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Hund beim Tierarzt

Diabetes mellitus beim Hund Ursachen und Behandlung

Hund beim Tierarzt

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Zuckerkrankheit beim Hund

Leidet Ihr Hund an der Zuckerkrankheit, fehlt seinem Organismus das Hormon Insulin. Bei gesunden Tieren sorgt dieses für die Regulation des Blutzuckerspiegels. Beim Diabetes mellitus stellt die Bauchspeicheldrüse kein Insulin her oder dessen Wirkung in den Körperzellen zeigt sich eingeschränkt.

Dadurch kommt es zu einem starken Anstieg des Blutzuckers. Bleibt er dauerhaft erhöht, trägt Ihr Haustier Organschäden davon. Für eine erfolgreiche Behandlung sollten Sie die Ursachen der Erkrankung kennen. Dafür nimmt der Tierarzt einen großen Gesundheitscheck bei Ihrem Hund vor. Vorwiegend braucht Ihr Tier Insulin, das Sie seinem Körper durch Einspritzen zuführen.

Hinter dem Begriff Diabetes mellitus versteckt sich der Typ-1- oder der Typ-2-Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt. Dieser kommt bei vielen Säugetieren – beispielsweise beim Menschen – vor. Ebenso häufig tritt die Stoffwechselerkrankung bei Hunden auf. Speziell bei älteren Tieren erhöht sich das Risiko zu erkranken. Seltener betrifft diese Welpen und Jungtiere. Der Diabetes mellitus bei Hunden manifestiert sich häufiger bei Hündinnen.

Diabetes Symptome beim Hund erkennen und behandeln

Die Zuckerkrankheit bei Hunden – was ist das?

Der Diabetes mellitus gehört bei Hunden und Katzen zu den am häufigsten auftretenden endokrinen Krankheiten [Reusch, Claudia E.: Diabetes mellitus bei Hund und Katze (2017)].

Fünf Fakten über den Diabetes mellitus bei Hunden:

  1. Beim Diabetes mellitus unterscheiden sich zwei Formen: Typ-1- und Typ-2-Diabetes.
  2. Tritt die Zuckerkrankheit auf, steigt der Blutzuckerspiegel.
  3. Vorwiegend manifestiert sich die Krankheit bei Hunden ab der zweiten Lebenshälfte.
  4. Beim Diabetes mellitus mangelt es dem Organismus an Insulin oder der Fähigkeit, dieses in den Körperzellen zu verarbeiten.
  5. Hunde mit der Zuckerkrankheit brauchen lebenslang Insulininjektionen.

Leidet Ihr Haustier unter der gesundheitlichen Komplikation, sprechen Laien von einer Zuckerkrankheit. Bei vielen Tierbesitzern tritt eine Frage auf: Was bedeutet es für den Hund, zuckerkrank zu sein? Im Normalfall gelangt die tägliche Nahrung des Haushunds zunächst in den Darm. Dort erfolgt ihre Zerlegung in einzelne Bestandteile, um diese später im Organismus zu verwerten.

Enzyme spalten die Nahrung in Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate. Letztere baut der Körper in Glukose, kleine Zuckerbausteine, um. Anschließend gelangen sie aus dem Darm in den Blutkreislauf.

Für die Körperzellen fungiert sie als hauptsächliche Energiequelle. Damit die Glukose in die Zellen eindringen kann, braucht der Organismus das Hormon Insulin. Dieses bindet sich an die Zelle und öffnet die Zellwand für die Glukose. Mangelt es dem Körper an Insulin, funktioniert dieser Prozess nicht. Dadurch reichert sich die Glukose im Blut an, sodass es zur Zuckerkrankheit kommt.

Diabetes Ursachen bei Hunden teilen sich in zwei Formen

In der Medizin unterscheiden sich beim Diabetes zwei Formen. Diese nennen sich Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2. Der Typ-1-Diabetes entsteht durch unterschiedliche Faktoren, die aufeinander wirken. Vorwiegend spielen diese Punkte eine Rolle:

• eine genetische Veranlagung,
• Infektionskrankheiten,
• eine falsche Ernährung,
• Hormonstörungen,
• Übergewicht,
• eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse,
• eine Störung der Immunabwehr.

