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Fellprobleme beim Pferd

Fellprobleme bei Pferden & was dagegen hilft

Fellprobleme beim Pferd

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Erkrankungen des Fell bei Pferden erkennen und behandeln

Fellprobleme bei Pferden treten aus unterschiedlichen Gründen auf. Sie manifestieren sich beispielsweise als kahle Stellen im Fell, Schuppen oder verklebten Haaren. Häufig resultieren diese Symptome aus einem Befall mit Parasiten, einer allergischen Reaktion oder einer Hautentzündung.

5 Fakten über Fellprobleme bei Pferden:

  1. Leidet Ihr Pferd unter Fellproblemen, kommen verschiedene Ursachen – beispielsweise Krankheit oder mangelnde Pflege – infrage.
  2. Im Rahmen des Fellwechsels erweist sich vermehrter Haarausfall als normal, ansonsten gilt er als Krankheitszeichen.
  3. Bei Fellproblemen kommt es zu einer abgescheuerten Mähne, kahlen Hautstellen sowie krustigen Belägen auf dem Fell.
  4. Unbehandelt führt der Haarausfall unter Umständen zu kleinen Wunden und einem Entzündungsprozess.
  5. Bevor die Behandlung beginnt, steht die Ursachenforschung an erster Stelle.

Warum entstehen Fellprobleme und wie äußern sie sich?

Ein gesundes Pferd erkennen Sie beispielsweise an seinem glatten, geschmeidigen Fell. Glänzt dieses, weist dieses auf eine intakte Immunabwehr hin. Bei einer unsauberen Haltung gelangen jedoch Staub und Schmutz ins Fell. Dadurch wirkt es fahl und struppig. Gleiches geschieht, wenn Fellprobleme bei Pferden auftreten. Vorwiegend ein starker Haarausfall und kahle Stellen deuten auf eine gesundheitliche Komplikation Ihres Reittiers hin. Den Auslöser stellen unter Umständen Parasiten dar.

Diese sorgen für allergische Reaktionen oder Entzündungen der Haut. In der Folge veröden die Haarfollikel und das Pferd verliert vermehrt Fell. Gleiches geschieht, wenn sich Haarlinge auf dem Tier befinden. Diese ernähren sich von Hautschuppen und Tierhaar, sodass sie das Fell regelrecht abfressen. Des Weiteren sorgen eine beeinträchtigte Gesundheit, fehlende Pflege sowie eine falsche Ernährung für sichtbare Fellveränderungen bei Pferden. Die jeweilige Behandlung richtet sich nach der eigentlichen Ursache.

 Warum treten Fellprobleme bei den Reittieren auf?

In der Regel helfen eine konsequente Fellpflege und artgerechte Haltungsbedingungen dabei, Fellproblemen vorzubeugen. Dennoch kommt es vor, dass sie sich bei gepflegten Reittieren zeigen. Vorwiegend Umweltfaktoren sorgen für das Auftreten von Druckstellen im Fell, die sich zu kahler Haut entwickeln. Beispielsweise leidet das Pferd unter einer scheuernden Decke oder einem eng sitzenden Sattel. Des Weiteren kommt es vor, dass Parasiten die Fellprobleme bei Pferden begünstigen. Milben und Würmer sorgen für Hautinfektionen, sodass Haarausfall ein Krankheitssymptom darstellt.

Halten Sie Ihre Pferde in einer dauerhaft feuchten Umgebung, erhöht sich das Risiko einer bakteriellen Hautinfektion. Zu den Fellproblemen führt beispielsweise die durch Bakterien hervorgerufene Mauke. Zusätzlich sorgen Pilze für andauernde Hautprobleme, die zur Schuppung und dem Haarausfall führen. Diese vermehren sich in der Box, wenn Sie sie nicht regelmäßig ausmisten. Handelt es sich um einen parasitären Befall, kommt es bei den Fellproblemen zur Ansteckungsgefahr.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Krankheiten Alopezie oder wunde Hautstellen hervorrufen. Sie beeinträchtigen den Stoffwechsel und somit den Fellwechsel Ihres Pferds. In der Folge entstehen schütteres Haar sowie auf die Dauer kahle Hautstellen. Damit sich die Symptome nicht verschlimmern, kontaktieren Sie bei ersten Anzeichen eines Fellproblems den Tierarzt.

Fellerkrankungen erkennen – geht das?

Zahlreiche Fellprobleme erkennen Sie an den charakteristischen Veränderungen von Haarwuchs und Haarstruktur. Zu den sichtbaren Symptomen zählen beispielsweise runde Kahlstellen im Fell. Diese treten an einer bestimmten Hautstelle oder am gesamten Körper des Pferds auf. Das Phänomen weist auf einen Befall mit Pilzen hin. Leidet das Tier unter einem struppigen, glanzlosen Fell, deutet dieses auf eine chronische Krankheit hin. Als Ursachen kommen Leber- oder Nierenschäden sowie ein Mangel an Fettsäuren infrage.

Ein weiteres Symptom stellt langes und gelocktes Fell dar. Tritt es in Verbindung mit einem schlechten Fellwechsel auf, diagnostizieren Ärzte das Cushing-Syndrom bei Pferden. Vorwiegend kommt dieses bei älteren Tieren vor. Ebenfalls zu den deutlichen Fellproblemen zählt verklebtes und verfilztes Fell. Dieses zeigt Krusten und Schuppen, die vorrangig im Bereich der Fesselbeuge vorkommen. Die Symptomatik ist typisch für einen Bakterienbefall, die Mauke.

