Blut im Ohr

Blut im Ohr beim Hund – Ursachen, Symptome und Behandlung

Blut im Ohr

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Befindet sich im Ohr des Hundes eine offene Wunde, herrscht bei den Tierbesitzern zunächst Sorge. Um eine Behandlung zu beginnen, kommt es zunächst auf die Ursache der Blutung an. Beispielsweise leidet der Hund an einer Ohrenentzündung, die mit Schmerzen und Rötungen einhergeht. Kratzt es sich vermehrt im Bereich der Ohren, drohen kleine Wundstellen und Blutungen.Tierwissen weiterlesen

Das Wichtigste:

  • Entsteht eine Blutung im Hundeohr, kommen verschiedene Ursachen – beispielsweise eine Verletzung oder eine Entzündung – infrage.
  • Typische Symptome für eine gesundheitliche Komplikation im Ohr bestehen in einer Schieflage des Kopfes sowie verstärktem Kratzen des betroffenen Ohrs.
  • Um dem Hund Schmerzen zu ersparen, bedarf jede Verletzung im Ohr einer Kontrolle und einer Behandlung durch den Tierarzt.
  • Befinden sich im Ohr des Hundes Risse oder kleine Löcher, empfiehlt der Veterinär desinfizierende Spülungen, um schweren Entzündungen vorzubeugen.
  • Bleibt eine Verletzung oder Blutung im Hundeohr unbehandelt, entwickelt sich daraus unter Umständen eine schwerwiegende Komplikation.

Ebenso resultiert Blut im Ohr des Hundes beispielsweise aus einer mechanischen Verletzung oder einer Bissverletzung. Von einem „Blutohr“ sprechen die Ärzte bei einem Hämatom innerhalb der Ohrmuschel. Im Fall einer Verletzung oder Erkrankung der Ohren herrscht bei den betroffenen Tieren ein hoher Leidensdruck.

Ursachen von Blut im Ohr

Eine häufige Ursache für eine Blutung im Ohr des Hundes besteht in einer mechanischen Verletzung. Diese entsteht beispielsweise, wenn sich das Tier stark an den Ohren kratzt oder Objekte die empfindliche Haut in Mitleidenschaft ziehen.

Bereits Grannen oder spitze Steinchen sorgen unter Umständen für kleine Risse innerhalb der Ohrmuschel. Ebenfalls führt eine Bissverletzung am Außenohr zu einer blutenden Wunde. Bemerkst Du Blut im Ohr des Hundes, empfiehlt sich zunächst eine Kontrolle der Wundstelle.

Des Weiteren kommt eine Ohrenentzündung für die Blutabsonderung infrage. Diese gesundheitlichen Komplikationen betreffen alle Teile des Ohrs. Bei Hunden entsteht oftmals eine Entzündungsreaktion des äußeren Ohrs.

In der Tiermedizin nennt sich dieses Otitis externa. Seltener leidet das Haustier unter einer Entzündung des Mittelohrs, Otitis media. Entwickelt sich eine Kombination aus verschiedenen Entzündungsherden, droht ein weiterer Entzündungsprozess im Innenohr. Dringen die Entzündungsvorgänge tief in den Gehörgang des Hundes ein, verschlimmert sich in der Regel der Verlauf der Erkrankung.

Primäre Faktoren für einen Entzündungsprozess im Ohr stellen Allergien oder Fremdkörper dar. Leidet Dein Haustier unter einer atopischen Dermatitis, reagiert er auf Pollen oder Hausstaub allergisch.

Diese Unverträglichkeit äußert sich beim Hund in Blut im Ohr. Alternativ gründet sich die Entzündung aus einem Parasitenbefall. Milben oder Zecken sammeln sich in den Ohren des Tiers.

Dabei verursachen speziell Zeckenbisse kleine, blutende Stellen. Sobald sich die Lästlinge aus der Haut des Hundes lösen, bleibt eine Einstichstelle zurück. Beginnt diese zu jucken, sorgt das Kratzen für den Blutfluss. Bei einigen Hunden resultieren Blutungen im Ohr aus Grunderkrankungen. Beispielsweise verursachen Autoimmunerkrankungen oder Leishmaniose schwere Entzündungsreaktionen sowie Ausschläge im Bereich der Hörorgane.

Seltene Tumorerkrankungen oder Virusinfektionen bedingen seltener Ohrenblutungen beim Hund. Leidet das Tier unter einer Bissverletzung, führt ein zusätzlicher Erregerbefall unter Umständen zu Nachblutungen.

Das geschieht, wenn sich Bakterien oder Hefepilze im Wundbereich ansiedeln. Besteht bereits eine Mittelohrentzündung, führen Gewebeveränderungen oder Wucherungen zu blutenden Stellen.

