Diese Hunde sind anhänglich, lieb und treu
Fragt man mich, welches wohl die liebevollste Hunderasse wäre, würde ich immer nur meine eigenen Vierbeiner empfehlen. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Hunderassen, die dafür bekannt sind, besonders gut verträglich zu sein. Das macht diese Hunde so liebevoll im Umgang mit Menschen und Kindern. Wir sollten uns bei der Anschaffung nicht einfach nur von der äußeren Erscheinung blenden lassen, sondern vielmehr auf die Charaktereigenschaften achten, um uns für den passenden Hund zu entscheiden.
Golden Retriever
Der Klassiker unter den liebevollen Familienhunden ist der Golden Retriever in seinem beigefarbenen, kuschelweichen Haarkleid. Diese Rasse gilt als intelligent, geduldig und ruhig. Grundsätzlich sind die Retriever nicht aggressiv und haben einen wenig ausgeprägten Beschützerinstinkt, wenn sie auch draußen im Wald als Jagdhunde viele Jahre im Einsatz waren. Retriever lieben es, im Wasser zu planschen. Sie sind oftmals sehr gute Schwimmer.
Labrador Retriever
Auf der ganzen Welt beliebt ist der Labrador in seinen vielen unterschiedlichen Farben, in Braun, Schwarz oder in hellem Beige. Sein Wesen gilt als ausgeglichen und geduldig. Eigentlich lässt er sich eine ganze Menge von Frauchen und Herrchen gefallen und eignet sich von daher als guter Familienhund. Ursprünglich wurde die Rasse zur Jagd gezüchtet. Überbleibsel aus dieser Zeit ist heute noch ihre Leidenschaft für das Apportieren. Wer also einen Labrador besitzt, muss fast täglich ein Stöckchen werfen.
Collie
Wer kennt nicht den liebevollen Lassie? Der Collie bringt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt mit. Die Begleithunde können sich aber gut anpassen und haben ein sanftes Verhalten. Der langhaarige Hund ist dafür bekannt, auf Fremde nicht sofort begeistert zu reagieren. Er ist eher reserviert. Was wir an diesem liebevollen Hunden zu schätzen wissen, ist seine kluge und geduldige Art. Sie gehen mit der ganzen Familie und den Kindern durch dick und dünn.
Beagle
Der Beagle hat ein ausgeglichenes und freundliches Wesen. Er reagiert auf Fremde offen und herzlich. Leider hat man sich bei Tierversuchen das gutmütige Wesen der Beagle zu Nutze gemacht und diese Rasse in den Laboren eingesetzt. Wer auf der Suche nach einem älteren Hund ist, sollte sich von daher in der Notrettung umsehen.
Malteser
Klein, putzig und kuschlig: Diese kleine Hunderasse erreicht gerade einmal eine Höhe von bis zu 25 cm. Dennoch hat der Malteser ein stolzes Erscheinungsbild. Er ist jedoch viel mehr als ein Schoßhündchen. Umgänglich im Charakter besitzt er keinen Jagdtrieb, hat aber eine große Geduld und Genügsamkeit. Lebhaft, wachsam und zugleich verspielt passt er perfekt in die Familie mit Kindern und geht besonders liebevoll mit seinen Besitzern um.
Bolonka Zwetna
Der Bolonka ist ein kuschelweicher Hund, der verspielt, unkompliziert und fröhlich in der Haltung ist. Er eignet sich perfekt für Familien aufgrund seines ausgeglichenen Wesens. Neugierig erkundet er seine Umwelt und passt sich an das familiäre Umfeld an. Eigentlich möchte er überall mit dabei sein und zeigt im Haus ein wachsames Verhalten. Die Besitzer sollten darauf achten, dass ihr kleiner Vierbeiner nicht zum Kläffen neigt. Aggressivität oder Nervosität sind dieser Rasse fremd.
Leonberger
Die großen Löwen kommen auf eine Höhe von ca. 80 cm. Sie haben einen kuschelweichen Pelz und ein gutmütiges und freundliches Wesen. Ihren Besitzern gegenüber sind sie loyal und suchen immer wieder die Nähe zur Familie. Souverän und gelassen zeigt sich der Leonberger auch im Umgang mit anderen Tieren. Auch wenn wir es mit einer selbstbewussten Rasse zu tun haben, macht die Erziehung oftmals keine Probleme und die Tiere lassen sich problemlos unterordnen. Auch gegenüber von Lärm gelten Leonberger als äußerst resistent.
Die französische Bulldogge
Dieser kleine lustige Hund ist selbstbewusst, fröhlich und anhänglich. Zu seinen markanten Eigenschaften gehören die Stehohren und die runden Kulleraugen. Wir haben es mit einem Haushund zu tun, der eigentlich überall dabei sein möchte. Er macht jeden Spaß mit und ist auch in der Erziehung eigentlich kein großes Problem. Bei der Anschaffung der französischen Bulldoggen sollten Sie auf verantwortungsbewusste Züchter achten, die in Bezug auf die Nasenlänge und die Atmung gesunde Wege gehen.
Mops
Der kleine, niedliche und eigenwillige Mops ist aufgrund seiner kullerrunden Augen und wegen seinem typisch runden Kopf so beliebt. Gelassenheit, Humor und Lebensfreude gehören zu seinen Charaktereigenschaften. Eigentlich kann er sich immer in sein Rudel integrieren und zeigt hier kein Anzeichen von Nervosität. Wer einen Mops hat, besitzt einen fröhlichen Haushund, der eigentlich überall dabei sein möchte. Im Umgang mit Artgenossen zeigte er sich friedlich und möchte als vollständiges Familienmitglied akzeptiert werden. Keine Frage, der kleine Mops ist äußerst selbstbewusst. Jedoch kann zeitweilig auch sein Jagdtrieb mit ihm durchgehen. Dennoch lässt sich der intelligente kleine Hund ganz einfach erziehen und macht nur wenig Schwierigkeiten im täglichen Leben.
Staffordshire Bullterrier
Last But not Least: der Staffordshire Bullterrier. Ich selbst züchte diese Rasse schon seit vielen Jahren und bin von ihr absolut begeistert. Zu Unrecht sind sie in die Kritik der Presse gelangt und sogar in einigen Bundesländern verboten. Dabei ist der „Staffbull“ in seinem Heimatland England ein ausgewiesener Familienhund, der sehr gut verträglich mit Kindern ist. Schauen wir in den Rasselexika nach und lesen das Kleingedruckte, entdecken wir auch beim Staffordshire Bullterrier den Zusatz „Familienhund“. Vielleicht sollten wir der einen oder anderen Rasse eine zweite Chance geben.
Quellen und weiterführende Ressourcen
- Hans Räber: Brevier neuzeitlicher Hundezucht. 5. Auflage, Verlag Paul Haupt, Bern 1995, ISBN 978-3-258-04974-8
- Der Hund, Geschichte, Biologie und Verhalten von Dr. Ádám Miklósi, Leiter des Lehrstuhls für Ethologie an der Eötvös Loránd Universität in Budapest ISBN 9783258080451