Leidet Ihr Pferd an schuppigem Fell an den Beinen, befinden sich oftmals im Behang kleine Krusten. Beide Anzeichen resultieren aus einem Befall mit Milben. Des Weiteren entstehen Fellprobleme häufig an dichtbewachsenen Stellen. Zu ihnen gehören die Schweifrübe und die Mähne. Entstehen hier deutliche Scheuerstellen, gründen diese aus einem Sommerekzem. Dabei löst ein Mückenstich eine allergische Reaktion beim Pferd aus. Ebenso deutet ein abgescheuerter Schweif auf Darmwürmer hin.

Seltener resultieren die Fellprobleme bei Pferden aus einem natürlichen Grund. Halten Sie Ihre Reittiere häufig draußen, führen Witterungseinflüsse unter Umständen zu einem verzögerten Fellwechsel. Das geschieht ebenfalls bei freilebenden Pferden, da Regen und Wind den Haarwechsel auf dem Rücken sowie an der Schulterpartie beeinträchtigen können [Stachurska, A., et al.: Changes of coat cover in primitive horses living on a reserve (März 2015)].

Die Behandlung der Fellprobleme: Was hilft wogegen?

Entstehen die Fellprobleme durch eine unsaubere Haltung, helfen einfache Mittel bei der Behandlung. Zunächst gilt es, das Pferdefell gründlich zu waschen und bei Bedarf zu scheren. Bekommt das Reittier wenig Nährstoffe zugeführt, schafft ein Zusatzfutter Abhilfe. Beispielsweise gibt es Mineralfutter, das für ein glänzendes Fell sorgt. Resultiert das fahle, schüttere Haar aus einem Parasitenbefall, bedarf es der Hilfe eines fachkundigen Tierarztes. Gleiches geschieht, wenn Ihr Pferd unter einer Stoffwechselkrankheit oder einer anderen gesundheitlichen Komplikation leidet.

Speziell bei einer Pilzerkrankung herrscht eine hohe Ansteckungsgefahr. Leiten Sie die Behandlung nicht innerhalb kurzer Zeit ein, zeigen andere Pferde im Stall die entsprechenden Symptome.

Hilfe bei Pilzbefall – schnelle Handlung ist Pflicht

Bemerken Sie im Fell Ihres Pferdes kahle Stellen in kreisrunder Form, beginnen Sie schnell mit einer Pilzbehandlung. Die Anzeichen treten am gesamten Körper des Tiers auf und vermehren sich innerhalb kurzer Zeit. An den betroffenen Hautstellen fällt das Fell aus, ohne nachzuwachsen. Bei einem fortgeschrittenen Verlauf sehen Sie auf der Epidermis netzartige Krusten. Bei ihnen handelt es sich um den Hautpilz. Um diesen zu bekämpfen, kommt es auf eine strikte Hygiene im Stall an.

Daher gilt es, die gesamte Reitausrüstung bei hohen Temperaturen zu waschen und zu desinfizieren. Dadurch kommt es zu einer Sporenreduktion der widerstandsfähigen Erreger. Der Tierarzt untersucht den Pilzbefall und identifiziert die Pilzart. Anhand seiner Erkenntnisse verschreibt er dem Pferd hilfreiche Salben. In einigen Fällen helfen pilzabtötende Medikamente gegen die gesundheitliche Komplikation. Effektive Mikroorganismen schaffen dagegen selten Abhilfe.

Haarausfall durch chronische Krankheit oder Bakterienbefall

Kommt es bei Ihrem Pferd zu einem stumpfen Fell aufgrund einer Erkrankung, prüfen Sie zunächst die Haarqualität. Auf die Weise finden Sie den Fortschritt der gesundheitlichen Komplikation heraus und informieren den Veterinär darüber. Pferde, die unter einem Nieren- oder Leberschaden leiden, benehmen sich apathisch. Sie fressen wenig und verlieren Gewicht. Bei einer gestörten Leberfunktion weisen die Tiere gelbliche Schleimhäute sowie Verdickungen an den Beinen auf. Um die exakte Krankheitsursache herauszufinden, entnimmt der Tierarzt eine Blutprobe.

Neben einer medikamentösen Therapie empfiehlt er häufig eine Futterumstellung. Dabei setzen Sie Ihrem Tier eine leicht verdauliche Kost vor. In Kombination mit einer intensiven Fellpflege klingen die Fellprobleme bei Pferden ab.

Erweist sich die Mauke als Ursache für verklebtes, struppiges Fell, verschreiben Veterinäre unter Umständen Antibiotika. Zu einer wirksamen Behandlung zählen zudem eine gründliche Reinigung betroffener Stellen sowie das vorsichtige Entfernen der Fellkrusten. Dafür weichen Sie diese zunächst mit Zinkoxid-Salben auf.

Literatur zum Thema:

  • www.pferd-forschung.de/forschungsergebnisse.html
  • www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26020917
  • www.tiergesund.de/haltung-pflege/pferd/fellprobleme

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