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Trächtigkeit bei Hunden

Welche Krankheiten werden durch Hundespeichel übertragen?

Trächtigkeit bei Hunden

Inhalt nach redaktionellen Leitlinien verfasst und von unserem Expertenteam fachlich geprüft.

Während Hunde uns durch inniges Abschlecken ihre Liebe und Zuneigung signalisieren, können sie zahlreiche Krankheiten durch den Hundespeichel übertragen. Das ist ein Grund, warum viele Ärzte Hundehaltern strikt davon abraten, sich einen Hundekuss geben zu lassen. Wir analysieren den Hundespeichel und seine gefährlichen Inhaltsstoffe, um die häufigsten Krankheiten aufzuzeigen.

Trächtigkeit bei Hunden
Anzeichen von Bakterien bei Hunden erkennen Copyright: Maria Sbytova bigstockphoto

Das Wichtigste in der Übersicht:

  • direkter Kontakt der Schleimhäute und dem Hundespeichel birgt Infektionsrisiko
  • Bakterien und Keime können Krankheiten auslösen
  • regelmäßige Hygiene und getrennte Schlafplätze gelten als empfehlenswert
  • bei den ersten Symptomen von Fieber, Abgeschlagenheit und Mattheit zum Arzt gehen
  • Hundebisse und direkten Speichelkontakt mit einer offenen Wunde untersuchen lassen

Welche Bakterien sind im Hundespeichel enthalten?

Im Hundespeichel sind eine ganze Reihe unterschiedlicher Bakterien enthalten, wie zum Beispiel die „Pasteurella multocida“ Bakterien. Sie können sich bei Menschen und beim Hund im Rachenraum und in der Nasenschleimhaut einnisten. Während die Tiere einen Bakterienbefall oftmals gar nicht mitbekommen, können Sie bei Menschen gefährliche Lungenentzündungen, Knochen und Hornhautentzündungen sowie eine Blutvergiftung auslösen. Ein Grund mehr, sich nicht unkontrolliert von seinem Hund abschlecken zu lassen.

Im Speichel sind überdies Capnocytophaga canimorsus Bakterien enthalten. Vollkommen unbemerkt breiten sie sich im Organismus der Katze und des Hundes aus. Sie bleiben für die Tiere zumeist ungefährlich. Bei uns Menschen können sie zu lebensgefährlichen Herzinnenhautentzündungen oder zum Wundbrand führen.

Warum gehört ein Hund nicht ins Bett?

Es mag sehr verführerisch sein, den wimmernden, bettelnden Hund nachts ins Bett zu lassen. Dennoch birgt dies unentdeckte Gefahren. Nehmen wir so engen Kontakt mit unseren Tieren auf, übertragen sich recht leicht Zecken, Flöhe und Bakterien. Wer es überhaupt nicht lassen kann, geht mit seinem Hund regelmäßig zum Tierarzt, um ihn immer wieder auf mögliche Erreger untersuchen zu lassen. Noch einfacher wäre ein Körbchen, ein Hundebett oder eine Hundekiste, in der euer Hund die Nacht verbringt und damit seinen eigenen Schlafplatz hat.

Wie gefährlich ist der Hundespeichel?

Im Grunde genommen kann der Hundespeichel wirklich gefährliche Keime und Bakterien beinhalten, die Krankheiten, wie die Lungenentzündung, die Hornhautentzündung oder Wundbrand, provozieren. Von daher solltet ihr auf eine strikte Hygiene achten und euch bestenfalls mehrmals am Tag die Hände waschen.

Bist du von einem Hund gebissen worden? Auch dann hattest du direkten Kontakt mit einer intensiven Keimbesiedlung im Hundespeichel und solltest die Wunde unbedingt vom Arzt untersuchen lassen.

