Die Ernährung des Berner Sennenhundes spielt für seine Entwicklung eine wichtige Rolle. Sie ist neben körperlicher Aktivität die Grundlage für ein gesundes Wachstum Deines Hundes. Dank ausgewogenen Mahlzeiten sind Krankheiten seltener und die Lebenserwartung höher als beim Durchschnitt. Der gestärkte Organismus und das Immunsystem sorgen für Gesundheit und Aufgewecktheit bis ins hohe Alter.
Allgemeine Fakten über den Hund und sein Fressverhalten
Der Hund ist im Gegensatz zur Katze ein Allesfresser. Er benötigt neben Fleisch pflanzliche Bestandteile in leicht verdaulicher Form. Dazu eignet sich die Zugabe von Soja, Käse oder Eigelb. Er braucht Energie, die Du ihm in Form von Kohlenhydraten zuführst. Geeignet sind Kartoffeln, Reis oder Teigwaren. Wie für den Menschen sind für die Ernährung des Berner Sennenhundes die Fettsäuren von großer Bedeutung. Fell und Haut bleiben damit gesund. Er benötigt sie für diverse Körper-Funktionen.
Omega-3-Fettsäuren sind am wirkungsvollsten, wenn sie aus pflanzlichen und naturreinen Ölen stammen. Bei einem Mangel Deines Berners verändert sich sein Charakter. Apathie und Nervosität sind Anzeichen einer unzureichenden Versorgung mit lebenswichtigen Fettsäuren. Kalzium und Phosphor unterstützen das gesunde Wachstum von Zähnen und Knochen. Mineralien und Vitamine helfen, die Nährstoffe optimal im Verdauungs-System zu absorbieren. Sie fördern die Neubildung von Blutzellen und Gewebe.
Achte bei der Futter-Zusammenstellung in der Ernährung Deines Berner Sennenhundes auf die Inhaltsstoffe. Eine Über- sowie eine Unter-Versorgung mit Mineralien schaden Deinem Tier. Fleisch enthält Kupfer, Selen, Phosphor, Kalium und Eisen. Deshalb ist es ein wichtiger Bestandteil des Speiseplanes. Milchprodukte sind für die Versorgung mit Kalzium essenziell. Fisch, Gemüse und Eier sorgen für die nötige Zufuhr an Jod. Eine gesunde Mischkost besteht aus 20 Prozent Eiweiß, 15 Prozent Kohlenhydraten und 7 Prozent Fett. 3 Prozent sind Mineralstoffe und 55 Prozent ist Wasser.
Verzichte bei der Ernährung Deines Berner Sennenhundes auf Schweinefleisch. Es überträgt einen für den Hund gefährlichen Virus. Geflügel ist ideal, da er es leicht verdaut. Sei vorsichtig bei der Verwendung von Speiseresten. Soßen und fettige Gerichte sind für Hunde ungeeignet. Hülsenfrüchte und Zwiebeln verursachen Verdauungs-Störungen. Deshalb vermeidest Du es, sie Deinem Vierbeiner zu füttern. Salzhaltige Speisen wirken sich ebenfalls nachteilig auf seine Gesundheit aus. Gib Deinem Hund nie Essen direkt vom Tisch, da er damit das Betteln lernt.
Verbesserung des Gesundheits-Zustandes durch artgerechtes Futter
Frisches, rohes Fleisch ist artgerechte Ernährung für den Berner Sennenhund. Dadurch verbessern sich das Immunsystem und die Muskulatur. Sehnen und Bänder sind stärker und widerstandsfähiger mit dieser Art Futter. Weniger Parasiten-Befall und Zahnstein sind zwei weitere Vorteile. Frisches Fleisch beschert dem Hund glänzendes Fell und seine Kotmengen sind gering. Jungtiere wachsen dank dieser Ernährungsart langsamer und gleichmäßiger. Das Risiko einer Magendrehung reduziert sich drastisch dank des Frischfleisches.
Die Frischfütterung ist eine Anlehnung an das Leben des Wolfes, der Vorfahre aller Hunde. Er ernährt sich außer von Fleisch von geringen Mengen an Beeren und Blättern, um seinen Vitamin-Bedarf abzudecken. Auch Gräser, Wurzeln und Kräuter gehören auf seinen Speiseplan. Beabsichtigst Du, Deinen Berner frisch zu ernähren, findest Du im Fachhandel leicht verständliche Literatur darüber. Verschiedene Organisationen bieten Seminare zum Thema an. Dort lernst Du, dass sich eine ausgewogene Tagesration aus 20 Prozent pflanzlichen und 80 Prozent tierischen Erzeugnissen zusammensetzt.
