßen vermag. Der beschriebene Vorgang verursacht den Laut, den wir Menschen als Fauchen wahrnehmen.

Desmond Morris beschreibt in seinem Buch, „Catwatching – Die Körpersprache der Katzen“, wie sich das Fauchen innerhalb der Evolution mit großer Wahrscheinlichkeit entwickelte. Es ähnelt dem Zischen einer Schlange. Laut Morris handelt es sich dabei nicht um einen Zufall. Die Katze ahmt dem Schuppen-Kriechtier nach, um bei ihrem Feind (im oben beschriebenen Szenario sind das Sie), den Eindruck zu erwecken, Sie sei gefährlich und giftig.

Fühlt sich Ihre Katze von einem Hund oder einem anderen Gegner bedroht, schützt sie sich durch einen Furcht einflößenden Ton, dem Fauchen. Er ähnelt demjenigen, den die Schlange, welche sich in derselben Situation befindet, ausstößt. Raubtiere zeigen diesem Reptil gegenüber einen angeborenen Respekt. Mit einem Angriff zögert das Kriechtier so lange, bis sein Widersacher die Gelegenheit wahrnimmt, um die Flucht zu ergreifen. Indem die Katze das Reptil imitiert, zollt der Gegner ihr gegenüber ebenfalls Respekt. Sie weckt in ihm die instinktive Angst vor den Schuppen-Kriechtieren und besitzt dadurch einen Vorteil.

Die Katze faucht vorwiegend, wenn sie vor etwas Angst hat. Diese Furcht erkennen Sie als Katzenbesitzer daran, dass sich das Tier aufbäumt, sobald die vermeintliche Gefahr in ihrem Blickfeld erscheint. Gerät Ihr Haustier in Panik, weil Sie etwas tragen, was es nicht mag? Möglicherweise ist Ihre Stimme zu schrill oder es fühlt sich vom Staubsauger, mit dem Sie zu diesem Zeitpunkt die Wohnung säubern, bedroht. Seien Sie geduldig. Gewöhnen Sie Ihre Katze langsam und einfühlsam an die Dinge, die sie fürchtet.

Gegenteilig faucht die Katze, um einem vermeintlich schwächeren Tier oder Menschen gegenüber Dominanz zu zeigen. Versucht sie, zu beweisen, dass sie der „Boss“ ist, erkennen Sie das daran, dass sie sich nicht zurückzieht und ihr Verhalten in der Regel dann zeigt, wenn es um ihren Lieblingsplatz fürchtet. Spielt sie sich Ihnen gegenüber als „Boss“ auf, fauchen Sie zurück, um zu beweisen, dass Sie das Sagen in Ihrem Haus haben. Ihre Katze versucht das zwei- bis dreimal, bis sie erkennt, dass Sie die Unterlegene ist.

Im anfangs beschriebenen Szenario fühlt sich Ihr Tier von Ihnen genervt. Es zeigt das Gefühl zunächst durch das Hin- und Herschwingen seines Schwanzes und dem Zucken desselben. Um ein Fauchen Ihrer Katze oder einen Angriff zu vermeiden, streicheln Sie diese ausschließlich, wenn sie es wünscht. Sie kommt zu Ihnen, schnurrt und miaut positiv. Beobachten Sie bei Berührungen Ihrerseits stets die Mimik sowie die Gestik Ihrer Hauskatze.

Mit Fauchen drückt Ihre Katze Gefühle aus

Helga Hofmann fasst in ihrem Buch „300 Fragen zum Katzenverhalten: Kompaktes Wissen von A bis Z. Experten-Tipps“ zusammen, warum die Katzen fauchen: Mit ihrem Verhalten warnen sie ihr Gegenüber. Dies machen sie in folgenden Situationen:

  • Sie ahnen eine Bedrohung.
  • Die Katzen fühlen sich belästigt oder
  • sie erschrecken.

Die beliebten Haustiere benutzen das ihnen angeborene, dem Zischen einer Schlange ähnliche, Gebaren, um ihre Gegner einzuschüchtern. Angriffe ihrerseits finden selten statt. Im Normalfall nutzen sie die nächstbeste Gelegenheit zur Flucht.

Literatur:

Buch: Desmond Morris, Catwatching Die Körpersprache der Katze, ungekürzte Buchgemeinschafts-Lizenzausgabe der Bertelsmann Club GmbH Rheda-Wiedenbrück, Buch-Nr. 02931 4

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