Geplatzte Blutgefäße

Das Blutohr – auch unter der Bezeichnung Othämatom bekannt – kann nach einer Ohrenentzündung entstehen. Oft schütteln Hunde bei einem Entzündungsprozess im Innen- oder Außenohr stark den Kopf.

Durch den entstehenden Druck platzen die feinen Blutgefäße im Ohr. Es bildet sich ein Bluterguss. Die 2013 veröffentlichte Studie „Blut im Ohr – Othämatome bei Hund und Katze“ belegt, dass unbehandelte „Blutohren“ zu schweren Komplikationen führen.

Beispielsweise folgt der veränderten Blutversorgung im Ohr eine Gewebeneubildung. Ebenso drohen Vernarbungen, die zu einer Umstrukturierung der Ohrmuschel führen. Beim Othämatom kommt es in seltenen Fällen ebenfalls zu einer blutenden Wunde im Hundeohr.

Welche Symptome weisen auf Blut im Ohr des Hundes hin?

Befindet sich bei Deinem Hund Blut im Ohr, stellt die eigentliche Blutung das deutlichste Anzeichen dar. Abhängig von Ort und Intensität des Blutaustritts ziehst Du Schlüsse über die Ursache. Bei einer Ohrenentzündung, resultierend aus kleinen Wunden, zeigt das Haustier ein verändertes Allgemeinverhalten.

Aufgrund der anhaltenden Ohrenschmerzen kratzt es sich häufig am Kopf. Die einsetzende Berührungsempfindlichkeit sorgt dafür, dass der Hund sich Streicheleinheiten entzieht. Alternativ kommt es bei einer Berührung des Ohrs zu einer Lautäußerung, beispielsweise Winseln oder Jaulen. Ferner scheuern die Haustiere mit dem betroffenen Ohr über den Boden und schütteln stark den Kopf.

Hunde mit Blut im Ohr halten den Kopf oft schief. Des Weiteren beginnt die Haut am Außenohr zu schuppen. Unspezifische Merkmale bestehen in einer Wesensveränderung der betroffenen Haustiere. Diese wirken:

  • unruhig,
  • nervös,
  • abgeschlagen,
  • aggressiv.

Anhaltende Blutungen im Ohr verhindern, dass Dein Hund Schlaf findet. Aufgrund des anhaltenden Schmerzes läuft er in der Wohnung oder auf dem Grundstück auf und ab.

Im fortschreitenden Verlauf eines Entzündungsprozesses im Bereich der Ohren drohen Fieber und Appetitlosigkeit. Bei einem schwerwiegenden Entzündungsprozess betreffen die Komplikationen zudem den Gesichtsnerv. Dringen aufgrund der Blutungen im Ohr Bakterien oder andere Erreger in den Organismus ein, siedeln sie sich an den Nervenbahnen an.

Das führt beispielsweise zu einer temporären Lähmung einer Gesichtshälfte. Um die Wundstelle rötet sich das Ohr und schwillt unter Umständen stark an.

Zudem tritt aus dem Riss oder dem Loch ein unangenehm riechendes Sekret aus. Dieses besitzt eine blutig-krümelige Konsistenz und sieht rot bis schwarz aus. Die feuchte bis klebrige Substanz geht oftmals mit gelblich-eitrigen Schlieren einher.

Kommt es zu einer zusätzlichen Entzündung des Mittelohrs, drohen dem Hund Schmerzen beim Gähnen und Kauen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass der Hörsinn sich stark beeinträchtigt zeigt.

Tipp: Kleine und unscheinbar wirkende Wunden im Hundeohr führen durch Bakterieneinfall schnell zu schwerwiegenden Entzündungen. Weist Dein Haustier eine solche Wunde auf, solltest Du mit ihm einen Tierarzt aufsuchen. Unerfahrene Halter verzichten auf die Selbstmedikation, die den Entzündungsprozess verschlimmern kann.

Blut im Ohr gilt als Warnsignal

Findest Du bei Deinem Hund Blut im Ohr, deutet dies oft auf eine Verletzung oder eine fortgeschrittene Entzündung hin. Speziell plötzlich einsetzende Blutungen resultieren aus einer Grunderkrankung oder einer bisher unentdeckten gesundheitlichen Komplikation.

Aus dem Grund empfehlen Tierärzte, die Ursache für die Blutung frühzeitig abzuklären. Ein zeitnaher Besuch beim Veterinär ermöglicht eine Erfolg versprechende Behandlung der Wundstelle und deren Auslöser.

Quellen und Literatur:

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