Variiere im Speiseplan das rohe Fleisch. Wild, Rind, Fisch, Lamm oder Geflügel sind bestens für die Ernährung des Berner Sennenhundes geeignet. Füge zweimal in der Woche ein Ei bei und vergiss die Milchprodukte nicht. Der Verdauungstrakt Deines Hundes ist es nicht gewohnt, Zellulose aufzuspalten. Sein Vorfahre nahm pflanzliche Bestandteile in vorverdauter Form aus seinen Beutetieren auf. Püriere deshalb Früchte und Gemüse vor der Fütterung. Gib hochwertiges Öl dazu, damit Dein Tier alle fettlöslichen Vitamine aufnimmt und verwertet.
Ratschläge zur Fütterung des Berner Sennenhund
Wer sich strikt an die natürliche Ernährung hält, plant einen Fastentag für den Berner ein. Nicht alle sind damit einverstanden, da ein Misserfolg in der Jagd nicht bedeutet, dass der Hund freiwillig auf das Essen verzichtet. Besser ist die Kontrolle des Besitzers, damit der Hund regelmäßig die notwendige Anzahl Kalorien zu sich nimmt. Das Füttern von Knochen birgt Gefahren in sich. Vor allem solche von Lamm und Geflügel splittern schnell.
Teilweise scheidet das Tier sie unverdaut aus oder Knochenstücke bleiben im Rachen stecken. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Darm-Perforierung. Kalzium-Nitrat und Eierschalen-Pulver eignen sich hervorragend zur Versorgung Deines Berners mit Kalzium. Zur Vermeidung einer Schilddrüsen-Überfunktion fütterst Du Deinem Vierbeiner weder Kehlkopf noch Schlund. Da darin Reste der Schilddrüsen der anderen Tiere vorhanden sind, bewirken sie dieses Leiden. Gewichtsverlust, übermäßiges Hecheln und unruhiges Verhalten sind Anzeichen dafür.
Trocken- und Dosenfutter guter Qualität
Wer seinen Hund mit anderen Methoden ernährt, findet hochwertige Produkte auf dem Markt. Trockenfutter und Nassfutter bestehen aus qualitativ guten Zutaten und wirken sich auf die Gesundheit Deines Berners nicht nachteilig aus. Diese Art der Fütterung nimmt viel weniger Zeit in Anspruch. Sie brauchen im Verhältnis zu ihrer Körpergrösse wenig Futter. Sei vorsichtig mit Mengen-Angaben auf Packungen: Meistens braucht die Ernährung des Berner Sennenhundes weniger als angegeben. Füttere besser eine knappe Portion als eine zu große.
Übergewicht ist für seine Gesundheit schädlich. Kreislauf- und Gelenk-Probleme sowie Trägheit sind Folgen davon. Diabetes ist bei Hunden mit zu vielen Kilos häufig anzutreffen. Wie die Menschen hat es der Hund schwer, sein überschüssiges Gewicht loszuwerden. Deshalb ist genügend Bewegung wichtig. Berner sind in den ersten drei Lebensjahren aktiv. Nachher bewegen sie sich kaum von sich aus, sondern benötigen Impulse von außen. Gehst Du mit Deinem Tier auf dem Hundeplatz oder lädst Du ihn zu abwechslungsreichen Spaziergängen ein, ist er sofort dabei.
Füttere einen Welpen oder Junghund vier bis fünfmal täglich. Erwachsene Berner Sennenhunde benötigen höchstens zwei Mahlzeiten im Tag. Der Magen dehnt sich dabei weniger aus. Achte darauf, dass Dein Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat. Besonders bei der Verwendung von Trockenfutter ist dieser Punkt zu beachten. Wechsle es mehrmals täglich. Entferne Reste sofort und halte den Platz stets sauber. Zimmer-Temperatur ist für das Futter ideal. Schaue darauf, Deinen Hund bei seinem Fressen nicht zu stören, und gewöhne ihm regelmäßige Fütterungs-Zeiten an.
Die Fütterung ist wegweisend für Gesundheit und Wachstum
Achte von Anfang an darauf, Deinen Welpen richtig zu füttern. Lass ihn nicht zu viel Gewicht anfressen und beachte die Ausgewogenheit des Futters. So entwickelt sich der Junghund in einen robusten und gesunden Berner Sennenhund. Seine Ernährung sorgt für ein starkes Immunsystem und widerstandsfähige Gelenke. Trotzdem bist Du vorsichtig und bremst Deinen Welpen bei übermäßigem Bewegungsdrang. Frischfütterung ist eine Möglichkeit. Falls Du Dich wegen der wenigen Zeit für Trockenfutter entscheidest, wählst Du eines von guter Qualität.
Rassespezial zum Berner Sennenhund:
- Rasseüberblick – Der Berner Sennenhund
- Ernährung des Berner Sennenhund
- Pflege und optimale Haltung
- Erziehung und Umgang mit der Rasse
- Wie groß werden Berner Sennenhunde ausgewachsen
Quellen und weiterführende Ressourcen
- Hans Räber: Brevier neuzeitlicher Hundezucht. 5. Auflage, Verlag Paul Haupt, Bern 1995, ISBN 978-3-258-04974-8
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Artgerechte Hundeernährung – Dr. Heiko Delorme