Der Typ-2-Diabetes manifestiert sich bei Hunden selten. Bei dieser Form der Zuckerkrankheit produziert der Körper Ihres Haustiers Insulin. Allerdings nehmen die Körperzellen das Hormon nicht auf. In dem Fall sprechen die Tierärzte von einer Insulinresistenz beim Hund.

Ursachen für Diabetes mellitus bei Hunden

Leidet Ihr Hund unter dem Diabetes mellitus Typ 1, kommen vorwiegend eine falsche Ernährung und Übergewicht als Ursachen infrage. Füttern Sie das Tier mit Nahrung, die viele Kohlenhydrate enthält, wandelt dessen Organismus diese in hohen Mengen in Glukose um. Die körpereigenen Zellen können diese Masse nicht vollständig aufnehmen. Dadurch steigt der Zuckeranteil im Blut.

Diagnose und Behandlung des Diabetes mellitus

Um die Zuckerkrankheit bei Ihrem Hund eindeutig zu diagnostizieren, nimmt der Tierarzt eine Blutuntersuchung vor. Zudem fordert er Sie auf, eine Urinprobe Ihres Haustiers mitzubringen.

Beide Flüssigkeiten untersucht der Mediziner labortechnisch. Um eine mögliche Folgeerkrankung zu diagnostizieren, kommen weitere Untersuchungen zum Einsatz. Beispielsweise kontrolliert er mit einer Ultraschalluntersuchung, bestehende Gewebeveränderungen.

Behandlung der Zuckerkrankheit – das sagt der Tierarzt:

Sobald der Arzt eindeutig Diabetes mellitus bei Ihrem Hund diagnostiziert, beginnt die Therapie. Nach heutigem Stand der Medizin gibt es keine Heilung für die Krankheit. Daher benötigt das Tier lebenslang Insulininjektionen.

Der Veterinär zeigt Ihnen, wie Sie Ihrem Hund täglich in regelmäßigen Abständen das Hormon spritzen. Sie erhalten genaue Informationen, wann Sie die Spritzen setzen. Ebenfalls erklärt Ihnen der Arzt, welche Hormonmenge Ihr Haustier benötigt.

Um gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden, halten Sie sich zwingend an die Angaben des Tierarztes. Des Weiteren empfiehlt es sich, Übergewicht beim Hund zu vermeiden. Dafür geben Sie dem Tier eine gesunde und ausgewogene Nahrung. Tägliche Bewegung kurbelt den Kreislauf des Haustiers an und beugt Gelenkverkalkungen als Folge der Zuckerkrankheit vor.

Ihr Tierarzt empfiehlt Ihnen das abgestimmte Diätfutter für Ihren Hund. Um das Tier nicht zusätzlich zu belasten, bieten Sie ihm eine stressfreie Umgebung. Tritt die Zuckerkrankheit bei Jungtieren auf, lohnt die Kastration bei Hündinnen. Während der Läufigkeit stößt der Organismus der Haustiere Hormone aus, die sich negativ auf die Insulinproduktion auswirken. Daher erhöht sich bei nicht kastrierten Hündinnen das Risiko eines schweren Verlaufs des Diabetes mellitus.

Zur Behandlung der Krankheit gehört das regelmäßige Messen des Blutzuckerspiegels. Dafür gibt es spezielle Messgeräte sowie Urin-Teststreifen. Ebenso nimmt der Veterinär im Abstand von drei bis sechs Monaten eine Blutzuckeruntersuchung bei Ihrem Hund vor. Auf lange Sicht hilft es, den Allgemeinzustand sowie das Gewicht Ihres Haustiers zu dokumentieren. Dadurch besteht die Möglichkeit, drohende Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Diabetes und was können Halter tun?

Erkrankt Ihr Hund an der Zuckerkrankheit, lebt er bei guter und gewissenhafter Pflege mehrere Jahre ohne gesundheitliche Einschränkungen. Dafür erhält das Einhalten des Diätplans eine große Bedeutung. Füttern Sie das Tier mit Leckerchen oder kohlenhydratreicher Kost, verschlimmert sich die Erkrankung unter Umständen. Bei einigen Tieren treten Folgeerscheinungen des Diabetes mellitus bei Hunden auf. Dazu zählen beispielsweise Harnweginfekte sowie Augenprobleme.

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