Katzen stehen bei vielen Kindern oben auf der Wunschliste. Die Haustiere mit dem weichen Fell sind treue Begleiter, beste Freunde und Seelentröster, die sich bereitwillig die Sorgen des Nachwuchses anhören. Mit ihrem sanften Schnurren und ihrer Ausgeglichenheit beruhigen Katzen das Gemüt und laden zum Schmusen, Streicheln und Spielen ein. Wichtig ist, dass Eltern vor der Anschaffung mögliche Allergien ausschließen, sonst wird die Katze schnell zu einer gesundheitlichen Belastung.
Ab welchem Alter eignen sich Katzen für Kinder?
Geeignet sind Katzen für Kinder ab vier bis fünf Jahren, vorausgesetzt das Tier ist liebenswürdig und kommt mit unbeholfenen Annäherungsversuchen des Nachwuchses zurecht. Dabei sollte von Anfang an klar sein, dass die Fellnase ein Lebewesen und kein Stofftier ist. Katzen mögen es nicht, herumgetragen, am Schwanz gezogen oder grob angefasst zu werden. Geeignete Rückzugsmöglichkeiten tragen zu ihrem Wohlbefinden bei.
Ältere Kinder sind in der Lage, die Mimik der Katze zu deuten und wissen genau, wann das Tier seine Ruhe braucht. Die Mädchen und Jungen übernehmen erste Aufgaben in der Pflege. Die vollständige Verantwortung für die Katze bleibt jedoch immer bei den Erwachsenen.
Welche Katzenarten eignen sich für Familien?
- Siamkatze: Die exotisch anmutenden Tiere sind verspielt und menschenbezogen. Siamkatzen benötigen eine echte Bezugsperson, viel Beschäftigung und Freigang. Da die Katzen geräuschempfindlich sind, fühlt sich die Rasse in einem turbulenten Haushalt mit vielen Kindern nicht wohl.
- Main Coon Katze: Diese Rasse beeindruckt mit ihrer stattlichen Erscheinung. Die Tiere werden bis zu 120 Zentimeter lang. Daher brauchen Main Coon viel Platz und ausreichend Bewegung im Freien. Die Katzen sind sanftmütig, liebevoll, sehr menschenbezogen und intelligent. Mit anderen Haustieren oder Artgenossen kommen Main Coon gut zurecht. Damit sich diese nicht langweilt, benötigt die Katze Beschäftigung und ist gern bereit, Kunststückchen zu lernen.
- Ragdoll: Diese Katzenart hat ein seidiges, langes Fellkleid, ist sehr ausgeglichen und lebt gern in Gesellschaft von Artgenossen. Ragdolls sind verschmust, verspielt und liebenswürdig. Daher eignen diese sich für Familien, die viel Zeit mit ihrem Haustier verbringen möchten.
- Sibirische Katze: Die Rasse ist gesellig und liebt die Nähe zum Menschen. Da die Haustiere sehr intelligent sind, freuen diese sich über Aktivitäten, die Körper und Geist beanspruchen. Die Haustiere sind zu ausgelassenen Spielen bereit, mögen aber auch entspannte Kuschelstunden. Da die Sibirische Katze ein Wildfang ist, braucht diese Art viel Freigang und eine gute Erziehung.
- Perserkatzen: Die ruhigen, verschmusten Tiere sind anhänglich und ausgeglichen. Die treuen Begleiter eignen sich gut für die Haltung in der Wohnung.
- Russisch Blau: Die blau-graue Kurzhaarrasse ist intelligent und menschenbezogen. Russisch Blau sind mäßig aktiv, verspielt und verschmust. Die Tiere brauchen Förderung und Forderung, daher sollten Kinder täglich Lust haben, mit ihnen zu spielen. Für die artgerechte Haltung benötigen die Russisch Blau einen Partner, denn es ist ihr zuwider, allein zu sein.
Was können Kinder in der Pflege übernehmen?
Bei kleinen Kindern ist Vorsicht geboten. Der Nachwuchs sollte keinen Kontakt mit Futter oder Katzentoilette haben. Zudem empfiehlt es sich, die Hände vor den Mahlzeiten und nach dem Streicheln zu waschen, um keine Krankheitserreger zu übertragen. Wichtig ist, dass Eltern das Tier regelmäßig gegen Parasiten behandeln.