Eine übertriebenen Vorsicht und Hygiene ist nicht notwendig. Tatsächlich gibt es amerikanische Wissenschaftler der HAIRI – Human-Animal Interaction Research Initiative – die nachweisen, das Hunde auch gutartige Mikroorganismen vervielfältigen sollen. Aus Mangel an Testpersonen konnte aber bisher nichts weiter nachgewiesen werden. Was feststeht: Kinder, die mit Hunden aufwachsen und im stetigen Kontakt zu den Tieren stehen, sollen weitaus weniger anfällig gegenüber Krankheiten, wie Atemwegserkrankungen, Allergien und Asthma, sein. Eben diese Schlussfolgerung ist auf die positive Wirkung geringer Bakterienmengen zurückzuführen.

Vermeidet unbedingt im Urlaub, gerade im Ausland, direkten Kontakt mit fremden Hunden zu suchen. Schließlich werden nicht in allen Ländern die vorgeschriebenen Maßnahmen so durchgesetzt wie es in Deutschland der Fall ist. Ihr solltet ohnehin niemals ungefragt einen fremden Hund berühren oder anfangen, mit ihm zu kuscheln. Ihr wisst nicht, wie der Vierbeiner auf euren Annäherungsversuche reagiert und geht unnötige Risiken ein.

Was sind die Anzeichen einer einsetzenden Blutvergiftung?

In der Presse lesen wir sogar von Patienten, die nach Kontakt mit Hundespeichel in einen skeptischen Schock gefallen sind und danach sogar Körperteile und fast ihr Leben lassen mussten. Doch das soll kein Grund für eine unnötige Panikmache sein. Vollkommen gesunde Menschen erkranken sehr selten ausgelöst durch Hundespeichel. Es bestehen hingegen Ausnahmefälle, in denen der Speichel der Hunde schwere Infektionen ausgelöst hat.

Eine der größten Gefahr entsteht durch die unentdeckte Blutvergiftung, die in der Fachsprache als Sepsis bekannt ist. Ausgangspunkt dafür kann eine gewöhnliche Zahnwurzelentzündung, ein Abszess oder ein entzündeter Blinddarm sein. Der Körper beginnt, aktiv Abwehrzellen zu bilden. Ausgehend von diesen Zeilen sollen die Gifte die sich ausbreitenden Keime im Körper bekämpfen.

Gleichzeitig greifen diese Gifte auch den Organismus an und können die Blutgefäße durchdringen. In diesem Zusammenhang kann Blutplasma ins Gewebe geraten und zu einem allmählichen Flüssigkeitsverlust für den Kreislauf führen. Der Blutdruck fällt bis zum Verlust des Bewusstseins. Von daher sollten schon bei den frühesten Anzeichen von Fieber, Abgeschlagenheit und geistiger Verwirrung alarmieren. Betroffene Patienten gehen schnellstmöglich zu einem Arzt und lassen sich behandeln.

Wie schütze ich mich vor den Krankheiten im Hundespeichel?

Generell ist zu Vorsichtsmaßnahmen zu raten. Schützt eure Schleimhäute vor einem direkten Kontakt mit dem Vierbeiner. Wie es in einem Hit der Prinzen schon besungen wurde, ist Küssen tatsächlich verboten.

Der Kontakt zu den Hunden tut Geist und Seele aber gut und stärkt auch die Bindung zum eigenen Vierbeiner. Sie genießen den engen Kontakt zu ihrem Herrchen oder zu ihrem Frauchen und steigen gern mit ins Bett. Dennoch müssen wir euch vor einem höheren Infektionsrisiko zu warnen, wenn ihr immer wieder auf Tuchfühlung mit dem Hundespeichel geht. Ein gesunder Mittelweg ist das Hundekörbchen und eine regelmäßige Hygiene.

Euer Vierbeiner darf nach Herzenslust mit euch weiter kuscheln. Lediglich direkte Liebkosungen und Kontakt zum Hundespeichel sowie die Zusammenlegung des Familienbettes und des Hundebettes sind zu vermeiden.

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