Vorschulkinder übernehmen die ersten Aufgaben in der Pflege. Die Jungen und Mädchen üben sich darin, den Wassernapf zu reinigen und ihn mit Wasser zu befüllen. Zudem können Vorschulkinder Trockenfutter in den Fressnapf geben. Am meisten Spaß hat der Nachwuchs daran, mit den Haustieren zu kuscheln oder die Katze mit Spielzeugen zu beschäftigen. Geeignet sind kleine Bälle oder eine Katzenangel.
Ältere Grundschulkinder übernehmen das Füttern, Bürsten und die Reinigung der Katzentoilette. Zudem sollten die Jungen und Mädchen bereit sein, regelmäßig mit der Katze zu spielen.
Die Krallenpflege und das Verabreichen von Medikamenten gehören zu den komplexeren Aufgaben, die Erwachsenen vorbehalten sind. Zudem überwachen Eltern die Gesundheit des Tieres und das Zusammenspiel mit dem Nachwuchs.
Kinder unter 16 Jahren sollten sich keinesfalls eigenverantwortlich um das Tier kümmern. Wichtig ist, dass sich die ganze Familie bewusst für eine Katze entscheidet, da alle bei der Pflege mit anpacken.
Haltungstipps
- Katzen benötigen ausreichend Platz, um sich frei zu bewegen. Im Bestfall gibt es einen abgesicherten Balkon oder einen Garten.
- Viele Rassen mögen die Gesellschaft von Artgenossen und sind nicht gerne allein.
- Damit die Katze sich nicht langweilt, braucht diese Beschäftigung und verschiedene Spielzeuge. Familien sollten viel Zeit mitbringen, um ausgiebig mit den Fellnasen zu spielen und zu schmusen.
- Ein Kratzbaum eignet sich zum Wetzen der Krallen. Zudem ist er ein guter Platz zum Beobachten.
- Um ihr Geschäft zu verrichten, brauchen die Tiere eine Katzentoilette an einem ruhigen Ort.
- Ein Platz auf der Fensterbank ermöglicht es dem Stubentiger, seine Umgebung zu beobachten. Wichtig ist, dass das Fenster ausreichend abgesichert ist.
- Die Katzen benötigen Rückzugsorte zum Schlafen und Verstecken wie einen Korb mit Decke, einen offenen Schrank oder den Spalt unterm Sofa.
- Da Katzen mit langen Haaren viel Fell verlieren, ist es ratsam, dieses täglich zu bürsten. Auch das regelmäßige Absaugen von Böden, Flächen und Textilien ist Pflicht, damit die Katzenhaare nicht herumfliegen.
- Katzen bevorzugen Futter mit hohem Fleischanteil, das ohne Zusätze auskommt. Katzenhalter platzieren Futternapf und Wassertränke in unterschiedlichen Räumen, da sie Nahrung und Wasser auch in der Natur selten an einem Platz finden. Empfehlenswert ist das Aufstellen mehrerer Wasserstellen.
- Halter gewöhnen das Tier an regelmäßige Essenszeiten (zwei Mal täglich Feuchtfutter, den Rest des Tages Trockenfutter). Ratsam ist es, den Napf nicht zu überfüllen, da Kinder dazu neigen, diesen häufiger nachzufüllen. Das führt bei der Katze schnell zu Übergewicht.
Vor dem Einzug des neuen Tiers machen Eltern den Haushalt katzensicher:
- Türen und Fenster mit Gittern und Netzen absichern
- Waschmaschine und Trockner geschlossen halten.
- Katzen am besten nicht in die Küche lassen oder den Herd abdecken
- keine giftigen Pflanzen aufstellen
- Stromkabel in Kanälen verbergen
- Süßigkeiten verstecken
- Medikamente, Reinigungsmittel und Chemikalien sicher verwahren
Ersteinrichtung
Damit sich die Katze im neuen Heim rundum wohlfühlt, benötigen Halter:
- Futter- und Wassernäpfe
- Katzentoilette mit Katzenstreu und Schaufel zum Reinigen
- Katzenbett
- Versteckkorb oder Kiste
- Kratzmöbel (Katzenbaum)
- Katzenschutznetze für den Balkon
- Gitter oder Netze für Fenster und Türen
- Transportbox
- Fellpflegewerkzeug
- Katzenspielzeug (Spielangeln, Tunnel, Spielteppiche, Intelligenz- und Actionspielzeuge)
- Katzenfutter
- Zeckenzange für Freigänger
- Katzengras
Unser persönlicher Rat: Ein Allergietest klärt bereits im Vorhinein, ob Unverträglichkeiten bestehen. Zudem empfiehlt sich eine Tetanusimpfung, da die Gefahr sehr hoch ist, sich durch einen Biss zu infizieren.